Kaminari Denki x Jiro Kyoka

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„Das geht einfach nicht in meinen Kopf!", jammerte Kaminari verzweifelt. Jiro musste sich ein Lachen verkneifen. „Geht denn überhaupt irgendwas in deinen Kopf?", scherzte sie amüsiert. Im Gegensatz zu ihm hatte sie es bei den schriftlichen Trimester Prüfungen unter die besten 10 der Klasse gekommen, ihr Klassenkamerad hingegen landete auf dem letzten Platz.

Verdattert starrte er sie an. „W-Wie kannst du nur sowas gemeines sagen?!" Schultern zuckend wandte sie sich von ihm ab, um Yaoyorozu zu fragen, ob sie ebenfalls bei ihrem Lerntreffen mitmachen durfte. „Natürlich!", strahlte sie, die Klassenbeste geworden war und gab ihr direkt ihre Adresse und die Uhrzeit. Nach kurzer Überlegung bemerkte das lilahaarige Mädchen jedoch ein Problem. „Sorry, da habe ich keine Zeit."

Ihre Klassenkameradin seufzte enttäuscht. „Wie schade, aber da kann man nichts dran ändern." „Naja, so schlecht war ich ja nicht. Ich kriege das schon irgendwie hin." Gedankenverloren spielte Jiro an ihren Kopfhörer-Ohrläppchen rum, ehe sie sich wieder auf ihren Platz setzte. Eigentlich hätte sie schon gerne mitgemacht, wieso musste sie ausgerechnet an diesem Tag einen Termin haben?

Noch einmal blätterte sie durch ihre Notizen, je früher sie anfing zu lernen, desto besser. Auf einmal hörte sie Kaminari laut ausatmen. „Scheiße, das habe ich voll vergessen! An dem Tag muss ich meinen Eltern bei der Gartenarbeit helfen." Seit wann hilft der denn bei irgendwas?, dachte sie kurz, bevor vor ihrem Tisch auch schon der blonde Junge auftauchte. „Wie wäre es, wenn wir dann zusammen lernen?", schlug er motiviert vor.

Ohne weiter nachzudenken nickte sie. Vielleicht gab sie es nicht zu, doch es machte sie glücklich, von ihm gefragt zu werden. Sie hatte ihn wirklich gern, keine Frage, daher kam ihr dieses Angebot gerade recht. Ein erleichtertes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen, als sie plötzlich Ashidos Blicke in ihrer Seite spürte. Reflexartig drehte sie sich zu ihr, da schaute das Säure-Mädchen schon längst wieder woanders hin.

Jedoch wusste Jiro sowieso schon, was ihre Freundin gesagt hätte, wenn sie sie angesprochen hätte. „Ist das etwa ein Date?~", hätte sie gefragt. „Werde ich die Patentante, wenn es passiert?", hätte sie gefragt. Mittlerweile hatte Kaminari sich ebenfalls auf seinem Stuhl niedergelassen und beobachtete seine Mitschülerinnen, zwischen denen er saß.

„Auf jeden Fall, Jiro, kannst du nächsten Samstag zu mir kommen?", unterbrach er den, scheinbar vielsagenden, Blickkontakt der beiden Mädchen. Sie nickte zustimmend, bevor ihre Augen wieder an ihrer Freundin hängen blieben. „Um wie viel Uhr passt es dir denn am besten?", ergriff er nochmals das Wort, diesmal ohne sie bei ihrem Anstarrwettbewerb zu stören. „Keine Ahnung, 14 Uhr?" „Klingt gut."

-.-.-.-

Ehe die Zwei sich versahen, stand das Wochenende vor der Tür. Der Eine war aufgeregter als der Andere, sie wetteiferten quasi darum, wer von ihnen wohl nervöser war. Mit rasendem Herzen spielte Jiro an ihren Kopfhörern herum, um sich zu beruhigen. Um Punkt 14 Uhr stand sie vor seinem Haus, hoffend, dass nichts Peinliches passieren würde, das er ihr die nächsten Wochen unter die Nase reiben konnte.

Kurz nachdem Kaminari ihr in lässigen Klamotten die Tür geöffnet und sie in die Küche begleitet hatte, spürte sie es in ihrem Bauch kribbeln. Sie war so furchtbar unruhig, dass sie kaum stillsitzen konnte. „Willst du was trinken?", erkundigte ihr Mitschüler sich zuvorkommend, was sie dankend bejahte. „Ein Wasser, bitte."

Den Nachmittag über hingen sie ununterbrochen über ihren Lehrbüchern. Kaminari war zwar bei der letzten Prüfung der schlechteste der Klasse geworden, aber so dumm, wie sie immer dachte, war er doch nicht. Als es draußen dann schließlich dunkel wurde, beschlossen die Klassenkameraden, lieber aufzuhören.

„Wollen wir noch einen Film schauen?", grinste der blonde Junge energiegeladen und schob Jiro kurzerhand ins Wohnzimmer, ohne vorher auf ihre Antwort zu warten. „Was sollen wir gucken? Ich weiß was - einen Horrorfilm!" „Einen Horrorfilm?", wiederholte sie, woraufhin er zustimmend nickte.

Eilig schob er die DVD ein und legte sich entspannt neben sie aufs Sofa. Der Film begann, anfangs schien er noch gar nicht so gruselig zu sein, doch ungefähr ab der Mitte der Laufzeit bekamen beide ziemlich Angst. Kaminari fürchtete sich allerdings deutlich mehr als Jiro, denn die war schon längst neben ihm eingeschlafen, eine Decke wie einen Kokon um sich gewickelt.

„Jirooo?", flüsterte der Blitzbengel vorsichtig. Möglicherweise tat sie ja nur so, als würde sie schlafen? Er warf einen schnellen Blick auf die Uhr, die mittlerweile 23 Uhr zeigte. Verängstigt griff nun auch er nach einer Decke und wickelte sich darin ein. Gefühlte Stunden versuchte er einzuschlafen, vergebens. Immer wieder döste er kurz ein, wurde dann jedoch von unschönen Träumen aufgeweckt.

Seine Klassenkameradin hingegen schlief tief und fest, nichts und niemand wäre jetzt noch in der Lage gewesen, sie wachzukriegen. Das nächste Mal, dass sie ihre Augen öffnete, war, als sie mitten in der Nacht Durst hatte. Gähnend stand sie auf, stolperte in die Küche und trank einen ordentlichen Schluck. Anschließend wollte sie lediglich weiterschlafen, wovon Kaminari, der wie wild um sich trat, sie abhielt.

Er hatte die Decke abgestrampelt, sodass er nun total schief auf den Kissen lag. Schlaftrunken rüttelte Jiro an seiner Schulter, bis er sich aufsetzte. Schweigend breitete sie die Arme aus, darauf wartend, dass er sich endlich bewegte. Sobald ihr Mitschüler ihre Andeutungen begriffen hatte, lehnte er sich langsam in ihre Richtung. Liebevoll wickelte das lilahaarige Mädchen ihre Arme um seinen Nacken und streichelte ihm sanft über den Kopf.

Auch ihr Gegenüber spürte ihre Wärme und ließ sich prompt nach hinten fallen, woraufhin sie schlagartig hellwach wurde. Sie realisierte die komplette Situation, dass sie mittlerweile halb auf seiner Brust lag und er sie extrem nah an sich zog. Genau wie die Tatsache, dass sie Kaminari mehr als nur freundschaftlich mochte, würde sie auch niemals zugeben, dass sie sich in seinen Fängen wohlfühlte. Egal, was für ein großer Idiot er jemals gewesen war, sie konnte ihre Gefühle nicht einfach so unterdrücken. Nicht mehr.

Und in dieser Position schliefen die beiden im Endeffekt ein: Nah aneinandergeschmiegt und ineinander verhakt. „Schlaf gut, Kaminari.", flüsterte sie ihm seicht ins Ohr.

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Gute Nacht, gute Nacht (Es ist gerade 0:58 Uhr, was sagt man da am besten?)

Noooochmal ein etwas kürzeres (und besonderes) Kapitel
Ich weiß, eigentlich ist es ein x Reader-Buch, aber ich kann euch einfach keinen Wunsch abschlagen :3

Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel, dass mal sowas kommt. Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich die beiden mega knuffig zusammen :D
Naja, egal

Irgendwelche Wünsche, Vorschläge oder Verbesserungen fürs nächste Mal? Ich bin für aaaaaaaalles offen :*

Liebe Grüße
Eure Yoko

Mha/Bnha OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt