Bakugo Katsuki ~Normalo: Teil 3

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Note 1: Die Behandlungsmethode ist von mir selbst ausgedacht. Keine Ahnung, ob jemand anders sie schon hatte.

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Jeden einzelnen Moment, den ich mit Bakugo gemeinsam verbrachte, machte mich unfassbar glücklich. Zu sehen, wie er sich stetig weiter aufraffte und sein altes Ich wiederfand. Ich, eine eigentlich so unbedeutende Persönlichkeit, durfte miterleben, wie Bakugo Katsuki wieder er selbst wurde. Der einzige Haken an der ach-so-perfekten Situation war nur, dass er noch immer nicht seine Spezialität wiedererlangt hatte.

Seit jenem Tag war er ein Normalo. Jemand, zu denen er selbst niemals hatte gehören wollen. Jahrelang hatte er seinen ehemaligen besten Freund so genannt, mit dem sicheren Wissen, niemals wie er zu sein. Damals hätte noch niemand gedacht, dass es mal ein Mittel zum Zerstören von Spezialitäten geben würde. Sicherlich gab es auch Leute, die mit dieser Entdeckung sehr zufrieden waren, doch mindestens genauso viele lebten aufgrund dessen in Angst.

Egal, wie viel Zeit verstrich, wir alle hofften unfassbar doll, dass es schon bald eine Heilungsmethode gab. Kurz nachdem sich immer mehr Betroffene an die Öffentlichkeit gewandt hatten, starten bereits die ersten Studien und Nachforschungen. Unzählige Wissenschaftler machten sich ans Werk, um diesen Menschen ihr normales Leben wiederzugeben.

Durch die Medien wurden die Bürger regelmäßig über ihre Fortschritte unterrichtet. Nicht nur die, die ihre Fähigkeiten verloren hatten, beteten ohne Ende. Nein, auch ich, die Mirio und Bakugo seit Längerem betreute, konnte abends kaum einschlafen. Sobald ich die Augen schloss, begann ich, mir Gedanken zu machen. Was passierte, wenn sie keine Lösung fanden? Wenn es, solange wir lebten, keine Heilung gab?

Plötzlich riss mich eine mir vertraute Stimme aus den Gedanken: „(F/N), du bist noch wach?" Hinter mir baute sich Kirishima auf, der mich auf frischer Tat an der Kaffeemaschine ertappt hatte. „Wie? Was? Achso, ja. Ich kann nicht schlafen." Seine roten Haare hingen ihm bis knapp über die Augen, irgendwie süß. Hätte ich mich nicht in Bakugo verliebt, wäre er vielleicht derjenige gewesen, für den ich geschwärmt hätte. Aber naja, wer weiß?

Der angehende Superheld blickte besorgt drein. „Ich sehe dich nur noch Kaffee trinken, ist wirklich alles in Ordnung?", bemerkte er, während er mir unauffällig die Tasse aus der Hand nahm. „Ich sagte doch schon, ich kann nur nicht schlafen." „Dann ist Koffein auch nicht gerade die größte Hilfe. Leg dich lieber hin und mach die Augen zu. Komm, ich bring dich noch zum Mädchentrakt, weiter darf ich sowieso nicht."

Unzufrieden nickte ich. Er hatte ja Recht. Wieso? Wieso mussten immer alle anderen Recht haben? Widerwillig schlurfte ich meinen Weg bis vor Yaoyorozus Tür, die ich anschließend möglichst leise aufschob. „Wo warst du, (F/N)?", hakte die Klassensprecherin nach, sich verschlafen die Augen reibend. „Nur etwas trinken.", schwindelte ich. Ganz gelogen war es zwar nicht, aber der Wahrheit entsprach es ebenso wenig.

Von chaotischen Gedanken geplagt ließ ich mich wieder in die weiche Matratze fallen. Ich liebte diese Matratze, ich liebte sie wirklich. Scheinbar konnte sie meine Liebe allerdings nicht erwidern, denn jedes einzelne Mal, wenn ich auf ihr lag, verweigerte sie mir den Zutritt zum Land der Träume. Naja, wahrscheinlich war ich es eher selbst, aber es half mir ungemein, einem Gegenstand die Schuld in die Schuhe zu schieben. Dann hatte ich eine Ausrede, mein schlechtes Gewissen, wenn auch nur für eine gewisse Zeit, zum Schweigen zu bringen.

Genau wie in den vorigen Nächten gelang es mir nach mehreren Versuchen doch noch, einzuschlafen. Wie viele Stunden Schlaf ich ergattern konnte, war dabei eine andere Frage. Yaoyorozus Wecker klingelte, wie gewohnt, um 8 Uhr morgens. Obwohl es Samstag war, nahm sie ihre Pflichten als Klassensprecherin sehr ernst.

Mha/Bnha OSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt