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Kirishima Eijiro ~Eingesperrt: Teil 1

Gähnend verstaute ich mein Gepäck im Reisebus. „Obwohl Ferien sind, müssen wir dermaßen früh aufstehen. Das ist doch nicht fair!", jammerte Mina, die ebenfalls ihre Taschen einpackte. In ein paar Minuten brachen wir zum Trainingscamp auf, jedoch wusste niemand das genaue Ziel. Aizawa hielt die meisten Informationen vor uns geheim, er hatte bestimmt seine Gründe dafür.

Die, die die praktische Trimester-Prüfung nicht bestanden hatten, waren schon heidenfroh, dass sie überhaupt mitkommen durften. Da interessierte es sie absolut nicht, wohin wir fuhren. Geschweige denn zu welchem Zweck wir diesen Ausflug machten. Zum Glück hatte ich in beiden Examen fast volle Punktzahl und gehörte somit zu den Klassenbesten. Naja, eigentlich war ich im Schriftlichen sogar die Zweitbeste, Yaomomo hatte sich nur um Haaresbreite den ersten Platz geschnappt.

Während die Anderen bereits im Bus saßen, zitierte unser Klassenlehrer mich noch einmal zu ihm. Ein wenig ängstlich sah ich zu Mina, meiner besten Freundin, die mir durch das Fenster neben ihrem Sitz die Daumen drückte. Trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl dabei. „Was kann ich für Sie tun, Herr Aizawa?", lächelte ich zuvorkommend. „Als erstes hörst du auf zu schleimen, das kann ich nicht ab. Und dann wollte ich dich bitten, Kirishima ein wenig über die Schulter zu gucken. Manchmal macht er sich selbst ziemlich fertig, das tut ihm nicht gut."

Ich sollte babysitten? Und ausgerechnet Kirishima war derjenige, auf den ich aufpassen musste? In seiner Gegenwart wurde ich recht schnell nervös, kriegte nicht mal einen vollständigen Satz heraus. „Äh, na klar. Ich werde ein Auge auf ihn haben, versprochen.", versicherte ich ihm. Scheinbar hielt der Schwarzhaarige mich für verantwortungsbewusst, was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen konnte.

Verwirrt stieg ich in den Reisebus, um kurz darauf wieder einen Schritt zurück zu machen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich die letzte gewesen war, die sich einen Platz suchte. Leider hatten sich alle anderen einen Partner gesucht, mit dem sie die nächsten Stunden verbrachten. Komischerweise saß Kaminari ohne Nachbarn hinter Sero und Ojiro, genauso wie Kirishima, der direkt hinter dem Fahrer saß, ebenfalls ohne Nachbarn.

Mina, die auf dem Platz gegenüber schon längst ihre Süßigkeiten ausgepackt hatte, kicherte mich hinterlistig an. „Sorry, leider gibt es nur noch eine Möglichkeit, die Busfahrt zu überleben." Sofort wusste ich ihre Worte zu interpretieren, mein Blick wanderte zu meinem rothaarigen Mitschüler. „Oder würdest du lieber hinten bei Kaminari und Mineta sitzen?" Ihr Gesichtsausdruck verriet ihre Gedanken, als wären sie ein offenes Buch.

Unsicher verlagerte ich mein Gleichgewicht von einem Fuß auf den anderen. Hilfesuchend stand ich in der Gegend herum, bis Aizawa mich ertappte. „(L/N), du bist im Weg. Setz dich endlich hin." Kirishima, der bisher jegliche Konversation ausgeblendet hatte, sprang ohne Vorwarnung grinsend auf. „Ashido hat mir mal erzählt, dass du gerne am Fenster sitzt. Möchtest du?"

Dankbar nickend machte ich es mir bequem, nachdem ich meiner besten Freundin einen strafenden Blick zugeworfen hatte. Sie mischte sich gerne in mein Leben ein, doch solange es nichts Schlimmeres war, als den Sitzplatz neben meinem Schwarm für mich freizuhalten, ließ ich es zu.

Der Bus fuhr langsam los. Zügig hatten sich alle einen Gesprächspartner gesucht oder machten Blödsinn, was Iida natürlich überhaupt nicht gefiel. „Weißt du, was mir gerade aufgefallen ist, (F/N)?" „Nein, was denn?" „Dass wir uns voll selten einfach mal unterhalten!" Noch im selben Moment spürte ich durchdringende Blicke des pinkhaarigen Mädchens, die sich hinterlistig in meine Seite bohrten. Fragend drehte Kirishima sich zu ihr.

„Ist was, Ashido?", hakte er unschuldig nach. „Nein, nein. Alles super! Plaudert ihr ruhig, ich bin gar nicht da..." Mit diesen Worten wandte sie sich von uns ab und quatschte mit Hagakure über dies und jenes. Mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen schüttelte ich den Kopf, in der Hoffnung, ebenfalls normal mit Kirishima reden zu können. Und zwar ohne, dass sie uns ununterbrochen beobachtete.