Sterben. Was bedeutet das schon? Man ist nur... nicht mehr da. Bereits nach einer Weile macht es keinen Unterschied mehr, ob man nun lebt oder nicht. Anfangs hingegen ist es umso schwieriger, je mehr man an seinem Verlust hängt. Vor allem für einen Menschen, der alles verloren hat, woran er festhält. Wenn er die Dinge, die er liebt, auf ewig verliert.
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So auch Bakugo, dem kaum etwas wichtiger war als seine Explosionen. Mittlerweile waren Wochen vergangen, seit dem Vorfall. Nach seinem Selbstmordversuch hatte sich seine Verfassung gebessert. Jedoch änderte dies nichts an der Tatsache, dass seine Heldenausbildung vorerst aus Eis gelegt werden musste. Jedem einzelnen seiner Klassenkameraden brach es das Herz, naja, das hoffte ich zumindest.
Je mehr Zeit verging, desto stärker wurde mein Klassenkamerad wieder. Tag für Tag besuchte ich ihn, ließ ihn nur extrem ungern aus den Augen. Seit dieser Nacht, in der ich ihn beinahe nicht hätte retten können, plagten mich Albträume. Dennoch zwang ich mich dazu, jegliche negativen Gefühle runterzuschlucken. Einzig und allein für ihn, Bakugo, um rund um die Uhr für ihn da zu sein.
Langsam aber sicher arbeiteten wir uns vor, inzwischen kämpften wir auch schon ab und zu, zumindest wenn die Zeit es zuließ. Der angehende Superheld wollte nicht, dass ihn jemand aus seinem Bekanntenkreis in dieser Verfassung sah. Ebenso wollte ich nicht, dass er sich zu sehr ausruht und dann Schwierigkeiten hatte, sich wieder an die U.A. zu gewöhnen. Trotz meiner Erschöpfung gab ich mir aller größte Mühe, ihn zu unterstützen. Komme, was da wolle, ich würde auf jeden Fall für ihn da sein.
„Hey, hey, hey, Bakugo! Du siehst ja schon total motiviert aus. Bereit fürs Training?", strahlte ich am frühen Morgen. Naja, ungefähr 11:30 Uhr. Bakugos Schlafrhythmus hatte sich nicht verändert, noch immer lag er früh abends im Bett. Vermutlich war er auch schon kurz nach Sonnenaufgang auf den Beinen, ganz im Gegensatz zu mir. Also hatten wir uns von Anfang an auf eine eher spätere Uhrzeit geeinigt, damit ich meinen wohlverdienten, und durchaus benötigten, Schlaf bekam.
So stand ich nun vor der Haustür des Einfamilienhauses. Über der Klingel hing ein kleines Schild mit dem Namen "Bakugo". Nach einer ewiglangen Diskussion mit All Might und Aizawa hatte er sich schlussendlich doch dazu überreden lassen, wieder zu seinen Eltern zu ziehen. Auch, wenn es ihm sichtlich wenig gefiel, es war die beste Lösung. Fürs Erste zumindest.
Der Blonde, der genervt hinter der Türschwelle stand, blickte mich schweigend an. „Komm schon, ich bin extra hergekommen. Überleg dir das mal, wie weit der Weg ist und wie spät es ist. Ich hätte genauso gut weiterschlafen können, habe ich aber nicht. Und jetzt Abmarsch!", zischte ich ein wenig, mehr als ursprünglich gewollt. Manchmal allerdings brauchte er diese Strenge, damit er sich tatsächlich mal wieder an die Außenwelt bewegte.
Bisher hatte er sich fast die ganze Zeit verkrochen, Kontinuierlich musste ich mir neue Argumente einfallen lassen, um ihn zu überzeugen. Immerhin gelang es mir beinahe immer, in meinen Augen war das bereits ein riesiger Erfolg.
Nach wie vor hielt er sich zurück, wenn es um soziale Kontakte ging. Selbst, wenn sich seine Verfassung stetig besserte, war sie noch lange nicht wieder so gut wie vorher. „Gib mir eine Minute.", grummelte er, ehe er mich völlig planlos vor der Tür stehen ließ. Kurz darauf bemerkte mich glücklicherweise Mitsuki, die mich freundlichst hineinbat.
„Möchtet ihr heute wieder Sport machen?", lächelte sie erleichtert. Kichernd nickte ich, sie war eine wundervolle Mutter. Vielleicht kam es auch nur mir so vor, weil ich sie nicht rund um die Uhr ertragen musste. Ein bisschen leid tat mir Masaru, ihr Ehemann, ja schon. Das mindeste, was ich für diese Familie tun konnte, war, sie zu unterstützen, und das wo ich konnte.
Bakugo brauchte deutlich länger als eine Minute, was auch seine Eltern bemerkten. Obwohl sie sich mittlerweile eine neue Beschäftigung gesucht hatten, als mich über unsere heutigen Pläne auszufragen, kamen sie zügig wieder. „Ist er immer noch nicht da, (F/N)?", fiel seinem Vater auf. Schultern zuckend schüttelte ich den Kopf. Er brauchte bestimmt nur etwas länger, um sich das richtige Outfit auszusuchen. Vielleicht hatte er vergessen, welche Farben und Klamotten gut zueinanderpassten und musste es jetzt nochmal ausprobieren?
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Mha/Bnha OS
FanfictionBoku no Hero Academia/My Hero Academia x Reader Ich denke, das erklärt sich von selbst ;) Wünsche und Vorschläge sind mega gerne gesehen :3 DIE CHARAKTERE GEHÖREN NICHT MIR! KEINE LEMONS! L/N = Last name F/N = First name N/N = Nickname P/N = Pseudo...