gedankensplitter

1.1K 111 15
                                    

»Hallo?«

Sam's weiche Stimme erklang aus der grauen Hülle meines Handys. Auf einmal schoss mir sehr viel Blut in den Kopf und ich bekam Panik.

Fuck, hatte ich sie gerade tatsächlich angerufen?

Ich fühlte mich mit ihr momentan wie zurückgesetzt an den Anfang, so als hätte ich ihre vollen Lippen noch nie auf meinen gespürt.

Ich stockte. Mein Hirn arbeitete auf Hochtouren und mir kam kein normaler Satz oder wenigstens ein Wort über die Lippen.

»Allie?«, fragte Sam gespannt.

Nun meldete sich mein verwirrter Mund. Den Auftakt machte ein verdutztes Stottern.

»ehm, hay.«

Stille.

»Ich wollte dich fragen, nun ja.. ob du vielleicht gerade.. also heute..jetzt Zeit hättest?«

Ich spürte ihr Lächeln förmlich durch den Hörer.

Erst gluckste sie ein bisschen, dann beherrschte sie sich jedoch wieder und antwortete charmant.

»Gern«

Ihre Art nahm mir die eben noch so große Anspannung.

Auch ich musste nun ein wenig Grinsen.

»Ich würde dich gern sehen«

»awww, i love it«, antwortete Sam neckisch auf meine Aussage.

»ich weiß doch«, sagte ich daraufhin in einem todernsten Ton.

Sam lachte herzlich.

Ich stutzte.

»Sorry, das war blöd.«

»Alles easy, bis gleich«, raunte sie mir frech zu und legte auf.

Etwa eine halbe Stunde später klingelte es an der Tür. Als ich die alte Tür ein wenig zu schwungvoll aufgrund meiner Vorfreude auf den Abend mit diesem bezaubernden Mädchen öffnete, schlug diese kurz in die Wand dahinter ein. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Sam lief lässig an mir vorbei und gab mir einen belustigten Kuss auf die Wange. Liebevoll neckte sie mich.

»Tollpatsch!«

Ich grinste sie lediglich verlegen an. Eigentlich sollte ich mich wohl um den möglichen Schaden an der Wand oder der Tür kümmern, doch Sam nahm meine komplette Aufmerksamkeit ein. Ohne weitere Gedanken an das eben ausgeführte Missgeschick schloss ich die Türe. Adam saß auf der Couch und schaute Fernsehen.

Als Sam und ich den Raum betraten, schaute er auf und konnte sich ein

Grinsen nicht verkneifen. Wahrscheinlich spiele sich gerade das Kopfkino in seinem Hirn ab, von der Nacht in welcher er uns zwei so ungünstig erwischt hatte. Schnell stand er auf und begrüßte Sam mit einer kurzen aber herzlichen Umarmung. Diese war ein wenig überfordert mit der ganzen Situation.

»Hallo Sam!«, sagte Adam dann.

»Allie hat schon viel von dir erzählt.«, fügte er hinzu.

Mit einem Augenzwinkern setze er sich zurück auf die Couch und blickte weiterhin auf den eckigen, alten Fernseher. Ein Grinsen schmückte noch immer sein Gesicht.

Sam war ein bisschen rosig um die Wangen geworden. Sie sah verdammt süß aus.

Nachdem ich ihr die Lage geschildert hatte, wieso ich sie eigentlich herbestellt hatte, gingen wir zusammen einkaufen. Das Ziel war ein wundervoller Abend mit leckerem Essen für meine Familie inklusive Sam. Als wir von unserer Einkaufstour zurück kamen und die wenigen aber ausreichenden Zutaten für schlichte Spaghetti mit Tomatensauce gekauft hatten, machten wir uns gemeinsam in der Küche ans Werk.

Es machte wirklich Spaß, Sam so nah zu sein. Ohne sie hätte ich dieses Gericht nicht mal halb so gut hinbekommen. Ich war einfach eine Niete in Sachen Bedienung eines Herds oder Abschmecken von Gewürzen. Sam hatte eine wirklich feine Zunge. Und das konnte ich nur bestätigen.

Unser Kochtalent und die Neckereien wurden zwischenzeitlich für einen Moment von Adam unterbrochen. Leider musste er weg und dies ließ die ganze Planung zusammen fallen. Jedoch war ich ihm nicht böse. Sicher würden sich noch andere Abende ergeben, an welchen man etwas zusammen unternehmen konnte, bevor er endgültig auszog. Außerdem war ich mit Sam ganz gut ausgesorgt, da störte mich die Abwesenheit meines Bruders kein bisschen.

Meine Mum war noch immer nicht daheim, sondern bei der Arbeit, als wir mit dem Gericht fertig waren und es servierbereit auf dem Tisch stand. Wir begannen ohne sie zu essen, da man bei diesem herrlichen Duft nicht lange hätte widerstehen können.

Die Portionen waren sehr groß und so waren wir beide nach nicht allzu langer Zeit satt und zufrieden. Ich lehnte mich so bequem wie es das Holz in meinem Rücken zuließ auf dem harten Stuhl zurück und versank fast unter dem Tisch. Zufriedener hätte ich gerade nicht sein können, mit einer leckeren Mahlzeit im Bauch und einem bildhübschen Mädchen mir gegenüber.

»Bist du satt?«, fragte ich aus Höflichkeit.

Sam überlegte kurz. Dann antwortete sie mir mit einem anzüglichen Lächeln auf den Lippen.

»Ein süßes Dessert würde jetzt bestimmt nicht schaden.«

Ich verstand ihren Wink, tat jedoch so, als wäre ich sehr geschockt von ihrer Gedankenwelt. Übertrieben schlug ich mir die Hand vor den Mund und riss die Augen auf. Sam musste lachen.

Während ihre wundervolle Lache den Raum ausfüllte, stand ich auf und ging um den Tisch herum langsam auf sie zu. Ich wusste selber nicht genau, was mein Körper gerade tat und wieso mein Kopf komplett abgeschaltet hatte. Fast schon in Zeitlupe hob ich ein Bein an und schlüpfte somit geschwind auf ihren Schoß. Ich hatte nicht bedacht, dass ich Sam hätte zu schwer sein können, doch der plötzliche Ausstoß von heißer Luft ihrerseits galt eher der Überraschung und nicht dem Gewicht.

Meine Hände glitten langsam ihre Arme hinauf, während ich den intensiven Blickkontakt mit ihr hielt. Sam wurde sehr unruhig und verschränkte ihre grazilen Hände hinter meinem Rücken. Nun waren meine Hände bereits auf Schulterhöhe angekommen und ich ließ diese langsam in ihr weiches Haar gleiten - spielte mit Ihnen.

Sie waren so unfassbar seidig glatt.

Sam legte wie auf Kommando ihren Kopf leicht nach hinten und öffnete ihre Lippen nur einen Spalt. Ihre Wangenknochen kamen hart zum Vorschein. Sie schien allem Anschein nach die Berührungen zu genießen und sehr positiv aufzufassen. Dies trieb mich an, dieses Spiel der Verführung gekonnt weiter zu führen.

Meine Lippen fanden ihre, in einer Innigkeit, welche ich niemals erwartet hätte. Sam küsste so gut, es raubte mir jeglichen letzten Verstand. Ihre Hände blieben nicht still sondern machten sich auf die heiße Erkundung meines Körpers. Durch den weichen Stoff der Jogginghose erfühlte sie vorsichtig und mit der wachsenden Lust, in ihren Augen flammend, immer bestimmter meine anzüglichen Rundungen. Jede Berührung ihrerseits hinterließ Brandspuren, ebenfalls durch die Kleidung hindurch. So war es eine noch größere Erfüllung, als Sam's Hände unter mein Shirt auf direkte Haut trafen und diese stromschlagartig berührte.

★? Danke!

roses are slowly dyingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt