spielsucht

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Einige Tage waren vergangen nachdem Jordan mich aufgeweckt hatte, aus vergangener Traumwelt. So gern würde ich an den Moment zurück reißen, in welchem ich tatsächlich dachte, Mike sei mein größtes Problem. Er war sicher eines der vielen, aber wie hatte ich jene Skrupellosigkeit des Lebens so sehr verdrängen können. Sam hatte mich einen Schritt in ihre rosa Welt gelassen, und dies hatte rückblickend kurze Blindheit zur Folge. Doch nun waren mir abermals die Augen geöffnet. Ich sah, wie verdorben die Welt doch war, egal durch welchen freundlichen Schimmer man auch blicken möge.

Nachdem der Mann mich mit seiner Schuhsohle in eine andere Welt geschickt hatte, wusste ich nicht mehr, was passiert war.

Wahrscheinlich hatten sie mich sofort zurück ins Auto getragen.

Ich hoffte bloß, dass es dem Hund gut ging, und er keinerlei langfristige Verletzungen erleiden musste. Wenn ich ihn irgendwann wieder sehen würde, dann konnte ich dies als ein klares hoffnungstragendes Zeichen auffassen. Zwar wusste ich jetzt noch nicht genau, wohin mich die abermalige Begegnung mit diesem Tier leiten würde, doch ich spürte, dass es nur noch Bergauf für mich gehen konnte.

Ich war in einem kargen Hotelzimmer aufgewacht, welches ich mir mit zwei anderen Männern teilte. Ein Blick in den Badspiegel verriet mir meine Situation. Nicht einmal die Mühe hatten sie sich gemacht, mir das Blut aus dem Gesicht zu entfernen. Ein blaues Auge schmückte ebenfalls meine nun vollkommen entstellte Visage, neben etlichen Prellungen und Schürfwunden.

Abends kam Jordan zu Besuch um mir passende Kleidung zu bringen, sowie seine Aufgaben an mich zu richten. Abermals war ich seine Laufschlampe; für jedermann willig, sowie verführerisch, als auch gerissen die Drogen vertickend. Thank you, mein Traumjob.

Nachts gelang es mir, einen Barkeeper in ein Gespräch zu verwickelt. Dadurch erfuhr ich, wo ich mich eigentlich befand. Wir waren nicht allzu weit von vorheriger Stadt entfernt, doch einige Autominuten waren es schon. Zu Fuß war die Strecke keinesfalls machbar. Ja, ich dachte abermals darüber nach, auszubrechen. Ich konnte mir das nicht mehr gefallen lassen. Jedes Haar an meinem Körper sträubte sich gegen diesen Unfug, in welchen ich nun wieder verwickelt wurde. Als der Barkeeper mich auf meine Verletzungen ansprach, kehrte ich ihm geschwind den Rücken. Ich wollte kein verdammtes Mitleid für meine momentane Lage. Und sicherlich wollte ich auch niemanden, der mir nachschnüffelte und die miesen Spielchen durchschaute.

Wenn schon, dann musste ich mich mit eigener Kraft aus dieser Hölle befreien. Alles andere wäre zu riskant für mein zukünftiges Leben. Dieses wollte ich sicherlich nicht hinter Gittern verbringen. Wenn die Polizei davon mitbekam, dann musste ich das nämlich gewiss. Mit Jordan an diesem Ort festzustecken war die eine Sache, doch mit Jordan in einem Gefängnis angekettet zu sein, würde jegliche Grenzen der Entehrung meiner Selbst sprengen. Auch wenn mich das Gefühl der Genugtuung, Jordan hinter Gitter zu bringen, doch sehr reizte. Die Zeit würde schon noch kommen.

An heutigem Abend hatte ich frei, was mir sehr viel Zeit gab, über mein Leben nachzudenken. Das hatte ich zwar schon sehr oft getan, doch niemals endeten meine fantasievollen Gedankenstränge in einem Happy End. Ich war unersättlich in diesem Punkt, stetig nach Traumwelten und schnulzigen Worten zu suchen.

Nicht nur, dass ich jeden Traum von der Freiheit aufs Maximale heraus zögerte, sondern auch diese Momente, in welchen ich mich in einer anderen Welt verlor, da die Gedanken meinen Geist vollkommen einnahmen und mich dadurch bodenlos erschienen ließen - als könnte ich hinfort fliegen. In solchen Momenten dachte man kurzzeitig tatsächlich, dass man irgendwo in einem Paralleluniversum feststecke.

Mit geschlossenen Augen lag ich auf meinem Bett. Die umliegenden Geräusche blendete ich komplett aus. So erschrak ich mich sehr, als ich unsanft am Arm berührt wurde. Ich schreckte auf und blickte den Mann neben mir entgeistert an. Dieser war einer jener Männer, welche das Zimmer mit mir teilten. Nun stand er Oberkörperfrei neben meinem Bett und funkelte mich fordernd an. Nicht, dass ich Angst vor ihm gehabt hätte, doch einen gewissen Respekt verspürte ich tatsächlich, da ich seine Grenzen nicht kannte.

»Heute bin ich dran, Hübsche!«

Daraufhin begann er, seine Hose aufzuknöpfen. In jenem Moment wurde mir sehr unwohl. Ich wollte ihm auf keinem Fall seine geforderte Befriedigung schenken. Doch was würde er womöglich tun, wenn ich ihm die Forderung wörtlich verwehrte.

Nun blickte mich der große Mann intensiv an. Er stand in Unterhose vor mir, seine Jeans zu Boden gelassen. Womöglich wollte er, dass ich ihm das letzte Stück Stoff auszog - doch das nur über meine Leiche. Ich musste irgendwie aus diesem Zimmer heraus, um die Situation abkühlen zu lassen. Sicherlich würde ich ihn langfristig nur schwer loswerden, da er mit mir dieses Zimmer teilte, doch ich konnte ihm wirklich nicht geben, was er verlangte. Zu sehr würde ich mich erniedrigen lassen. Ich fasste mir ans Herz und erinnerte mich zurück an jene mutige Allie, welche problematische Situationen immer sehr gewissenhaft erstickt hatte. Zeit, Kreativ zu werden.

Ich musste wohl nachgeben, um meinen Willen durchzusetzen.

Gelassen stand ich von dem Bett auf, auf welchem ich soeben noch gelegen hatte. Mein Puls raste, doch dies ließ ich mir keinesfalls anmerken. Nun standen wir uns Angesicht zu Angesicht gegenüber. Heiß spürte ich seinen stickigen Atem in meinem Gesicht, was mich sehr anwiderte. Langsam hob ich meine Hand und platzierte diese an seiner Brust. Mit wenig Kraftaufwand gelang es mir, den Mann nach hinten zu stoßen, sodass er auf das dort stehende Bett fiel und ich das Gefühl der Kontrolle zurück erlangte.

Mit langen Schritten lief ich an einen Schrank, welchem ich zwei Gürtel entwendete. Verführerisch kletterte auf den Schoß des Mannes und bewegte mich kurzzeitig auf ihm, um ihm einen letzten freudigen Moment zu schenken sowie seine Sinne von dem Offensichtlichen hinfort zu leiten. Dann ließ ich das Leder über seine Haut gleiten, bis ich mich dazu entschloss, ihn mit seinen Händen an das Bettgestell zu fesseln. Geschickt befestigte ich seine Hände so, dass er mir nicht zu nahe kommen konnte. Das Leder schnitt ihm ins Fleisch. Dreckig redete er unter mir und mahlte sich folgendes Wunschszenario aus.

Nachdem er an das Bett gefesselt war rollte ich mich von ihm hinunter, um aus demselben Schrank eine dicke Rolle Klebeband zu fischen. Vor einigen Tagen noch hatte ich mich gefragt, wofür diese gut sein könnte, doch nun hatte ich den Zweck gefunden.

Die Stimmung des Mannes schlug um. Soeben noch hatte er mich noch stumm angebettelt, ihm Befriedigung zu schenken, doch nun erhob er seine Stimme und verteilte Anweisungen, welche an mich gerichtet waren. Er versuchte mich soeben tatsächlich, mit dominantem Machtgehabe zu kontrollieren. Anscheinend wurde er langsam unruhig, denn das Bett knarzte unter seinen vergeblichen Bewegungsversuchen. Meine Abneigung wuchs im Sekundentakt stetig an.

Geschwind saß ich wieder auf ihm und klebte ihm einen dicken Streifen Klebeband auf die Lippen. Somit war es ihm nicht mehr möglich, mich voll zu texten. Den Moment seiner Erkenntnis, dass dies nicht der Sex seines Lebens werden würde, nutze ich hämisch aus. Grinsend tätschelte ich etwas zu schwungvoll seine Wange und redete ihm gekünstelt wehleidig zu.

Ebenfalls klebte ich ihm das Klebeband an seine Brust, welche von vollem Brusthaar geschmückt war, und zog es freudig ab - der bittere Schmerz in seinen Augen blitze auf. An soeben noch pelzig weicher Stelle schmückten ihn nun zwei kahle Stellen geröteter Haut.

Zufrieden bedeckte ich folgend ebenfalls seine Augenbrauen mit dem starken Klebstoff. Nun blickte er mich etwas ängstlich an und aus dem zornigen Blick des fordernden Mannes war jener eines kleinen Schoßhundes geworden. Traurig, dass er solch einen großen Verlust durchleben musste, aber ich zeigte keine Gnade. Ein paar Sekunden später blickte mich ein für den Moment entstellter Mann an, welcher es sich von nun an wohl zweimal überlegen würde, ob er mich anfassen wollte.

Möglicherweise hatte ich ebenfalls Wut in ihm geweckt, doch falls er mir etwas antun wollte, war ich gerüstet. Nur weil ich eine Frau war, hieß das nicht, man könne mich besitzen oder ohne weiteres unter sich einordnen.

Außerdem würde ich die Tage mit Jordan reden. Mein Leben und somit meine Dienste lagen ihm sicherlich am Herzen. Der Mann musste büßen lernen, und ebenfalls die Beherrschung seiner dreckigen Hände.

Mit gekünstelter Lache stieg ich von ihm hinunter und legte mich erneut auf mein eben noch so warmes Bett, was es nun keinesfalls mehr war. Ihn ließ ich erst einmal dort liegen, bis er sich beruhigt hatte. Ehrlich gesagt verspürte ich keinerlei Lust, ihn zu befreien. Mich würde das ja auch niemand, aus dieser Hölle. Langsam aber sicher färbte die Kälte dieses Ortes auf mich ab. Ich wurde verrückt, bereits nach wenigen Tagen.

★? Danke!

roses are slowly dyingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt