5. Kapitel

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Rosalyn schlug ihre Augen auf. Komplett unorientiert schaute sie von Links nach rechts. Immer wieder. Ihren Herzschlag konnte sie auch in ihren Ohren wahrnehmen. Keuchend saß sie da und realisierte langsam, dass sie im Bett saß und schweißgebadet war. "Rosalyn?", fragte jemand neben ihr. Langsam drehte sich Rosalyn dorthin, von wo die Stimme herkam.

"Ja?", fragte Rosalyn und erblickte Ivy neben ihr kniend. "Du bist wach. Leute! Rosalyn ist aufgewacht", schrie Ivy plötzlich. Ein wenig zu Laut für Rosalyn. Leute? Ich dachte, sie wäre nur mit zwei Mädchen im Zimmer. Langsam versammelten sich besorgt aussehende Menschen vor Rosalyn. "Was ist bloß mit dir passiert? Du warst auf einmal ohnmächtig", sagte Valerie besorgt und kniete sich auch zu ihr. "Ich weiß, gar nicht mehr was passiert ist. Wie habt ihr mich hier raufgebracht?", keuchte Rosalyn über ihre Lippen. "Wir hatten, Gott sei Dank, Hilfe für das Problem", sagte Ivy und blickte zurück zu den anderen zwei. Von welchen Rosalyn nur die Beine sehen konnte. Zwei von ihnen erkannte Rosalyn sofort. Denn sie waren gebräunt.

"Nathan?", sagte Rosalyn und schon war Nathan's Gesicht auch auf ihren Level. "Hi. Alles wieder gut?", fragte Nathan mit seinem verschmitzten Lächeln. Rosalyn versuchte ihren Lippen zu einem Lächeln zu formen. "Und die anderen Beine kennst du noch nicht, aber das ist Ethan", sagte Valerie und ein zweiter Junge lächelte sie aufmunternd an. "Willst du was trinken?", fragte Nathan und Rosalyn nickte, denn sie bemerkte, dass ihr noch schwindlig war. Ethan verschwand ins Badezimmer und kam mit einem Glas Wasser wieder. "Danke", nahm Rosalyn dankend das Glas mit ihren zittrigen Fingern. "Jungs, danke nochmal. Ihr könnt eure Party weiteraufbauen", sagte Valerie und entließ die beiden. "Ok. Gute Besserung. Und wir sehen uns später?", fragte Ethan mit der Türschnalle in der Hand. "Mal schauen wie es Rosalyn bis dahin geht, ok?", sagte Valerie. Ethan nickte und schloss die Tür.

"Wegen mir müsst ihr nicht hierbleiben, wenn ihr zur Party gehen wollt", sagte Rosalyn und stellte das Glas ab. "Ich bin mir da nicht so sicher. So wie du heute kollabiert bist, ist es mir lieber, wenn ich bei die bleibe", sagte Valerie und griff Rosalyn kurz auf die Stirn. "Nein, nein. Ihr könnt gehen. Für mich ist es überhaupt kein Problem", sagte Rosalyn. "Könnte Rosalyn nicht mitkommen?", fragte Ivy mit einem dackelartigen Blick. "Nein! Was soll sie bei einer Party machen, wenn sie drei Stunden vorher kollabiert ist?", sagte Valerie entsetzt.

"Ich finde, dass es keine schlechte Idee ist", sagte Rosalyn und Valerie sah sie schief an. "Ich meine, ich hab nicht vor mich zu zusaufen und wenn es mir nicht gut geht seid ihr gleich in der Nähe", erläuterte Rosalyn. "So kann man es auch sehen. Aber versuch dich nicht anzustrengen", stellte Valerie ihr Ultimatum. Zehn Minuten später stand Rosalyn unter der Dusche. Der Dampf stieg immer höher. Das heiße Wasser strömte ihren nackten Körper entlang. Es war beruhigend. Rosalyn stand unter der Brause und starrte auf die Duschwand vor sich. Nach einigen Minuten kam sie aus der Dusche und zig sich um. Ivy war schon fertig und ging im Vorraum nervös auf und ab. "Was ist mir dir los? Soll ich mir mehr Sorgen um dich machen?", fragte Valerie lachend.

"Nein. Ich bin heute zum ersten Mal bei eine Party auf der Uni", sagte Ivy nervös. "Es auch nicht viel anders wie bei Parties auf der High School", sagte Valerie und betrachte Rosalyn von oben bis unten. "Du siehst auf jeden Fall gesünder aus als vor einer Stunde", sagte Ivy und war begeistert. "Da stimme ich Ivy zu. Aber du gibst mir Bescheid, wenn es dir wieder schlechter geht", sagte Valerie noch immer besorgt. Wenigstens hatte sie ein Maxikleid gekauft, bevor sie nach Kalifornien kam.

"Werde ich machen. Aber ich will das ihr die Party genießt und nicht immer an mich denken müsst. Ok?", sagte Rosalyn und lehnte sich an den Türrahmen. "Willst du noch was trinken bevor wir losgehen? Weil wir müssen nicht überpünktlich bei der Party aufkreuzen", sagte Valerie und reichte Rosalyn ein Glas mit Wasser. "Ich trink das noch schnell und dann gehen wir", sagte Rosalyn und nahm drei große Schlücke und dann war das Glas wieder leer. "Los geht's", kreischte Ivy und stürmte aus dem Zimmer und krachte gleich mit jemanden zusammen. "Autsch!", kicherte Valerie und half Ivy auf die Beine. "Entschuldigung", sagte der Junge, der mit ihnen in die Lobby mit Lift mitfuhr. "Bist du mit Alex irgendwie verwandt?", fragte Valerie plötzlich. "Ähm... Irgendwie ja", stammelte der Junge konfus. "Sorry, wollte dich nicht verschrecken. Schönen Abend noch", wünschte Valerien und zu dritt marschierten sie zum Lift.

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