Traced

6. Kapitel

"Hi, Mädels?", dringte eine verschlafene Stimme in Rosalyn's Traum ein. Sie öffnete langsam ihre Augen und die Sonne strahlte direkt ins Gesicht. "Gott, macht bitte den Vorhang zu", stänkerte Rosalyn und drehte sich zur Seite und fiel schließlich aus dem Bett. Danach war sie komplett wach. "Guter Versuch elegant aufzustehen", sagte Ethan, welcher im Türrahmen stand und lachte. "Das gleiche will ich mal von dir sehen", sagte Rosalyn und rappelte sich auf. Valerie schien noch zu schlafen. "Frühstück ist fertig. Ivy schläft noch immer", infomierte Ethan sie und verschwand in den langen Gang. Die gestrige Nacht war ein der längsten Nächte, welche Rosalyn erlebt hatte. Ihre Wirbelsäule krachte als sie sich dehnte. Ein wenig verspannt drehte sie sich zu Valerie und entschied sie noch ein wenig schlafen zu lassen. Sie konnte es gebrauchen, nach allem was gestern passiert war.

Unter ihren Füßen begannen die Treppen zu knarren. "Du musst dich nicht durchs Haus schleichen. Valerie ist die einzige die noch schläft und so wie ich sie kenne, schläft sie wie ein Stein. Aber aufwecken sollte man sie auch nicht", sagte Alex und rannte die Stiegen mit vollem Lärm hinunter. Alle, alle fünf schienen Valerie zu kennen. Alles von ihr. Kein Wunder das ihre Freundschaft von diesem Erlebnis nur noch gefestigt wurde. Unten angekommen stieg Rosalyn der Geruch von firsch gemachten Pancakes in die Nase. Wie ein Schlafwandler, so betäubt, folgte sie dem Geruch. Hinter dem Herd stand Nathan. "Riecht vorzüglich Haubenkoch", sagte sie zur Begrüßung. Nathan schaute überrascht auf. "Valerie noch im Bett?", fragte er und konzentrierte sich weiter auf die Pancakes. "Wollte sie nicht wecken. Ist auch, glaub ich, besser, wenn sie ausschläft", sagte Rosalyn und setzte sich hin. "Die anderen sind alle draußen", sagte Nathan und befördete den nächsten Pancake im hohen Bogen auf das Teller neben ihn.

Rosalyn stand wieder auf und marschierte durch die Glastür, welche hinausführte. Josh, Elijah und Ethan starrten zum Volleyballplatz. "Morgen. Was wollt ihr den dort sehen?", fragte Rosalyn und stellte sich zu ihnen dazu. Sie betrachte den Sandplatz und konnte sich noch an alle Einzelheiten erinnern, die in der gestrigen Nacht dort vorgefallen waren. "Wir wollen nur verstehen, wie du diesen Kerl in die Flucht geschlagen hast", sagte Josh. "Ich habe ihn nicht in die Flucht geschlagen. In einigen Monaten hat er wieder einen Grund ungebeten aufzukreuzen", sagte Rosalyn, "Und ich werde einer dieser Gründe von nun an sein". "Valerie hat es dir gestern noch erzählt?", sagte Ethan erstaunt. "Ja, hatte sie. Nachdem ich sie lange darumgebeten habe. Ich wollte auch wissen mit was ich mich angelegt habe, denn es ist nicht das erste Mal, das jemanden was passiert, mit dem ich für längere Zeit zusammenleben werde oder zusammengelebt habe", sagte Rosalyn und setzte sich in das noch etwas nasse Gras. "Du scheinst mit Erfahrung zu sprechen", sagte Elijah. "So wie du bei Ivy", sagte Rosalyn.

"Aber wie hast du so kämpfen gelernt?", fragte Josh. "Mein Vater wollte seine einzige Tochter nicht als Opfer aufwachsen lassen. Ich meine, als potentielles Opfer von Verbrechen, denn das hätte ihm das Herz gebrochen', sagte Rosalyn und zog ihre Knie an. Sie log nicht einmal um ihr zweites Leben zu beginnen. Denn als sie vier Jahre alt war, wollte ihr Vater, dass sie Karateunterricht nahm. Im Fall der Fälle. "Dann können wir nur froh sein, das dein Vater so gedacht hatte. Denn sonst wäre es gestern anders ausgegangen", sagte Nathan, der plötzlich vor ihr stand und ihr ein Teller mit Pancakes gab. "Daran will ich gar nicht denken", sagte Elijah und ging mit seinen Pancakes wieder ins Haus. "Es nimmt ihn anscheind ziemlich mit. Alles", sagte Rosalyn. "Er hat auch schon einiges erleben müssen, was nicht unbedingt prickelnd ist", sagte Ethan und setzte sich zu Rosalyn ins Gras. Nathan und Josh machten es ihm gleich.

"Ich finde es aber auch nicht schlecht, was ihr alle für Valerie getan habt. Ich hab den vollen Respekt dafür", sagte Rosalyn und begann die Pancakes zu essen. "Wir hätten eigentlich nichts gemacht, hätte uns Elijah nicht dazu überredet. Denn sonst wäre Valerie schon längst verloren gewesen", sagte Nathan. "Anscheinend hat Elijah schon öfters Leben gerettet", sagte Rosalyn. "Bis jetzt zweimal, obwohl...", sagte Ethan stoppte, aber mitten im Satz. Nun starrten alle auf ihr Teller. "Obwohl was?", fragte Rosalyn und wartete gespannt auf die Antwort. "Nicht so wichtig", sagte Josh und winkte mit seiner Hand das Thema ab.Auch Rosalyn ließ es dabei.