22.

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Die Bäume flogen nur so vorbei und Hermine konnte den Fahrtwind im Gesicht spüren. Sie hatte das Fenster des alten Mercedes heruntergekurbelt und genoss nun die frische Luft und die Aussicht, die sich ihr bot. Zwar gab die Sonnenbrille, die sie trug dem ganzen ein anderen Farbstich, dennoch war das Meer, welches in der Ferne nur so in der Sonne glitzerte, wunderschön. Mit einem breiten Lächeln blickte sie zu Draco, der entspannt am Steuer des alten Autos saß und ebenfalls begeistert von der Umgebung schien. "Es ist wunderschön oder nicht?", fragte sie. "Ja, wir hätten das schon viel früher machen sollen", kam auch sofort die Antwort von dem Blonden. "Ja vielleicht, guck mal da drüben ist eine alte Burg, können wir da anhalten?", entgegnete die Brünette begeistert. Mit einem leisen Lachen lenkte der Malfoyerbe das Auto auf einen Parkplatz und stoppte. "Voilà, die Burg, wie gewünscht Prinzessin", sagte Draco und machte eine zeigende Geste. "Idiot", murmelte Hermine nur und schlug ihm leicht auf die Schulter. "Was sollte das denn, ich bringe dich extra hier hin und als Dank schlägst du mich", scherzte der ehemalige Slytherin. "Ach hör schon auf, ich will mich hier umsehen". "Wie du willst, nach dir Prinzessin."

Etwas später saßen die Beiden wieder im Auto und die Fahrt ging weiter. Sie fuhren durch viele Dörfer, dessen Häuser schon alt und windschief waren. Hier machte sich das raue Wetter der Küste bemerkbar, an der sie waren. Immer mal wieder kamen sie an Weiden vorbei, auf denen entweder Kühe oder Schafe grasten. Und die ganze Zeit war das Meer ein stetiger Begleiter.

Die Sonne versank schon langsam im Meer, als sie an ihrem Ziel ankammen. Am Rand einer Klippe stand ein Haus, inmitten einer Salzwiese. Windschief stand es da und leuchtete orange in der untergehnden Sonne. Schräg und krumm hingen die blauen Fensterläden in ihren Angeln und die Farbe blätterte schon langsam ab, dennoch konnte sich Hermine nichts schöneres vorstellen. Vorfreudig schlug sie die Autotür hinter sich zu und rannte auf die ebenfalls blaue Eingangstür zu. "Hör auf so ungeduldig zu sein, das Haus läuft dir nicht weg Prinzessin," stichelte Draco und griff nach der Reisetasche, die im Kofferraum lag. "Ich weiß, ich weiß, ich finde es nur so wunderschön hier", seufzte die Hexe und strich sich eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht. "Schön?", fragte der Blonde. "Okay, das liegt im Auge des Betrachters, aber sieh dir doch mal die Fensterläden an, die fallen doch gleich ab und nen neunen Anstrich könnte das Haus auch gebrauchen, findest du nicht", sagte Draco sarkastisch und grinste dabei. "Du bist doof", murmelte Hermine beleidigt und kreuzte die Arme vor der Brust. "Hör auf, das pusht Prinzessin und ich dachte, wir wollten bis heute Nacht warten, bis wir unsere Flitterwochen offiziell beginnen." erwiderte der ehemalige Slytherin nur und ging an ihr vorbei ins Haus. Zurück ließ er eine sprachlose Hermine die sofort ihre Arme entschränkte. "Duu... du, na warte, du kannst was erleben. Draco Malfoy, komm sofort zurück!"

Die Sonne war inzwischen untergegangen und im Ferienhaus der Malfoys war Ruhe eingekehrt. "Na komm Prinzessin lass uns an den Strand gehen", bot Draco seiner Frau an und reichte ihr seine Hand. Lächelnd ergriff Hermine sie und ließ sich über eine kleine Treppe, die in den nackten Fels gehauen war, zum Strand führen. Die Wellen rauschten in der Brandung und die ehemalige Gryffindor schloss genießerisch die Augen. Doch lange konnte sie nicht verweilen, denn ihr Mann zog sie etwas weiter den Strand entlang.

Nach ein paar Metern setzten sie sich in den Sand und blickten in den Himmel. Tausende und abertausende Sterne funkelten nur so um die Wette und über dem Meer erhob sich der zunehmende Mond. "Wow", hauchte die Brünette und lehnte sich an die Schulter des Blonden. "Ja, es ist wunderschön, aber nicht so schön, wie meine wundervolle und kluge Frau", sagte er und Hermine konnte das verschmitze Grinsen, was auf seinen Lippen lag zwar nicht sehen, aber das musste sie auch nicht, dafür kannte sie Draco viel zu gut. "Spinner", lachte sie und kuschelte sich ein wenig fester in seine Arme. "Ich meine es ernst Prinzessin, du bist wunderschön und nicht mal dieser Sternenhimmel kann an dich herankommen", flüsterte er. "Ach Draco". "Nein, hätte mir früher jemand gesagt, dass ich heiraten würde und glücklich werden würde, hätte ich es vermutlich abgewunken und gesagt, dass niemand jemanden wie mich lieben würde. Ich meine wer liebt schon einen Mann, der jede falsche Entscheidung in seinem Leben getroffen hat, die man nur falsch treffen konnte? Aber dann kamst du in meine Leben und hast alles durcheinander gewirbelt. Ausgerechnet die Frau, die ich am meisten mit meinen Fehlern verletzt hatte! Ich weiß nicht, wie ich dich verdient habe, ehrlich nicht.", sprach er leise.

"Aber Draco, Liebe verdient man sich doch nicht! Liebe ist kein Preis, den man einfach so gewinnen kann. Liebe passiert auch nicht einfach so. Liebe wächst und das beständig. In jedem Menschen existiert Liebe, man muss sie nur wecken und nicht jeder kann in jedem die Liebe wecken, verstehst du? Du warst derjenige, der die Liebe in mir geweckt hast, das warst ganz alleine du. Jeder trifft Entscheidungen, die nicht immer richtig sind, aber das beeinflusst nicht die Tatsache, das ich dich liebe. Und ganz ehrlich du hast doch nicht nur falsche Entscheidungen in deinem Leben getroffen, die Entscheidung mich zu heiraten war doch wohl kein Fehler, oder?", entgenete sie und ihre Augen funkelten herausfordernt. "Nein, natürlich nicht Prinzessin, du hast ja recht. Ich bin nur so froh, dass es dich gibt." "Glaub mir, das bin ich auch und jetzt halt deinen Mund, ich will dich Küssen und wenn du redest, ist das etwas schwer, weißt du?", raunte Hermine und presste ihre Lippen auf die rauen Lippen von Draco. Seufzend gab er sich dem Kuss hin und vergrub seine Hände in den unbändigen Locken seiner Hexe. Schweratmend lösten sie sich von einander.

"Ich glaube, wir sollten zurück ins Haus, hier ist es etwas zu sandig um die Flitterwochen zu beginnen, findest du nicht?"

"Idiot!"

Öhhm ja, das liegt alles nur an der Musik, die ich höre, wenn ich schreibe. So kitschig sollte das gar nicht werden. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Wollt ihr eigentlich etwas über mich wissen, wenn ja, dann ab in die Kommentare damit.

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Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt