44.

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Mal etwas anderes und ein wenig brutaler als sonst, ich hoffe es gefällt euch.

Die Sonne war bereits untergegangen und langsam kroch die Dunkelheit über den Himmel. Der Wind heulte laut und wirbelte Hermines Haare durcheinander, die unter der Kapuze ihres Umhanges hervorlugten. Den schwarzen Stoff enger um sich schlingend, vergewisserte sie sich nochmal, dass sie ihren Zauberstab fest umklammert hielt. Beruhigend lag das Holz in ihrer Hand und wenn sie gekonnt hätte, hätte sie aufgeseufzt, doch sie durfte keinen Laut von sich geben. Neben ihr, aber mit etwas Abstand, stapfte ihr Partner durch die dunkler werdende Nacht. Auch er hielt seinen Zauberstab in seiner Hand und die Kapuze hing ihm tief im Gesicht, sodass man seine schwarzen Haare nur erahnen konnte. Es war verdammt gefährlich, die Mission ohne Verstärkung durchzuziehen, doch ihnen blieb keine andere Wahl. Denn Hermines eigentlicher Partner steckte in ernsthaften Schwierigkeiten. Sie hatten keine Zeit mehr.

Am Horizont tauchte ein kleines Waldstück auf und mit einem kurzen Seitenblick zu Harry, legte Hermine einen Desillusionierungszauber über sich und ihren besten Freund. In den inzwischen fünf Jahren, in denen sie schon in der Aurorenzentrale des Ministeriums arbeitete, hatte sie diesen Zauber perfektioniert, wie beinahe jeder Auror. Das Gefühl, als hätte man ein rohes Ei über ihren Köpfen zerschlagen, verebbte und nun getarnt, wagten sich die beiden Zauberer weiter in den Wald hinein.

Schon von Weitem konnte man die laut grölenden Stimmen hören, die aus einem großen verfallenden Anwesen kamen, das hier inmitten der Bäume stand und als Versteck der Todesser galt. Durch die teilweise zerbrochenen Fenster drang ein bläuliches Licht und die Stimmen wurden deutlicher, je näher Harry und Hermine kamen. Vorsichtig drückte Hrrmine sich an die kalte Steinwand unter dem Fenster und lauschte. Neben ihr konnte sie spüren, wie Harry sich ebanfalls an die Mauer presste. Sein Atem war gedrückt und auch Hermine versuchte so leise zu sein, wie es nur ging. Mit einem schnellen Schlenker ihres Zauberstabes, schienen die Stimmen der Todesser direkt in ihrem Ohr zu sein. "Was sollen wir jetzt mit ihm machen?", fragte einer und ein anderer lachte. "Sieht nicht so aus, als ob er noch lange überleben wird, wenn er nicht schon längst verrückt ist", sagte ein Dritter und das gehässige Lachen der Todesser ließ Hermine einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. "Ich wusste schon immer, dass Finnigan zu nichts im Stande ist", grunzte wieder der erste und das Lachen wurde lauter. Hermine konnte gerade noch so ein gequälten Laut unterdrücken. Sie hätte verhindern müssen, dass Seamus in die Hände der Todesser geriet. Harry, legte ihr kurz eine Hand auf die Schulter, eine Geste, die Hermine als Trost deutete. Sie hätte Seamus nicht alleine gehen lassen sollen. Aber für Schuldbekenntnisse war jetzt nich die Zeit, sie musste etwas unternehemen. "Das reicht jetzt", wurden die Todesser durch eine scharfe, kalte Stimme unterbrochen, die unverkennbar Draco Malfoy höchstpersönlich gehörte. Sofort verstummten die gehässigen Laute der Todesser. Im Hintergrund konnte man ein leises Stöhnen vernehmen. "Bring ihn in den Keller, die Auroren werden in mindestens einer halben Stunde hier sein, bis dahin müssen wir vorbereitet sein", kommandierte Malfoy und sofort konnte man gehetzte Schritte hören.

Hermine ballte ihre Fäuste. Seit Voldemorts Sturz, hatten sich die Todesser stark verändert. Erst unter dem Kommando von Lucius Malfoy und jetzt seinem Sohn, hatten sie die Zauberergesellschaft terrorsiert. Dabei ging es nicht mehr per se um die Reinheit des Blutes, obwohl auch das noch eine Rolle spielte, sondern um die Macht, die ein Zauberer besitzen könnte, wenn die Zauberer sich über die Muggel stellen würden. Es hatte mit kleineren Anschlägen auf das Ministerium begonnen und sich schließlich auf öffentlich Plätze in Muggellondon ausgeweitet. Bei einem dieser Anschläge, war Lucius Malfoy durch Hermines Hand ums Leben gekommen und seitem hegte Draco Malfoy einen persönlichen Rachefeldzug gegen sie. Jedes Mal, wenn die Todesser einen weiteren Anschlag verübten, den die Auroren zu vereiteln versuchten, wartete er immer auf Hermine, um sie zu töten. Bis jetzt war es ihr jedesmal gelungen, mit nicht mehr als ein paar Verletzungen zu entkommen, aber Harry, Ron, der Harrys Partner war und Seamus, ihr Partner, versuchten ständig sie zum Aufhören zu zwingen. Doch auch sie mussten einsehen, dass Hermine wie immer die Beste auf ihrem Gebiet war und so arbeitete sie weiter. Natürlich war auch Harry kein schlechter Auror und zuerst war er auch besser gewesen, als sie, was ja auch klar war, denn er hatte schließlich Voldemort besiegt, doch nach einigen Jahren, im aktiven Einsatz, musste sich jeder eingestehen, dass Hermine die beste Aurorin seit vielen Jahrzenten war.

Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt