38.

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Fröhlich lachend liefen Harry, Ron und Hermine nach Hogsmeade. Es war ende Oktober und es wehte ein eisiger Wind, doch weder Hermine noch den Jungs machte das etwas aus. "Bald ist Halloween, ich kann es kaum abwarten", sagte Ron und Hermine stöhnte genervt auf. "Das wiederholst du jetzt zum 30 mal", zischte sie und verdrehte die Augen. "Ich freue mich halt auf das Festessen", entgegnte Ron nur schnippisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Harry, der sich bis eben aus dem Gespräch enthalten hatte, mischte sich nun ein. "Streitet euch bitte nicht, wir sollten einfach den Tag genießen. Ich würde vorschlagen, dass wir zuerst in den Honigtopf gehen und dann ins Drei Besen, okay?", fragte er mit einem leichten Vorwurf in der Stimme. "Du hast ja recht", lenkte Hermine ein. "Wenns sein muss", füge auch Ron hinzu und als wäre nichts gewesen, liefen die drei Freunde weiter in die Richtung des Dorfes.

"Ich gehe noch kurz zu Schreiberlings Federladen, ich brauche noch ein neuen Satz Schreibfedern und ein paar Seiten Pergament", erklärte Hermine und blieb stehen. "Dann warten wir", sagte Harry und blieb ebenfalls stehen. Ron, der schon ein paar Schritte weitergegangen war, seufzte genervt auf. "Bei Merlin Harry, Mine ist alt genug, die kann auf sich alleine aufpassen. Ich schlage vor, dass wir schon mal ins Drei Besen gehen und ein Butterbier für Hermine mitbestellen.", grummelte er. "Aber...", fing Harry an und sah zu seiner besten Freundin, die nichts von dem Austausch zwischen ihm und Ron mitbekommen zu haben schien. "Nichts aber, man könnte ja fast meinen, dass du scharf auf sie bist. Ich weiß es besser, aber die anderen gucken schon, also komm jetzt!" Ron schnappte sich Harrys Umhang uns zog ihn hinter sich her.

Hermine bekam nur noch mit, wie ihre besten Freunde um die Ecke eines Ladens liefen. Sie hatte nichts von der Diskussion mitbekommen, sie war viel zu beschäftigt gewesen, Pansy Parkinson mit eifersüchtigen Bicken zu erdolchen. Hermine zuckte nur mit den Schultern, Harry und Ron würden wohl im Drei Besen auf sie warten. Bei dem Schreibwarengeschäft angekommen, blickte sie sich einmal kurz um, ehe sie das Geschäft betrat. Über ihrem Kopf bimmelte ein Glöckchen als sie die Tür öffnete und der unverkennbare Geruch von Pergament und Tinte stieg ihr in die Nase. Tief einatmend sog sie diesen Geruch in sich auf. Sie liebte diesen Geruch einfach, er erinnerte sie immer and das Wissen, was mit Hilfe dieser Utensilien vermittelt werden konnte. Zielstrebig wanderte sie durch den Laden zu einem der hinteren Regale. Dort blieb sie vor den besonders teuren Schreibfedern stehen. Sie bewunderte gerade ein besonders schönes Exemplar mit Gravur, als sich eiskalte Hände über ihre Augen legten.
Sie zuckte kurz zusammen, entspannte sich dann aber wieder, als sie die Stimme des Handbesitzers hörte. "Wenn du so eine willst, musst du es nur sagen und ich kauf dir eine". "Du weißt ganz genau, dass ich mir meine Sachen selber kaufen kann", grummelte Hermine und drehte sich um. Die Hände nun in den Manteltaschen, stand Draco Malfoy vor ihr. Seine Lippen zierte ein entspanntes Grinsen. "Und was ist, wenn ich meiner Freundin einach nur ein Geschenk machen will?", neckte er und sein Grinsen wurde breiter. "Draco!" Empört machte Hermine einen Satz nach vorne und schlug dem Blonden mit der Faust spielerisch auf die Brust. "Musst du denn immer gleich so aggressiv reagieren?", fragte Draco mit einem Lachen und zog Hermine zu sich ran. Bevor die Brünette antworten konnte, hatte er seine Arme um ihre Taille geschlungen und sie geküsst. Mit einem leisen Seufzen ließ Hermine sich in den Kuss fallen und erwiderte. Die Schmetterlinge in ihrem Bauch liefen Amok und ein warmer Schauer des Glücks fuhr ihr über den Rücken. Wie sie es liebte, von Draco geküsst zu werden. Er schaffte es immer wieder, dass ihre Knie zu Wackelpudding wurden. So auch jetzt. Mit einem glücklichen Seufzen unterbrach sie den Kuss und ließ sich in die starken Arme ihres Freundes sinken.

Mit zerzausten Haaren und leicht geschwollenen Lippen betrat Hermine das Drei Besen. Niemand schenkte ihr Beachtung und sie war froh darüber. Erfolglos versuchte sie ihre Haare ein wenig zu richten, doch ohne Bürste war as beinahe unmöglich. An einem der Ecktische entdeckte sie Ron und Harry. Mit schnellen Schritten durchquerte sie den Gastraum und ließ sich auf dem freien Platz neben Ron fallen. "Da bist du ja endlich", sagte er und Harry schob ihr ein volles Glas Butterbier zu. Lächelnd nahm sie einen gierigen Schluck. Das warme Butterbier verbreitete eine wohlige Wärme in ihrem Inneren, die sie unweigerlich an Draco denken ließ. Harry musterte seine beste Frundin kritisch. Irgendwas an ihrem Erscheinen ließ ihn stutzen. Warum waren ihre Haare so zerzaust, hatte der Wind so sehr zugenommen und wieso waren ihre Wangen so gerötet? "Du Mine, ist alles in Ordnung mit dir", fragte der Auserwählte desshalb und nun schien auch Ron aufzufallen, das Hermine irgendwie anders aussah. "Jaha, was soll schon los sein", nuschelte Hermine und nahm hastig einen weiteren großen Schluck von ihrem Butterbier. Die Jungs wussten nichts von ihrer Beziehung zu Draco und das war auch besser so. "Wolltest du nicht zu Schreiberlings, um Schulsachen zu kaufen?", fragte Ron argwöhnisch und guckte unter den Tisch. "Ja, da war ich auch", antwortete Hermine mit einem unguten Gefühl im Bauch. Wieso starrte Ron sie so an. Harry, der nicht verstand, woaruf der Weasley hinauswollte, zog nur eine Augenbraue in die Höhe. "Und wieso hast du dann keine Sachen gekauft?" Hermine erstarrte kurz. Mist! "Ich ähh... sie hatten nicht das, was ich wollte und dann bin ich ähh..", druckste sie und versuchte eine plausible Ausrede zu finden. Rons Mine verhärtete sich.

In diesem Moment kam Draco gefolgt von Blaise Zabini und Theodore Nott an ihrem Tisch vorbei. Im Vorbeilaufen streifte Draco kurz Hermine, was der Hexe das Blut in die Wangen trieb. Diese Reaktion blieb bei Ron nicht unbemerkt. Erstaunlich schnell hatte er eins und eins zusammengezählt und war aufgesprungen. "Malfoy", schrie er und dränget sich zwischen die Slytherins. Dann holte er aus und schlug Draco seine Faust ins Gesicht. Hermine schrie auf und wollte ebenfalls aufspringen, doch sie verhedderte sich in den Stuhlbeinen und stolperte. Ron holte erneut aus. Doch dieses mal war Draco schneller und konnte gerade noch so dem Schlag des Weasleys ausweichen. "Ron, Ron hör auf", kreischte Hermine und Harry, der nun ebenfalls begriffen hatte, versuchte seinen besten Freund festzuhalten. "Was hast du mit ihr angestellt du widerwärtiges Frettchen", spie Ron Draco entgegen. "Ich habe überhaupt nichts gemacht Weaslebee, du bist hier der, der auf mich losgegangen ist und dafür gibt es zahlreiche Zeugen", sagte der Blonde gelassen und wischte sich das Blut von der Nase. Ron versuchte sich aus Harrys Griff zu befreien, doch vergeblich. Harry hielt in zurück. "Ron, beruhige dich", murmelte er und zog Ron ein Stück von den Slytherins weg.

Hermine hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und lief auf Draco zu. "Ist alles in Ordnung", fragte sie besorgt, die Schaulustigen ignorierend, die sich um sie aufgestellt hatten. "Ja, mir gehts gut Garnger, ich habe schon härtere Schläge überstanden", sagte er trocken und grinste. Offensichtlich spielte er auf das dritte Schuljahr an. Hermine errötete leicht und zückte dann ihren Zauberstab. "Episkey", murmelte sie und Dracos Nase richtete sich wieder. Vergessen war Ron, der sich allerdings in diesem Moment wieder von Harry losreißen konnte. "Wie kannst du nur soetwas tun Hermine!" Wutentbrannt stürmte er auf das ungleiche Paar zu und schubste Hermine grob aus dem Weg. Diese stolperte unsanft gegen Theodore Nott, der sie auffing. Gerade noch rechtzeitig konnte Blaise Zabini Ron aufhalten, bevor er Draco erneut schlagen konnte. Hermine, die nun wieder fest auf ihren Beinen stand ging auf Ron zu. "Was ist nur in dich gefahren?!", fragte sie verzweifelt. "Was in mich gefahren ist?! Du verbündest dich mit dem Feind, du bist diejenige, die sich das fragen sollte!", brüllte Ron. Er befreite sich aus Zabinis Griff und stapfte dann mit schweren Schritten aus dem Lokal. Geschockt sah Hermine ihm hinterher. "Ich werde wohl besser mal nach im sehen", sagte Harry in die Stille hinein. "Ich sage nicht, dass du es nicht verdient hättest Malfoy, aber solange du Hermine glücklich machst, geht's für mich in Ordnung ", fügte er noch hinzu. Dann schenkte er Hermine einen letzten Blick und verließ ebenfalls das Drei Besen.

Am Abend gab es nur ein Gesprächsthema in der Großen Halle, doch die, über die geredet wurde, waren nicht anwesend. Hermine und Draco standen eng umschlungen am Ufer des Sees und beobachten den riesigen Kraken, der immer mal wieder einen seiner Tentakel aus dem Wasser hob. "Weasley wird sich schon wieder einkriegen.", sagte Draco und strich Hermine eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich hoffe es", flüsterte die Hexe und vergrub ihren Kopf an seiner Brust. "Ich liebe dich". "Ich dich auch".

Auch wenn ich Ron nicht mehr gerne als gewalttätiges Arschloch schreibe, habe ich es hier getan, weil es sich gewünscht wurde. Ich hoffe es hat dir gefallen.
Sonst habe ich nur mein typisches

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Dramione OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt