Kapitel 27 - Unbegreifliche Dinge

94 7 0
                                    

Tzuyu Pov

,,Puh!", atmete ich aus und stülpte meine Kapuze über. Unbemerkt musste ich so bleiben, selbst wenn ich für den Anfang sicher war.

Ich huschte in die hinterste Ecke und hockte mich hin.
Ich vergrub mein Gesicht in meine Arme und versank im Boden.

Was für ein verfluchter Bockmist!
Alles geht schief, seit ich die zweite Dämonenwelt im Nacken hab.
Ich bin zu doof zum Kämpfen, kann keine Versprechen halten, lege mich mit anderen Dämonenjägern an.
Aber das schlimmste ist, zwischen Dahyun und mir ist jeglicher Kontakt futsch. Unsere Freundschaft existiert nicht mehr. Dabei hab ich sie doch so lieb, weiterhin.
Ich kann einfach nicht ohne sie.
Wie konnte ich sie nur so anschreien?
Was bin ich nur für ein Mensch?
Und jetzt? Jetzt hab ich durch sie alles verbockt.
Jedermann wird nun einen Groll gegen mich hegen, schlimmer, sie werden mich verachten und aus dem Bündnis werfen.
BTS, GOT7, Red Velvet, Astro, sie alle werden mir nie verzeihen, wie Sana es erwähnte. Dabei mochte ich sie alle so sehr, ich fühlte mich in diesem Kreis wohl, so bestärkt. Und jetzt?
Jungkook, fuck! Wieso? Er wird mir nicht mehr in die Augen sehen wollen. Um ehrlich zu sein will ich das auch nicht mehr. Ich liebe ihn! Das werde ich immer tun. Aber ich würde zusammenbrechen, wenn er mich wie Manseok fertig machen würde.
Ich hab verkackt! Bei allen! Entgültig!

,,Kindchen!" Eine Stimme riss mich aus den Gedanken.
Ich sah hoch und beäugte eine ältere Dame.
,,Oh Gott! Was ist denn mit dir passiert? Du bist ja völlig fertig."
,,Wer sind Sie?", fragte ich unsicher.
,,Ich? Ich bin die Bibliothekarin.", antworte die Frau mit einer freundlichen Geste und nahm vorsichtig meine Hand. ,,Um Gottes Willen, du frierst ja ganz schlimm. Ich hol dir eine Decke."
Nach diesen Worten verschwand sie um die Ecke.

Leider sollte ich nicht länger vor Ort bleiben, denn ein paar Dämonenjäger kamen reingestürmt.
,,Oh nein, Mist!", fluchte ich leise und schlich mich davon, wieder raus in den Regen.

Es prasselte nun schon eine ganze Weile. Meine Füße taten weh vom fielen Laufen und mein Verdacht, dass ich mich erkälte war enorm.
Ich hatte keinen Schimmer was ich tun sollte.
Ich hatte kein Zuhause mehr und musste nun wie ein Obdachloser irgendwo unter einer Brücke oder so mir was zum Schlafen suchen.

Ganz toll! Was Tantchen wohl dazu sagen würde? Auf jeden Fall nichts Gutes. Sie wäre entäuscht von mir, das auf jeden Fall.

Schniefend rieb ich mir die Nase und wollte an einer Gasse vorbeigehen.
Da passierte es:

,,Mjam! Schmatz! Lecker schmecker! Oh ja, das tut guuuut!"

Was zum Teufel...

Heimlich, still und leise bewegte ich meinen Kopf zu dem Geräusch.
Ich dachte mein Herz rutscht mir in die Hose, als ich wahrnahm, was vor mir kroch.
Ein Dämon, wie er genüsslich an einem Wiesel knabberte.

Hat er gerade...geredet?
Nein! Tzuyu! Das hast du dir sicher nur eingebildet, wie neulich. Aber kann das Zufall sein, dass ich mir dies gleich zwei Mal vorgaukele?

Demon Hunter [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt