Kapitel 40 - Die Flucht

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Jisoo Pov

,,WAS?" Reflexartig huschten Rose, Lisa, Jennie und ich aus den Betten und ehe man sich versah befanden sich unsere Füße fest auf dem Boden.
Nayeon versuchte uns mit einem ,,Shht!" zu besänftigen.

,,Ye-rin hat was?", hinterfragte Lisa zum Verständnis. Nayeon hüpfte hibbelig hin und her. ,,Sie hat uns verraten.", wiederholte sie und schluckte nervös. ,,Aber w-wieso?", stammelte Rose. Sie konnt es sich nicht erklären, wie der Rest von uns. ,,Sie war doch immer stets auf unserer Seite und uns Unterstützung gegeben." ,,Sie hat die ganze Zeit nur so getan.", schluchzte Nayeon nun urplötzlich und wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. ,,In Wirklichkeit hat sie uns gehasst und uns im Auftrag von jemanden ausspioniert. Jemand, der hinter Tzuyu her ist."
,,Fuck!", überkam mich es. ,,Ich kann mir denken, wer." ,,Diese miese Schlange. Wie konnte sie uns das nur antun?", brüllte Lisa und Rose ergänzte:,,Das verzeihen wir ihr nie." Daraufhin tritt sie wütend gegen die Bettkannte.

,,Wir müssen hier weg.", drängelte Jennie. ,,Sofort!" ,,Geh und wecke die Jungs auf, Jen!", ordnete ich an und prompt verschwand sie durch die Tür.
,,Was hat sie noch gesagt, Nayeon?", erkundigte ich mich in der Zeit, wo wir unsere Sachen zusammen packten. Für einen kurzen Augenblick überlegte sie. Dann sagte sie. ,,Ihr Auftraggeber ist mit seinen Leuten auf dem Weg zu der Versammlung."
,,Welche Versammlung?", hakte Lisa nach. ,,Die alljährliche, wo sich alle Dämonenjäger des ganzen Landes zusammenfinden." ,,Und was will er da?", fragte Rose, woraufhin Nayeon nur mit den Schultern zuckte. ,,Ich meine, er weiß, dass Tzuyu hier ist. Warum kommt er nicht her, um sie zu holen?" Nayeon grübelte. ,,Weiß nicht. Ye-rin meinte, sie würde versuchen uns so lange wie möglich bei uns zu behalten. Womöglich hat er vorher noch was anderes vor."
,,Es scheint nichts gutes zu sein.", rollte Lisa die Augen. ,,Wieso denn?", wollte Tzuyu wissen. Lisa reagierte direkt. ,,Er hat nur böses im Kopf."
,,Aha!", gab Tzuyu nur von sich. Dann half sie weiter, uns für die Flucht vorzubereiten.

Fünf Minuten später erschien Jennie mit BigBang. ,,Jisoo! Scheiße!", fluchte T.O.P. ,,Warum sind wir hergekommen? Das war eine beschissene Idee."
Anscheinend hat Jennie sie bereits aufgeklärt.
,,Entschuldige mal.", entgegnete ich mit einem übertönten Laut. ,,Ich wusste nicht, dass Ye-rin unsere Feindin ist. Keiner von uns hat sie als Gegnerin gesehen. Hätten Nayeon und Tzuyu uns nicht gewarnt, wer weiß, was dann passiert wäre."

G-Dragon stöhnte genervt los. ,,Ich hab's ja immer gesagt, traue niemanden, sich bloß keinen Fremden Menschen anvertrauen."
Dieser Satz gefiel Nayeon gar nicht. Sie stellte sich oppositionell zu ihm und tippte mit ihrem Zeigefinger gegen seine Brust.
,,Ye-rin ist nicht fremd. Wir kennen sie seit mehr als vier Jahren.", konterte sie. ,,Wir sind uns bewusst, dass sie gut im Schauspielern ist. Aber das sie dies nutzt, um uns auszutricksen...wir mochten sie wirklich."
,,Was sie tut verletzt uns.", wisperte Rose. ,,Sie hat uns etwas bedeutet und war einer unserer wichtigsten Personen. Jetzt wünsche ich mir, sie würde dafür bezahlen."

Ich nickte. Auf der einen Seite hatte sie recht. Ye-rin hat uns jahrelang benutzt und betrogen. Dafür sollte sie ihre Strafe bekommen, leiden und sehen, dass sie das alles nicht umsonst getan hat.

,,Warum sagst du das nicht gleich?", grinste Taeyang los, zog ein Messer und öffnete die Tür.
,,W-w-w-was hast du vor?", stotterte Lisa verwirrt. Ohne zu antworten, kam uns ein Gedanke. Wir konnten uns denken, auf was für eine Idee er kam.
,,Das was ihr euch wünscht. Ich erledige sie, damit sie euch oder uns keine Probleme mehr macht."
,,Mach das. Es soll ihr Schicksal sein.", gewährte T.O.P ihm.
Daraufhin verschwand er durch die Tür.

Irgendwas brachte uns dazu, es zuzulassen. Normalerweise hätten wir ihn aufhalten müssen, weil wir sie dennoch dezent liebten. Nach all den Jahren, an denen wir glaubten, sie wäre unsere Verbündete. Dennoch gab es etwas, was uns davon abhielt.
Vermutlich der Grund, dass Ye-rin uns all die Jahre etwas vormachte und wir deswegen Wut verspürten.

Ich suchte die Blicke meiner Mädels, die mir zeigten, dass sie schon eines Tages über sie hinweg kommen würden und dies verspürte ich kurz darauf auch.
BigBang hatte recht. Ye-rin musste verschwinden. Ihre Anwesenheit hätte uns alle Probleme bereitet, große Probleme.
Das sie stirbt ist eine Tragödie. Doch wir tun es zum Schutz. Wir müssen uns gegenseitig beschützen, wir müssen Tzuyu beschützen.

Blutverschmiert tauchte Taeyang nach einigen Minuten wieder auf.
Ohne zu zögern sprangen wir aus dem Fenster und flüchteten.
Mehrere gelaufene Meter weiter vernahmen wir die Sirenen der Cops, die aller Voraussicht nach an der Bibliothek hielten und die Leiche von Ye-rin in Augenschein nahmen.

Tzuyu Pov

,,Und was nun?", seufzte Daesung. ,,Was sollen wir jetzt tun?"
,,Keine Ahnung.", rollte Jennie die Augen. ,,Die ganze Sache ist einfach  nur nervig." ,,Was du nicht sagst.", maulte G-Dragon und verschränkte die Arme.

,,Ich kann euch sagen, was wir tun werden.", kam Jisoo zu Wort. ,,Wir werden zu dem Treffen gehen und treten ihm gegenüber."

Fassungslose Blicke umkreisten die Leaderin von Blackpink. Niemand hätte wohl mit dieser Antwort gerechnet. ,,Wie bitte? Dir ist bewusst, dass er auch da sein wird.", erinnerte Rose sie, was Jisoo bejahte. ,,Ich weiß. Denkst du, ich will zum Spaß dort hin?" ,,Aber wir wollten Tzuyu doch von ihm fernhalten.", sagte Lisa mit einem verwirrten Gesichtsausdruck.

Ich vernahm einen Ausdruck von Jisoo, der mich echt zum Grübeln brachte. Was hatte sie vor?
Ich wusste, dass sie mich um jeden Preis beschützen wollte und mir keines Falls etwas passieren durfte. Dennoch, wenn sie vorzog, dieses Vorhaben durchzuziehen, was brachte sie dazu, dort aufzutauchen?

Hinzu kommt noch, dass ich immer noch keinen Schimmer hatte, wer dieser "er" jetzt genau war. Keiner von ihnen erwähnte seinen Namen. Etwa mit Absicht? So wirkte es zumindest auf mich.

Jisoo erklärte uns, dass dieser "er" aufgehalten werden muss und einen bösen Plan aushecken könnte.
Worum es sich auch immer handelte, die Leute dort schienen in Gefahr zu sein.
Ich musste mich darauf gefasst machen, Dahyun und all die anderen wiederzusehen.
Das sollte mir jedoch vollkommen egal sein, zumindest du diesen Zeitpunkt. Also willigte ich ein, der Rest schließlich auch.

Infolgedessen begaben wir uns zu unseren Autos, die wir Gott sei Dank außer Reichweite der Bibliothek parkten und prombt begaben auf den Weg.
,,Woher wissen wir, wo wir hin müssen?", sprach ich Nayeon an.
Erst reagierte sie nicht, dann drückte sie aus:,,Dieses Treffen ist jedes Mal an der gleichen Stelle, dem gleichen Ort. Wir waren ebenfalls schon einmal da, als wir noch zu unserem alten Bündnis gehörten."

Die restliche Fahrt ergriff keiner mehr das Wort, bis wir schlussendlich unser Ziel erreichten.

Demon Hunter [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt