Kapitel 39 - Aus Freund wird Feind

81 7 3
                                    

Nayeon Pov

,,Leute! Seid ihr wach?" Flüsternd sprach ich meine Freunde an. So wie es aussah, schienen sie mich nicht gehört zu haben. Also waren sie wohl tief und fest in ihren Träumen gefangen. Ich nutzte die Chance, griff nach meinem Pfeil und Bogen und schlich aus dem Haus.

Ich sprang nach draußen und kletterte auf das Dach. Wie ein Schatten huschte ich von einem Dach auf das nächste. Ich beschloss mir nach langer Zeit vom Neuen die Stadt anzuschauen. Nichts hatte sich verändert. Es erschien genauso, wie in der Nacht, an der ich sie verließ.
Die selben Häuser, die gleichen Leute, die zu der Zeit bereits durch die Gegend stolzierten und die ebenso herumlungernden Dämonen.

Ein Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht. Wie ich es vermisste, alles und jeden.
Doch das Schmunzeln verschwand direkt wieder, sobald ich unbewusst an Twice dachte.
Meine Mädels, mein ehemaliges Team. Scheiße!

Ich wusste nicht, was ich tun sollte. All unsere Freunde und damit meinte ich nicht nur Twice. Alle für mich bedeutenden Menschen, die hier fortwährend lebten und die Hoffnung verloren, uns jemals wiederzusehen. Ich fürchtete mich davor, mir auszumalen, dass sie uns für diese Tat hassten.
Wie sie wohl reagieren, wenn wir uns wieder treffen? Wird es überhaupt dazu kommen? Oder wird Jisoo weiterhin wollen, dass wir im Hintergrund bleiben und wir unseren Aufenthalt geheim halten?
Ich erhoffte mir einen Hauch von beidem. Ich wünschte mir, ihnen noch einmal über den Weg zu laufen, andererseits fürchtete mich davor.

Bei dem letzten Dach in der Reihe angekommen begab ich mich zurück auf den Boden und spazierte den Bürgersteig entlang.
Gedankenverloren ahnte ich vorerst nicht, dass mich etwas im Augenwinkel beobachtete, erst als ich an der jeweiligen Hauswand Halt machte, nahm ich eine nicht menschliche Gestalt zur Kenntnis.
Mein Kopf rotierte zu einer Lücke.
Es war möglich, dort hinein zu sehen. Und da erblickte ich es...

,,Fuck!", fluchte ich, innerhalb meines Schreckens

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

,,Fuck!", fluchte ich, innerhalb meines Schreckens. Ruckartig wich ich nach hinten und zog einen Pfeil aus meinem Köcher.
Bevor ich übehaupt zum Schuss kam, verschwand der Dämon, noch immer mit dem Blick auf mich gerichtet.
Mit dem Rücken zur Straße gerichtet stolperte ich nach hinten und sah zu, wie der Dämon aus dem Gebäude hervortrat und auf mich zustürmte.

Ohne zu zögern durchbohrte ich den Schädel meines Gegenüber.
Der Dämon prallte zu Boden.
Fix hielt ich nach weiteren Feinden Ausschau, denn je nach Menge hätte ich sie nicht im Alleingang erledigen können.

Sobald ich außer Reichweite meines Opfers war, spürte ich ein weiteres Subjekt in meiner Nähe. Ruckartig widmete ich mich mit meiner stärksten Waffe und versuchte die Ruhe zu bewahren.

,,Nayeon?" Eine bekannte Stimme ertönte hinter mir. Kurz entschlossen drehte ich mich herum und staunte, als ich die Person identifizierte.
,,Tzuyu!"

Tzuyu Pov

Leicht besorgt ging ich auf Nayeon zu. Sie wirkte nicht sehr glücklich.
,,Was ist los?", fragte ich sie, als ich sie erreichte. Sie senkte den Bogen und steckte den Pfeil zurück in ihren Köcher.
,,Ich weiß nicht, ich...ich musste einfach mal raus. Das ist alles."
,,Okay..."
Soll ich ihr das jetzt glauben?
,,Wie konntest du mich finden?", wollte Nayeon wissen. ,,Und überhaupt, wie kommt es, dass du wach bist?"
,,Erstens, ich bin die Auserwählte. Ich hätte dich überall gefunden, egal wo du steckst. Zweitens, ich konnte nicht schlafen."
,,Warst du wach, als ich mich rausgeschlichen habe?"
Ich reagierte mit einem klaren Nicken. ,,Erst dachte ich, du willst nur kurz Luft schnappen. Aber dann warst du mir zu lange weg."
,,Verstehe.", gab sie nur von sich. Entschlossen versuchte ich sie zu überzeugen, wieder mitzukommen. Es klappte.

In Folge dessen machten Nayeon und ich uns auf dem Heimweg. Ich entschied mich, Nayeon nicht weiter mit Fragen zu bombardieren. Den Erwartungen entsprechend hatte sie selbstverständlich etwas, was ihr den Kopf zerbrach. Ich konnte mir auch denken, was.
Ich ließ ihr Zeit und wartete, bis es zu einem passenden Zeitpunk kam.

Wieder an der Gaststätte angekommen, zogen Nayeon und ich es vor, uns wieder nach drinnen zu begeben.
Doch ehe ich die Klinke nach unten drückte, hielt Nayeon mich davon ab.
,,Pscht! Tzuyu!" ,,Hm?"
Fragend checkte ich sie ab. ,,Was ist denn mit dir auf einmal los?"
,,Hörst du das?"
,,Was?"
,,Na das.", bohrte Nayeon und zog mich zu einer Wand, an der wir nun lehnten.
,,Nayeon, du-" Bevor ich nörgeln konnte, hielt Nayeon mir die Hand vor den Mund zu.

Ich vernahm schnell die Stimme einer Frau, mit der ich jetzt schon zwei Mal zu tun bekam, nämlich Ye-rin. Sie schien sich telefonisch mit jemanden zu unterhalten.
,,Genau. Ja, sie sind hier. Ganz plötzlich aufgetaucht und sie haben die Auserwählte mitgebracht."
Nayeon und ich hielten inne, um ja keinen Mucks zu machen. Wir lauschten dem Telefonat, welches keine drei Meter hinter uns stattfand.
Wie gut, dass die Mauer dazwischen ist.

,,Ich weiß. Damals haben die Dämonenjäger sie ja auch gesucht. Keine Ahnung wieso. Ich dachte immer, keiner würde an die Legende glauben. Womöglich lag es an einem anderen Grund.", plapperte Ye-rin weiter. ,,Die Leute haben sie wochenlang gesucht und nicht gefunden. Jetzt ist sie wieder da, ich nehme an, keiner weiß es. Was sollen wir tun?"
Sekundenlang ist es still, bis Ye-rin erneut zu sprechen begann. ,,In Ordnung. Ich versuche sie so lange wie möglich bei mir zu behalten, damit ihr sie euch dann schnappen könnt. Aber vorher habt ihr ja vor, zu diesem Treffen zu gehen. Das Treffen, wo sich alle Dämonenjäger des ganzen Landes zusammenfinden. Wenn ihr sie habt, will ich was dafür haben. Oder glaubt ihr, ich habe mit Freude nur so getan, als würde ich Blackpink leiden können."

Geschockt von dem was wir hörten hielten Nayeon und ich uns die Hand vor den Mund.
Im Nu verzogen wir uns ins Zimmer, wo Jisoo und die anderen drei nach wie vor auf ihren Betten lagen und schliefen.

,,Leute!", zischte Nayeon kleinlaut. ,,Wacht auf!" Sie rüttelte an Jennie, die vorerst nicht reagierte, aber dann langsam zu sich kam, so wie der Rest der Truppe.
,,Was ist denn los?", gähnte Rose und richtete sich allmählich auf.
,,Wir wurden verraten!", kam es aus Nayeon rausgeschossen. ,,Ye-rin hat uns die ganze Zeit nur was vorgemacht."

Demon Hunter [✔]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt