Kapitel 46

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Edmund P.O.V:

Kennt ihr diese Momente, in denen ihr denkt, hoffentlich sieht mich niemand?

Was soll ich sagen, gerade ist wieder so ein Moment. Angie und ich befanden uns derzeit im Supermarkt, der ungefähr 20 Minuten weg ist. Während Angie den Einkaufswagen vor sich hin schiebt, hätte ich fast das Mehl umgeworfen, ein Kind zum Weinen gebracht und mich mehrmals in diesem Labyrinth verlaufen. Obwohl Angie hier auch nur wenige Male war, kennt sie sich mittlerweile bestens aus und musste mich schon in der Hygieneabteilung abholen, als sie mir sagte, ich sollte Brot holen.

Als Ausrede meinte ich nur, dass wir doch lieber zusammengehen sollten, weil ich mich sonst wieder verlaufen würde. Das Gute daran: Ich kann mehr Zeit mit meiner Freundin verbringen und aufpassen, dass sie nicht von jemandem angequatscht wird. Mittlerweile hat sie sich ihre Haare wieder auf Kinnlänge schneiden lassen, da sie es so viel praktischer findet. Ich finde, dass sie mit einem Haarband noch süßer aussieht. Doch das denken auch andere.

Einmal erwischte ich jemanden dabei, wie er ihr nachsah und wurde sofort eifersüchtig. Angie meinte, dass ich nicht so eifersüchtig sein sollte, da sie sowieso zu mir gehört. Ich frage mich wie sie es schaffte, ruhig zu bleiben, als mich ein junges Mädchen auf der Straße fragte, ob wir zusammen oder nur Geschwister sind. Peinlich berührt denke ich daran, wie leicht ich eifersüchtig werde. Mittlerweile ist es sowieso besser geworden. Also eigentlich nicht, aber ich lasse es mir nicht mehr so sehr ankennen. 

Verwirrt sehe ich auf unsere Einkaufsliste, die Mom uns geschrieben hat. Einige Punkte hat Angie schon abgehakt, aber bei manchen bin ich mir nicht einmal sicher, um was es sich handelt. Als ich wieder von ihr aufschaue, sehe ich wie Angie versucht an das obere Regal zu kommen, ohne dabei alle Eier umzuhauen. Als sie jedoch merkt, dass sie nicht rankommt, streicht sie sich frustriert eine ihrer dunkelblonden Strähne aus dem Gesicht und steckt sie hinter ihr Haarband. Selbst nach Monaten unserer Beziehung schafft sie es mich mit ihrer simplen Schönheit aus der Bahn zu werfen. Ich spüre wie mir Röte ins Gesicht schießt, als ich merke, dass ich sie etwas zu lange angestarrt habe. 

,,Brauchst du Hilfe?", frage ich neckisch, worauf sie sich erschrocken zu mir dreht. Anscheinend ist ihr meine Starraktion gar nicht aufgefallen. 

,,Was kann ich dafür, wenn sich irgendjemand einfallen hat lassen, diese verdammte Milch nach oben zu stellen!", ruft sie verzweifelt auf. 

,,Nicht alle Leute sind so klein wie du, Liebling.", meine ich und lege einen Arm um sie. 

,,Ich bin eben auf das Beste reduziert. Noch dazu bin ich nur ein Stückchen kleiner als Lucy.", widerspricht sie mir. Irgendwie tat sie mir leid. Sie hat sich schon monatelang Peters und meine Witze über ihre Größe anhören müssen. Dafür haben wir aber den ein oder anderen blauen Fleck kassiert. Aber würde sie nicht so niedlich reagieren, würde ich es sowieso nicht machen. 

,,Jaja.", erwidere ich nur grinsend und hole mit Leichtigkeit die Milch vom oberen Regal, worauf sie nur die Augen verdreht. 

,,Was sagt man da? ", necke ich sie, worauf ich deutlich sehen kann, wie sie jeden erdenklichen Mord durchplant und wieder wegwirft.

,,Danke.", zischt sie, doch ein Grinsen breitet sich auf ihrem Gesicht aus, als ich ihr einen Kuss auf die Wange gebe. 

,,Du weißt, dass ich dich nicht so ärgern würde, wenn du nicht so reagieren würdest.", lache ich. 

,,Lach du nur. Glaube es mir, aber Rache wird kommen." 


Wenige Minuten später sitzen wir in dem Wagen meiner Eltern. Während ich am Steuer saß, spielt Evangeline seelenruhig mit meiner freien Hand, die auf ihrem Schoß ruhte. Ihre Finger spielen mit meinem Ring, der passend zu ihrem schmalen, zierlichen, die gleiche Musterung besitzt. 

Grinsend denke ich an die Nacht, in der ich ihr ihn gegeben habe. Es war so viel wie ein Versprechen. Ein Versprechen, auf ewig füreinander da zu sein. Schmunzelnd sehe ich zu ihr, doch ihr Blick richtet sich auf die Felder und Wälder. Der Wind, der durch die heruntergelassenen Fenster hindurchzieht, zieht sanft an ihren Haaren, doch es bringt sie nicht aus der Ruhe. 

In diesem Moment fühlte ich mich so glücklich, so frei. Nichts auf der Welt würde uns trennen. Niemals würde ich zulassen, dass Evangeline traurig ist. Durch sie habe ich viel gelernt und bin erfahrener geworden. 

Würde es ein besseres Wort für Liebe geben, würde ich es benutzen. Ich bin mir sicher, dass das, was wir fühlen, nicht mehr Liebe ist. Es ist mehr. 

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Hey, meine Lieben! 

Ich weiß, dass ich in letzter Zeit sehr selten Update, aber ich habe keine direkte Storyline mehr. Natürlich hätte ich noch einige Szenarien im Sinn, aber das wären eher so Füllkapitel ohne Spannung. Ich würde bald einen Epilog schreiben, da es keine Storyline mehr gibt. Ich würde aber noch kleinere Kapitel danach veröffentlichen, die Situationen der Beiden beschreiben. Die Frage wäre, was ihr davon haltet. Ich würde mich gerne über ein Feedback freuen!


Lost Souls/Edmund PevensieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt