Edward Teach steht nah am Hauptmast, das Fernrohr auf den Nebel gerichtet, der sich ihnen nähert. "Dichter Nebel. Muss wohl die Dutchman sein", grummelt er und beobachtet weiter durch sein Fernrohr den Nebel, welcher sich auf sein Schiff zubewegt, die Queen Anne's Revenge. "Geschütze klar machen. Das Öl auf den Nebel abfeuern." Der erste Offizier fragt gar nicht weiter nach, sondern gibt die Befehle des Kapitäns weiter. "Anné, Anné. Was hast du eigentlich vor? Schießt du jetzt schon auf deine eigenen Leute? Was genau hast du gehört?" Er beendet den Blick durch sein Fernrohr und klappt es wieder zusammen. Nachdenklich blickt er auf den Nebel. Unausweichlich rast sein Schiff auf den Nebel zu. Selbst wenn er es schaffen würde zu wenden, würde die Dutchman ihn einholen und auf ganzer Linie zerfetzen. Die Präzision der verfluchten Crew ist ihm nur zu gut bekannt. Er hatte nur eine Chance zu überleben und eventuell zu entkommen: Angriff. Frontal. So rast sein Schiff unaufhörlich auf den Nebel zu. Auf dem Schiff befindet sich eine montierte Mange, welche Fässer verschießt. Nicht nur irgendwelche Fässer. Öl befindet sich darin, welches an Stoff entzündet wird und dann auf ein Ziel geschossen wird. Die Genauigkeit ist nicht unbedingt optimal, aber wenn es trifft, dann mit brachialer Wucht. Ein richtiger Treffer würde normalerweise ausreichen, ein Schiff in Flammen zu stecken und Kampfunfähig werden zu lassen. Zusätzlich dient das entündete Fass als Lichtquelle, sodass man bei Nebel oder schlechtem Wetter besser sehen könnte. Der Feind wäre damit ein Ziel für die Kanonenrohre und hätte seine Deckung verloren. "Was nun, Anné? Jetzt, wo deine Tarnung auffliegt?" Blackbeard hätte nie gedacht, dass Anné eines Tages so weit gehen würde. Doch scheinbar ist es gut, zu misstrauen. Das rettet ihm heute das Leben.
"Was im Namen des Herrn war das?" Elisabeth sah nur ein Fass ins Wasser fliegen, welches explodierte. Es war kurz unglaublich hell, sodass sie ihre Augen schließen musste. Panisch sieht sie sich um, während alle an Deck die Ruhe selbst sind und gezielt auf ihre Posten rennen, als würde eine Königin ihre Befehle stumm an die braven Untergebenen weitergeben, wie in einem Wespennest, wo drohnen sich für die Königin opfern würden. "Bleibt ganz ruhig, Elisabeth. Der gute Blackbeard hat sich vorbereitet, aber nicht auf den Nebel der Flying Dutchman. Hätte er besser aufgepasst, würde er uns besiegen können." Die Queen Anne's Revenge unterschätz Anné auf keinen Fall. Die Dutchman mag zwar ein ganz eigenes Schiff sein, aber sie ist nicht unbesiegbar und ganz von allein repariert sich ihr Schiff nun auch wieder nicht. "Kanonen laden. Feuer auf mein Zeichen", spricht sie in einer Lautstärke, die man sicher unter Deck nicht mehr verstehen könnte. Doch anscheinend verstehen alle die Kommandos. Egal, so sie auch stehen. Mittlerweile hat Elisabeth die Fragerei aufgegeben. Antworten erhält sie hier ohnehin keine und jetzt ist ein Schlechter Zeitpunkt. Sie erschrickt, als ein weiteres Fass und gleich drauf noch eins knapp neben der Dutchman im Wasser explodiert und dadurch etwas Wasser auf das Deck schleudert. "Angst, Nass zu werden, Prinzessin?" Anné scheint kampfeslustig zu sein, weshalb sie anfängt, ihre Gefangene zu sticheln, wenn auch eher nett gemeint, als wirklich Beleidigend. "Angst? Wovor sollte ich Angst haben?" Kapitän Shanel schüttelt nur mit dem Kopf und lächelt. "Bugkanone abfeuern. Enterhaken vorher befestigen", befiehlt sie nur, worauf Elisabeth widerspricht, da sie sich schließlich auch mit Schiffen auskennt. "Es ist unlogisch, jetzt schon die Enterhaken zu werfen, wenn wir doch gar nicht in der Nähe für ein Enterkommando sind!"
"Hört doch mal hin. Teach schießt noch immer auf die selbe Stelle, aber wir sind mittlerweile hinter ihm. Na? Wie ist das möglich?" Ihre Frage ist Provokant, da sie weiß, dass Elisabeth so oder so keine Antwort erhalten würde. Die Fässer explodieren noch immer, allerdings hört es sich so an, als würden sie deutlich weiter entfernt explodieren, als würde ihr Feind woanders hinschießen oder sie hätten sich teleportiert. "Was zum Teufel ist hier los? Das ist ja wie..."
"Magie? Ganz richtig. Sagen wir, es ist Magie. Und jetzt Schluss mit dem Gerede. Feuer." Die Bugkanonen Feuern bereits auf die Rückseite des feindlichen Schiffes, welches unter Blackbeards schwarzer Flagge segelt. Sie Enterhaken werden befestigt und schon klettern die ersten daran auf das feindliche Schiff. Die Kanonenschüsse donnern laut und die wahnsinnigen unter Anné's Kommando klettern, unter ihnen das sausen der eisernen Kugeln, welche einen sofort töten könnten oder für immer zu einer Behinderung verdammen könnten. "Anker lichten! Sofort! Setzt ihn fest! Blackbeard gehört mir! Der Rest kann der See übergeben werden." Dieses Mal brüllt sie ihren Befehl hinaus. Der Anker wird sofort in die See versenkt und Anné würde selbst zu den Enterhaken rennen, um sich an Bord des Schiffes zu schlingen. Ihre Aufgabe ist klar und deutlich: Edward Teach würde sterben. Elisabeth wird von ihr zurückgelassen. Sollte sie hinterher gehen? Das würde aber voraussetzen, dass sie hinterherklettert und sich in Todesgefahr begibt. Was wohl mit Anné ist? Was ist, wenn sie verletzt wird oder enthauptet wird? Selbst das könnte sie wohl nicht vor dem Untergang retten. "Sorge ich mich gerade mehr um Anné, als um mich selbst? Verdammt. Wenn mir etwas passiert auf dem Schiff von Blackbeard, töte ich sie eigenhändig", beschwert sie sich und folgt Anné auf das andere Schiff. Warum ist ihr selbst nicht ganz bewusst. Vielleicht sorgt sie sich oder sucht eine gute Chance, endlich Anné aus dem Weg zu räumen.
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Der Schrecken der Karibik | girlxgirl
FantasyWenn der Nebel über der Karibik aufzieht, ist der Tod nah. Kein Licht lässt den Nebel aufklaren, kein Schrei dringt heraus und jede Hilfe wird zu spät sein. Willkommen auf der Flying Dutchman. Piraten siedeln sich zunehmend in der Karibik an, vor al...