Manchmal verlaufen die Dinge wie ein Wirbel aus Ereignissen, wie ein Sturm, der jedoch wieder abzieht und dann nichts als eine ruhige See hinterlässt. Zwei Tage langeweile auf See folgten. "Morgen Mittag werden wir den Schrein der Göttin erreichen", erzählt sie in aller Ruhe und ohne einen Hauch von Gefühl, wie man es von ihr gewohnt ist. Zu Abend gegessen hatte Elisabeth etwas Hähnchen mit ein wenig Gemüse und einem süßlichen Wein, der aber wohl kaum in der kleinen Menge ihre Sinne berauschen könnte. Auf die nformation, wann sie den am Zielort ankommen, entgegenet die junge Prinzessin nichts. Was soll sie schon auf diese Floskel antworten? Ein fröhliches Hurra oder einen anderen Ausdruck der Freude? Wohl kaum. Ihr ist es gleich, wohin sie reisen, segeln und welche Inseln sie besuchen. Aber auf diesen Schrein war sie nicht sonderlich scharf. Die langeweile dort sowie die Abwesenheit von Anné würden sie wieder frustrieren und wütend werden lassen. Diese Wut will sie nicht fühlen, will sie nicht verspüren und doch kommt sie auf, sobald sie das Gefühl hat, dass die Kapitänin sie im Stich lässt, warten lässt, mit Phrasen abspeist oder ignoriert. "Ihr geht Gedanken nach, die mir nicht gefallen", meint Anné nur, die wohl wieder ihre Finger nicht von Elisabeths strömenden Gedanken lassen konnte. "Es muss euch ja auch nicht gefallen, was ich denke, oder? Darf ich wenigstens das noch oder wird mir das auch verboten?" Elisabeth ist seit der Abreise von der Insel und dem Kuss auf die Wange mehr als gereizt. Sie wird nicht von der blassen Frau beachtet und bekommt nicht die Zeit, die ihr zusteht, selbst als Gefangene. Es ist, als wolle sie die Frau in gewisser Weise für sich beanspruchen und nicht teilen. "Es ist euch nicht verboten. Wie könnte ich es euch verbieten? Lediglich sagte ich, dass mir eure Gedanken nicht wirklich gefallen. Das ist auch schon alles." Grummelnd gibt die Kronerbin Englands ihren Groll wieder. Ihre Augen fixieren sich direkt auf die Frau, welche nahe neben ihr sitzt. "Manchmal frage ich mich, warum ich euch nicht damals einfach hinterrücks verraten habe, Anné. Dann wärt ihr jetzt tot und ich wäre frei."
"Sicherlich wärt ihr das, eure Hoheit. Doch ist es das was ihr begehrt und verlangt? Sehnt ihr euch nicht nach der süßen Freiheit?" Diese Worte erzielen einen Effekt auf die angehende Königin, welche Anné nicht einmal im Ansatz bedacht hatte. Begehren. Verlangen. Freiheit. Diese Worte kreisen immer wieder im Kopf der sterblichen Frau, wobei der Blick immer noch auf Anné gerichtet ist. "Danach sehne ich mich mehr als." Leiser wird ihre Stimme, deutlich verträumter. Ihr Blick manifestiert sich auf die Frau mit der Augenklappe und ihrem meist strengen Gesicht. So jung und makellos wirken ihre Gesichtszüge, welche nur durch ihr schulterlanges, grau-weißes Haar unterstrichen werden. "Ich will nichts bereuen und nichts verpasst haben", flüstert sie zurück. Vielleicht kann Anné nicht immer Gedanken lesen oder alles wahrnehmen. Jedenfalls antwortet sie ohne zu wissen, weshalb Elisabeth gerade diese Worte gewählt hatte. "Dann ergreift eure Chance, wenn ihr euch sicher seid, Prinzessin. Ihr lebt nur dieses eine, kurze Leben." Auch wenn sie komplett trocken und nüchtern Antwort gibt, kann sie folgendes nicht verhindern. Nicht langsam nähert sie sich Anné, sondern schnell, als habe sie Angst, dass dieser kurze Moment der Überzeugung diese Frau zu küssen gleich wieder ihrem adeligen, englischen Stolz weicht, welcher sich davor eigentlich ekelt, Piraten und niederes Gesocks auch nur anzusehen. Zu ihrem erstaunen gibt es keine Gegenwehr, als ihre Lippen die sanften, weichen von Anné treffen. Leicht kühl sind ihre Lippen, doch dies wird gar nicht weiter bemerkt. Bald schon treffen sich ihre beiden Zungen, welche aufgeregt miteinander tanzen. Das Herz von Elisabeth klopft schnell und instinktiv arbeitet sie an der Unterbekleidung der Kapitänin, ohne die AUgen zu öffnen, welche sich geschlossen hatten. Erstaunlicherweise hilft ihr Anné dabei, nur um den Kuss zu lösen, den sie so innig miteinander teilten. Gierig zerren beide an der Kleidung des jeweils anderen, wobei das königliche Kleid der Prinzessin zerrissen wird. Dagegen geht die junge Dame humaner vor und zieht die Kleidung über Anné's Kopf, um sie irgendwo in die Kabine zu werfen. Nur wenige Sekunden gestatten es sich beide, ihre Körper zu erkunden. Jedes Auge funkelt gierig und brennend, als hätte man lange angestaute Gefühle unterdrückt. Der Körper der blassen Frau gleicht einem Tempel in den Augen Elisabeths. Muskuklöse Konturen zieren den Körper, eine wohlgeformte Brust mit einem knackigen Hintern. Sie dagegen war einfach nur schlank, wofür sie sich etwas schämte. Aber sogleich verschwinden die beiden wieder in einem wilden Zungenkuss und ihre Sorgen werden fortgespült. Es gefällt ihr, wie Anné Shanels Hände ihren Oberkörper abtasten, ihre flachen Brüste kneten und ihr somit mehr als nur einfaches stöhnen entlocken. Anné's Körper wird ebenso mit Händen begutachtet. Jeden Muskel, jede Feinheit und jede kleine Besonderheit scheint man sich einprägen zu wollen. Sie dachte immer, unter der Kleidung würde es sich kühl und fremd wie die Umarmung der See anfühlen, doch ist ihr die Berührung der Kapitänin mehr als angenehm. Warm, weich, zart. Die Haut dieser Frau ist ein absoluter Genuss. Die Brüste, der Hintern... sie hatte gerade mit der Erkundung dessen begonnen, als sie in ihrem Schambereich Berührungen fühlt. Sie hätte nicht gedacht, dass die Berührungen einer Frau eine so intensive Wirkung auf sie haben, schon gar nicht von Anné, einer Kriminellen. Doch gab sie sich dem Spiel hin und die blasse Frau erweist sich als eine göttliche Spielgefährtin, weiche ihr Handwerk mehr als nur versteht. Dieses wunderbare Gefühl, wenn sie die kräftigen, schlanken Finger in sich fühlt, den gemeinsamen, erregten Atem lässt sie auf eine Ebene der Gefühle und der Lust schießen, die sie bisher noch nie für einen Menschen empfunden hatte. Ihr Orgasmus eilt schneller herbei, als sie es sich gewünscht hatte, dafür war es aber mehr als intensiv, was man sicher auch an Deck hören konnte. Zurückhaltung kannte die Prinzessin schon mit ihrer frechen Art nicht an Deck und unter Deck in der Kajüte scheint es so, als wolle sie ihrer Stimme und ihrer Lust freien Lauf lassen. Dieses herrliche Spiel würde sie auch mit Anné spielen. Diese Frau wollte sie unter ihren Fingern schreien hören, winden sehen und keuchen hören. Es ist irgendwie eigenartig, dir Kapitänin im Spiel der Liebe zu beobachten. Ihre Stimme hat einen hellen, süßen Klang, der jeden in den Bann ziehen würde. Als sich nach endlosen Fingerbewegungen die Frau ihrem Höhepunkt nähert, schreit sie etwas heraus, was die junge Königin mehr als erstaunt. Es ist ihr Name. Anné schreit den Namen einer Frau, die ihr mit dem Galgen und dem Tod gedroht hatte: Elisabeth.
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Der Schrecken der Karibik | girlxgirl
FantasyWenn der Nebel über der Karibik aufzieht, ist der Tod nah. Kein Licht lässt den Nebel aufklaren, kein Schrei dringt heraus und jede Hilfe wird zu spät sein. Willkommen auf der Flying Dutchman. Piraten siedeln sich zunehmend in der Karibik an, vor al...