Alec POVDie Ziellinie war bereits in Sicht. Maddison's rotes Oberteil konnte ich bis hier her erkennen. Ich hatte es gleich geschafft, dennoch war mein Gegner dicht hinter mir. Ich sah in den Rückspiegel meines Wagens und sah Ethan mir immer näher kommen.
Ich drückte noch mal auf's Gas und spürte, wie der Wagen unter mir noch einmal an Geschwindigkeit zu nahm. Die Luft, die durch das offene Fenster strömte, verwirbelte mein dunkles Haar. Einzelne Strähnen klebten bereits an meiner Stirn, zu hoch war die Hitze heute in Rose Wood gewesen.
Ich hörte den Motor noch ein letztes Mal aufheulen, und fuhr mit einer hohen Geschwindigkeit an Maddison vorbei, woraufhin der Klang einer jubelnden Menge ertönte, welcher bedeutete, dass ich auch dieses Rennen wieder für mich entschieden habe. Ich sah in den Rückspiegel, und erkannte, dass Ethans Chevrolet an Fahrt abnahm. Ich kam kurz hinter der Ziellinie mit quietschenden Reifen zum stehen. Ich stieg aus, und eine lächelnde Maddison kam auf mich zu.
,, Glückwunsch Babe", sie schmiegte sich an meinen Körper, ich legte meinen Arm und sie und küsste sie erst einmal.
Im Hintergrund konnte ich bereits hören, wie die meisten nun begannen ihren Wetteinlös einzufordern. So lief es immer ab. Ich fuhr ein Rennen, ich gewann, Maddison beglückwünschte mich mit einer kleinen Knutscherei und sofort ging das Gedrängle los, wer zuerst seinen Gewinn ausgezahlt bekam. Ach ja, in einigen Sekunden sollte mein Bester Freund Rafael auf mich zukommen.
,,Buena carrera, amigo". Seht ihr, hab ich doch gesagt. Ich gab Raf' einen High Five und bedankte mich bei Ihm. ,, Na wie sieht's aus. Heute Abend im Bueno's?"
,,Also ich bin dabei", gab Maddison wie aus der Pistole geschossen von sich. Das Bueno's war eine angesagte Bar hier in der Stadt. ,,Ich weiß nicht man, eigentlich ist mir gar nicht nach feiern zumute". Wir liefen bereits Richtung Start Punkt. Dort ist der Getränke-und Wettstand.
Raf' und Maddison sahen mich nur entsetzt an. Er nahm zwei Bier aus der Kühltrühe und reichte mir eins. Ich sah das Bier skeptisch an, griff dann jedoch zu. ,,Komm schon man. Erst dein Sieg gestern Abend gegen Will und jetzt gegen Ethan. Ich bin der Meinung, dass muss gefeiert werden, oder?". Er blickte mir zuversichtlich entgegen und Maddison stimmte ihm zu.
In mir herrschte deutliches Unbehagen. ,,Mhm, ich weiß nicht man. Morgen ist doch der Test bei Mister Walter. Den will ich nicht verhauen. "
Mein bester Freund rümpfte seine Nase. ,,Riechst du das? Es riecht so nach- nach Streber". Rafael lachte und stubste mich an. Ich wusste nicht, wieso mein bester Freund diesen Hieb nicht verstand, dass ich einfach nicht feiern gehen wollte. Nach gestern Abend, ist mir um ehrlich zu sein nach gar nichts zu mute. In meinem Kopf herrschte ein einziges Desaster. Ich habe heute wirklich bezweifelt, ob ich das Rennen fahren soll, so verwirrt wie ich momentan bin. Doch ich gab mich einfach geschlagen. ,,Ok man, dann heute Abend."
Maddison jubelte, erzählte noch irgendetwas von wegen, welches Kleid sie Heute Abend anziehen würde und verschwand dann. Maddison ist eigentlich ganz in Ordnung. Sie ist nett.
Das war's aber auch. Sie besaß weder Grips noch Talent. Oh, doch wartet. Ein Talent besaß sie. Aber ich denke, dass brauche ich hier nicht weiter auszuführen, ihr wisst sicher was ich meine?
Zwischen uns herrschte nichts ernstes, aber dass weiß sie auch. Ich bin nun mal kein Typ, der sich an jemanden binden möchte. Zumindest bin ich das nicht mehr.
Der Platz leerte sich allmählich und Raf und Ich machten uns auf dem Weg zu seinem Wagen währenddessen er sich sein Bier öffnete. ,,Ich hatte das Gefühl du bist heute etwas aggressiver gefahren als sonst". Ich zündete mir eine Zigarette an und nahm bereits einen genüsslichen Schluck von meinem Bier. ,,Ja, kann schon sein", gab ich nur desinteressiert zurück.
,,Ist alles okey bei dir?", Ich wusste nicht woher meine plötzliche Aufregung kam, aber sie musste gerade einfach raus.
,,Denkst du ernsthaft es ist alles ok? Denkst du wirklich, mich interessiert dieser dumme Test? Ich bin gut genug in der Schule um mir diesen Fehltritt zu erlauben und lieber feiern zu gehen, idiota!" Er sah mich nur verständnislos an.
,,Was ist dann los man? Ich weiß doch, dass du unser Super-Hirn bist. Ich dachte, du nimmst den Test vielleicht als Ausrede, um nicht mit Maddison abhängen zu müssen."
Ich schüttelte nur frustriert den Kopf.
,,Sie ist los!"
,,Maddison?"
,,Nein, nicht Maddison!" Mein bester Freund war nun wirklich überfragt. Vermutlich fragte er sich, warum ich in solchen Rätseln sprach.
Ich atmete einmal tief durch. Ich sagte: ;, Sie. Sie ist wieder da". Nun machte es Klick bei Raphael.
Ich sah meinen Kumpel an.
Und war irritiert.
Er sah nicht so aus, als ob er sich denken würde Oh-Man-Scheiße-Wieso-Sagst-Du-Nicht-Gleich. Sondern, er so sah aus wie Oh-Man-Scheiße-Ich-Muss-Dir-Noch-Was-Erzählen.
Plötzlich keimte die Wut wieder auf. ,, Du wusstest es ?!?!?!"
,,Naja, meine Mom hat da was erzählt. Sie hat gehört das eine Familie namens Parker wieder in die Stadt zieht. Ich hab es erstmal nicht für wichtig empfunden, bis sie erwähnt hat, dass sie eine Tochter haben die Meghan heißt."
Meine Geduld war langsam am Ende. ,, Ich hatte gehofft, dass das nur ein dummer Zufall wäre. Und wenn nicht, wollte ich dich nicht damit Belasten. Ich weiß doch, wie schwer es dir fällt allein nur ihren Namen zu hören. Sorry, bro" Ich war einfach nur fassungslos. Klar, hatte ich hier und da mal ein Vöglein zwitschern hören, dass jemand ,,neues" wieder in die Stadt zieht. Aber, sie?
,,Woher weißt du's überhaupt? Sie sind doch wohl erst vor einigen Tagen hergezogen" fragte Raf.
Ich sah meinen Freund nur erschöpft an. ,,Um genau zu sein Gestern." Ich nahm einen weiteren großen Schluck vom Bier. "Nach dem Rennen gestern Abend, bin ich gleich nach hause gefahren. Ich hab schon von weitem, einen Wagen in der Auffahrt nebenan stehen sehen. Ich hab mir erstmal nichts bei gedacht."
,,Wow, warte mal? Nebenan? Das heißt, so Nachbarnmäßig nebenan? Wie früher?"
,,Jap ... Wie gesagt, ich kam zuhause an und bin aus dem Wagen gestiegen. Ich stand bereits einige Meter vor der Haustür, bis mich das Gefühl nicht losgelassen hat, dass mich jemand beobachtet. Ich blieb stehen, und wollte gerade nachsehen wer da ist. Als ich gehört habe wie ihre Mom sie dann in's Haus gerufen hat. Ich konnte es einfach nicht fassen. Sie ist wieder da."
Das sich irgendwo in mir ein klitzekleinen Teil gefreut hat, ließ ich lieber weg. Ich trank das Bier aus.
Wir waren inzwischen angekommen an Raf's Wagen. ,,Dios, wie kommst du mit klar man?"
Um ehrlich zu sein, wusste ich es nicht. Sollte ich mich überhaupt mit diesem Thema auseinander setzen? Immerhin, ist das alles eine alte Geschichte. Dennoch spukte sie mir in meinem Kopf rum. ,, Ich bin halt Alec. Und außerdem, ist sie Schnee von Gestern", grinste ich.
Ein unglaubwürdiger Blick kam mir entgegen. ,,Hmm, dafür dass sie nur eine alte Geschichte ist, finde ich es komisch, dass du bisher immer noch nicht ihren Namen aussprechen konntest."
Mein Grinsen verschwand. Ich wollte gerade dazu ansetzten, etwas zu sagen als Raf bereits weiter sprach:,, Aber Hey, Meghan ist doch Schnee von Gestern, oder?". Dieser pendejo.
,,Bis heute Abend, Alec". Raf stieg in seinen Wagen, und ich machte mich auf dem Weg zu meinem. Meinen Gewinn vom Rennen hole ich mir ein ander' mal ab.
Ich stieg in mein Auto und die einzigen Gedanken die ich momentan fassen konnte waren bei ihr.
Willkommen zurück, Meghan.
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Second Chance -pausiert-
RomanceErlaubt mir, euch vorzustellen: Alejandro Sanchez, besser bekannt als Alec - ein Unruhestifter, ein gefallener Held und der unbestrittene König der Rennstrecken in dieser Stadt. Und dann ist da Meghan Parker. Sie ist das lebendige Gegenteil: aufrich...