Alec's Staubwolke

109 9 2
                                    

Alec POV

,,Dies ist die Mailbox von 034-". Ach Mist. Wo bleibt dieser Pendejo wenn man ihn mal braucht. Die Menge war bereits gut gefüllt, nur von Rafael war weit und breit keine Spur.

,,Okey, das Rennen startet dann so in 5 Minuten. Bereit?".

Mist. Ohne Routen-Manager würde ich dieses Rennen nicht gewinnen können. Dafür war diese Strecke zu unübersichtlich. Wir befanden uns ziemlich am Stadtrand an der West Side. Hier war mal ein alter Flughafen, welcher vor Jahren abgerissen wurde.

Somit war die Strecke lang und unbekannt. ,,Hey Vince, können wir nicht noch 10 Minuten warten?", ich sah ihn einfühlsam an. ,,Rafael ist noch nicht da, und er ist mein Routen-Manager".

Er sah kurz auf sein Klemmbrett -ja er hatte ein Klemmbrett und ich weiß nicht, ob da wirklich etwas wichtiges drauf stand, oder er einfach nur drauf schaute, um seriöser zu wirken- und antwortete mir:,, Sorry Bro. Kann ich leider nicht machen". Er wünschte mir noch viel Glück und begab sich Richtung Ziellinie. Ich folgte ihm und Strich mir über's Gesicht. Kein Routen-Manager, Kein Gewinn. Kein Gewinn, Kein Geld. Fuck. Was soll ich jetzt nur tun? Das Rennen hinauszögern kann ich eh nicht mehr und der Wichser geht sowieso nicht an sein Handy. Wehe er ist bei dieser Miley-Tusse. Wenn er mich für ein Mädchen hängen lässt, bring ich ihn um.

Ich öffnete meine Augen, und Vince stand erneut vor mir. Ich zog eine Augenbraue in die Höhe. Wie war er wieder so schnell zu mir gekommen?

,,Ich glaube, ich habe eine Lösung für dein Problem". Er trat einen Schritt bei Seite, und vor mir enthüllte sich mein wohl angehender Helfer in der Not.

Ich sah ihn nur geschockt an. Das war ja wohl nicht sein Ernst.

,,Meghan kann nicht mein Routen-Manager sein?!".

,,Hey Man, ohne sie wirst du keine Chance haben. Und so wie ich mitbekommen habe, kennt sie sich in sowas aus. Vor allem kennt sie dein Fahrstil".

Die Welt stand gegen mich. Ich wägte die Vor- und Nachteile ab. Sie ist meine einzige Chance, dieses Rennen für mich zu entscheiden. Jedoch fand ich es komisch, da wir bisher nur einmal miteinander gesprochen hatten, und dass, betrunken auf einer Party. Und jetzt sollte ich ihr vollkommen vertrauen mich durch dieses Rennen zu bringen?

Sie hatte bisher nichts gesagt, bis sie sprach:,, Komm schon Alec. Ich-", sie stoppte mitten in ihrem Satz. ,,Wir schaffen das". Und damit hatte ich meine Entscheidung getroffen.

Ich sah kurz in den Himmel, strich mir noch einmal ins Gesicht und kam ihr nahe. Ich zeigte mit meinem Zeigefinger auf sie und sagte:,, Wehe du vergeigst das"! Ich ließ sie da stehen, in der Hoffnung, dass sie mir folgen würde.

Obwohl ich ihr zeigen wollte, dass es für mich sehr wichtig war hier zu Gewinnen, und ich sie etwas mit meinem harschen Ton abschrecken wollte, vernahm ich als ich mich zu ihr umdrehte nur ein fröhliches in sich gekehrtes Lächeln.

Und zum ersten mal, seit langer Zeit, musste auch ich nur einfach lächeln, aber nicht ohne dabei meinen Kopf leicht hin und her zu schwenken. Was machte sie nur mit mir?

Vince wies sie kurz ein, und übergab uns beiden jeweils ein Walkie-Talkie. Sie hatte eine Karte in der Hand, auf der die Rennstrecke rot markiert war. ,,Ziemlich viele enge kurven nach einer langen geraden Strecke. Sieht mir nach Drifts aus". Ich antwortete für einen Moment nicht, da ich faszieniert war, wie gut sie sich noch auskannte in diesem Gebiet. Allein gestern, dass sie von meinem Audi heraus gehört hatte, dass er einen Besuch in der Werkstatt nötig hatte.

Als sie bemerkte, dass sie keine Rückmeldung bekam, blickte sie von der Karte auf. ,,Alec, wenn das hier funktionieren soll, musst du mit mir Kom-mu-nie-zie-ren. Kennst du dieses Wort? Es heißt soviel wie -miteinander reden-". Ich sah von ihr zu der Karte.

,,In der vierten Kurve werde ich sie kurz nehmen müssen, falls ich bis dahin zurück liegen sollte, um Teddy zu überholen". Sie sah mich unglaubwürdig an.

,,Alec bist du bescheuert?! Das ist viel zu gefährlich?". Mir war das Risiko bewusst, dennoch würde ich es eingehen, wenn es darauf ankommen sollte.

,,Ich habe sowas schon desöfteren gemacht. Es wird schon nichts passieren", stritt ich nur ab. Ich wusste, dass sie sich Sorgen um mich machen würde. Früher war das nicht anders.

Meghan äffte mich nach:,, Es wird schon nichts passieren. Alec du kannst dort ausbrechen in der Kurve, vorallem nachdem du bei der geraden Strecke viel an Geschwindigkeit zunehmen wirst. Du sollst um die Kurve fahren und keine verdammten Donuts drehen!", sie hatte während ihrer Schimpftirade die Karte zusammengefaltet und mir damit auf die Brust gehauen. Klar tat dies nicht weh, ich spürte nicht einmal wirklich etwas. Aber es schien, als ob wir beide unsere Differenzen kurz bei Seite legen könnten, und uns einfach so wie früher zueinander verhalten können.

Ehe ich etwas erwidern konnte, wurde uns Fahrern das Zeichen gegeben, uns ins Auto zu begeben. Meghan und ich warfen uns noch einen Blick zu, der so viel hieß wie Bau keinen Mist und Ich weiß schon was ich tue.

Welcher Blick von wem stammt, könnt ihr euch bestimmt denken.

,,Viel Glück, Sanchez", kam es gegenüber von einem mit siegessicheren verzierten lächelnden Teddy McAdams.

Ich ließ mein ebenso eingebildetes Lächeln blitzen, blickte einmal zu Meghan rüber, die sich gerade mit der Einstellung des Walkie-Talkies beschäftigte und antwortete:,, Ich brauche ab heute keine Glückwünsche mehr". McAdams zog nur etwas verwirrt seine Augenbraue hoch, und

Maddison begab sich auf ihre Position, um den Start des Rennens zu signalisieren. Die hatte ich ja auch eine Ewigkeit nicht mehr gesehen.

,,Gentlemen", die Menge jubelte bereits auf.

,,startet", sie hob ihre Hände hoch in die Luft. Nebenbei bemerkt, ohne sich dieses mal auszuziehen.

,,die", ich blickte ein letztes mal zu Meghan rüber. Heute werde ich gewinnen, dass weiß ich.

,,Motoren", somit schoßen Maddisons Arme runter und Teddy und ich bretterten los.

Wider erwarten machte Meghan ihre Aufgabe ziemlich gut. ,,Okey Alec, werd langsamer. Die vierte Kurve ist in 200 Metern".

Bis zu diesem Punkt hatte sie mich wirklich sehr gut navigiert, dennoch war McAdams mir einige Meter voraus. Und wie ich es vorher gesagt hatte, war meine einzige Chance ihn noch zu überholen, die Kurve kurz zu nehmen.

,,Alec, ich hab gesagt werd' langsamer". Ich überlegte. Sie hatte zwar Recht, es war wirklich sehr gefährlich, dennoch hatte ich bereits das letzte Rennen verloren, und das passiert mir heute nicht noch einmal. Schließlich brauche ich das Geld.

Die Kurve war bereits in Sicht und für einen Moment hatte ich wirklich große Angst. Wie gesagt, ich war mir dessen Risiko bewusste, diese Kurve bei einer so hohen Geschwindigkeit kurz zu nehmen.

Aber vor meinen Augen spiegelte sich gerade nur der Sieg, weshalb ich das Lenkrad umriss, um um die Kurve zu fahren und in einer riesigen Staubwolke verschwand.

,,ALEC!"

Second Chance -pausiert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt