All dieses Chaos

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Alec POV

Die Jungs und mich verband eine Tatsache. Undzwar die, dass wir uns alle selbst um unsere Familien kümmern mussten.

Aiden und Raf's Väter waren sehr früh gestorben. Die beiden erlitten einen schweren Auto Unfall vor ca. zehn Jahren, auf dem Rückweg von einer Geschäftsreise. Hatte ich erwähnt, dass Aiden und Rafael Cousins sind? Ihre Väter waren Brüder, sie besaßen zusammen eine Restaurant-Kette. Das Geschäft ging jedoch kurz nach dem Tod der beiden in die Brüche.

Und Javier's Dad, hatte seine Mom und seinen kleinen Bruder  verlassen als er 7 war.

Tja und bei mir, hatte Dad ebenfalls einen Auto Unfall vor drei Jahren, wobei er jedoch der Fahrer war. Es ist außer ihm niemand verletzt worden.

Er kann seit dem nur im Bett liegen, denn er ist Querschnittsgelähmt. Daher sind meine Eltern umso weniger begeistert, dass ich diese Rennen fahre. Doch das ist leider einer der Hauptquellen unserer Einnahmen Zuhause. Deswegen ist es umso wichtiger für mich, zu Gewinnen. Früher ging es mir um Ruhm und Ehre, jetzt dreht sich allerdings alles nur um's Geld. Dad kann seinem Job, dem des Cartell Führers nicht mehr nachgehen. Denn leider ist unsere Welt so oberflächlich, und niemand kann einen Anführer eines Drogen Clans im Rollstuhl ernstnehmen. Daher hatte Dad es am besten gefunden, dass Geschäft ersteinmal in Diego's Hände zu übergeben.

Mom arbeitete halbtags im Krankenhaus, aber selbst das reichte gerade mal aus für Dad's Therapie.

Also war es um so wichtiger für mich, dieses Rennen zu Gewinnen. Ich trat heute gegen Teddy McAdams an. Heute schienen die Quoten der Wetten ziemlich zu schwanken, niemand war sich so wirklich sicher, auf wem er setzten sollte. Um ehrlich zu sein, wusste selbst ich es nicht, auf wem ich hätte setzten sollen. In meinem Kopf herrschte momentan zu großes Chaos, als dass ich mich voll und ganz auf das Rennen hätte konzentrieren können.

Es begann damit, dass ich dieses Rennen für mich entscheiden sollte. Denn Sophia hat nächste Woche einen Ausflug in's Strawberry Land. Weiter geht es, mit dem wichtigen Deal den ich nach dem Rennen abwickeln sollte. Und Diego machte es mir nicht wirklich leichter, in dem er mir alle gefühlte 5 Minuten sagte, wie wichtig dieses Geschäft wäre und ich es bloß nicht vermasseln sollte. Er könne diesen Deal auch niemanden anderen anvertrauen, denn ich seie ja schließlich der ,,beste" unter Allen.

Und dann wäre da zu guter letzt noch Meghan. Sie schaffte es alle dieses Chaos, dass sowieso schon in meinem Kopf herrschte noch einmal über Board zu werfen, und ein völlig neues und noch schlimmeres zu veranstalten. Doch bevor ich noch einen weitern Gedanken an ihr fassen konnte, kam Raf auf mich zu.

,,Hey man, Alles klar?", wir gaben uns einen Handschlag. Ich stand gerade neben dem Auto das ich heute im Rennen fahren werde. Raf blickte mich verwirrt an. ,,Ich weiß ja, du stehst auf Abwechslung und so ... Aber was ist das für ne Karre?".

Ich blickte ihn nur missmutig an, anstatt ihm eine Antwort zu geben. Ich stieß mich von der Front des Auto's ab und führte meinen Freund hinten zum Kofferraum. Er folgte mir zögernd und ich sah mich einmal nach allen Seiten um und vergewisserte mich, dass uns niemand beachtete. Der Blick von Raf wurde immer verwirrter, bis ich die Haube des Kofferaums ein Stück anhieb.

,,Das ist nicht dein Ernst?!". Seine Augen waren nun so groß wie zwei Fußbälle. Ja, genau so sah meine Reaktion auch aus. ,,Das gleiche habe ich mir auch gedacht, als ich es gestern bei Miguel abholen war". Ich schloss den Kofferraum wieder, und so verschwand das Bild von 16 Kilogramm purem weißen Pulver.

,,Wenn du damit erwischt wirst ..." sprach Raf. ,,Ach, darüber mach ich mir keine Sorgen. Ich frage mich eher, welcher komische Kerl soviel Drogen kauft und was er damit vorhat". ,,Egal wer es ist, es ist aufjeden Fall jemand mit sehr viel Kohle unterm Arsch".

Nachdem ich Raf den Inhalt meines Kofferraumes offenbart hatte, kam auch bereits Maddison auf mich zu. ,,Hey Babe", sie war gerade dabei mir einen Kuss zu geben. Doch ich wendete mein Gesicht von ihr ab. Raf zog eine Augenbraue nach oben. Es war ungewöhnlich, dass ich eine willige Maddison abwies.

,,Ehm Babe, ist alles Okey?", fragte sie. Ich löste mich aus ihren Griff und antwortete nur: ,,Jap". Sie blickte mich überrascht an, beließ es jedoch dabei sich zu meiner kurzen Antwort zu äußern. Mir war es nur recht.

Vince kam auf mich zu, er organisierte die Rennen zwischen den Kontrahenten und verschickte die jeweilige SMS an die ganze Schule. Schließlich brauchen wir die Wetteinahmen, und ohne Publikum würde es nur halb so viel Spaß machen.

,,Hey Alec, bist du bereit?".

,,Ja klar". Ich verabschiedete mich von den beiden und begab mich mit dem Auto auf Start Position.

Ich blickte zu Teddy rüber, in seinem Ausdruck war die pure Selbstsicherheit zu sehen, dass er dieses Rennen gewinnen würde. Ich hoffte, dass ich es für mich entscheiden würde. Maddison begab sich an ihre Stelle, in der Mitte unserer beiden Wagen. Sie würde wie immer den Startschuss signalisieren. Anders als sonst, blickte sie mich nur dieses mal finster an. Es bekam ihr wohl nicht, dass ich sie abgewiesen habe.

Maddison zog ihre Jacke aus, und ließ sie nach oben gleiten. Sofort rassten wir beide los, ich führte ersteinmal das Rennen. Doch wie ich bereits erwähnt hatte, herrschte in meinem Kopf ein zu großes Chaos.

Ich sah zwar nach vorne, doch vor meinen Augen spiegelten sich andere Bilder wieder.

,,Alec! Stopp Hör auf!"

,,Meg?"

Ihre Stimme brannte sich wieder und wieder in meinem Kopf ein. ,,Parker. Meghan Parker".

In ihre Augen zu blicken, rief Gefühle in mir Hoch, die längst hätten vergessen sein sollen.

,, .... ich war bereits einmal an der Schule gewesen". Wie Rektor Wilson mit ihr gesprochen hatte, misfiel mir. Sie fühlte sich hilflos ihm gegenüber, dass hatte ich gemerkt.

,,Heute ist sozusagen mein erster Tag hier". Ja das war er, und trotzdem hatte sie sich sofort mir in den Weg gestellt, nur um zu verhindern, dass ich weiter Mist baue.

Genau wie früher. Und genau wie früher, konnte ich es nicht lassen sie in Schutz zu nehmen. Gerade als ich daran dachte, wie nah wir uns vor dem Klassenzimmer gestanden hatte, riss ich mein Lenkrad um.


Ich hatte gar nicht mehr bemerkt, wie Teddy mich um weites aufgeholt hatte und ich beinahm die Kurve zu Kurz genommen hätte. Dies holte mich wieder zurück in die Realität und ich verusuchte noch aufzuholen. Doch das Auto war mit 16 Kilogramm Kokain geladen, was es mir also nicht wirklich erleichterte, an Aufschub zu gewinnen.

Mir fehlte nur noch einige Meter, um wieder die Führung zu übernehmen, doch Teddy ließ mich nicht an ihm vorbeiziehen. Er drückte nochmal auf's Gas und sprintete mit voller Geschwindigkeit als Erster an der Ziellinie vorbei.

Ich hatte verloren.

Second Chance -pausiert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt