Julio

114 5 0
                                    

Alec POV

,,200 Dollar? Komm schon man, dass kann ja wohl nicht dein Ernst sein".

,,Tut mir leid man, aber leider ist für dich heute nicht mehr drin. Du hast verloren ...". Ich war gerade dabei, meinen Gewinn -wenn man ihn überhaupt so nennen konnte- abzuholen.

Diese 200 Dollar reichten gerade mal für Dad's Medikamente. Sophia's Ausflug musste aber noch bezahlt werden. Ich könnte ihr trauriges Gesicht nicht ertragen, wenn sie erfährt, dass sie nicht mitgehen könnte.

Ich nahm das Geld an und begab mich zum Auto. Auf dem Weg dahin kam mir Teddy entgegen.

Wir gaben uns die Hand. ,,Gutes Rennen". Mir kam schon die Kotze hoch, beim Anblick seines Gesichts. Doch ich machte Gute Miene zum bösen Spiel. Ich ließ Teddy mein schönstes Lächeln entgegen blitzen.

,,Danke dir. Ich hatte das Gefühl du hast mich gewinnen lassen ... Hast es mir ziemlich einfach gemacht Sanchez. Sonst machst du's deinen Gegnern auch nicht so leicht". Teddy blickte mich neugierig an, jedoch nicht ohne sein arrogantes Lächeln zu verlieren.

,,Schätze heute war einfach nicht mein Tag". ,,Na ich hoffe, du forderst noch deine Revanche ein".

Ich schüttelte nur leicht meinen Kopf, jedoch nicht ohne mein Lächeln zu verlieren. ,,Klar doch":

Wir verabschiedeten uns noch voneinander und Tedddy und ich gingen getrennte Wege. Dieser Dreckssack kann mich mal.

Solche Leute wie Teddy McAddams fahren diese Rennen nur zum Spaß. Sie kriegen das Geld in ihre Ärsche von ihren superreichen Daddy's geschoben und wissen es nicht einmal Wert zu schätzen.

Ich versuchte nicht weiter darüber nachzudenken, schließlich wartete die nächste Herausforderung auf mich. Der Deal.

Jedoch kam vorher wie gewohnt Raf auf mich zu. ,,Was war da draußen los man? Du hast voll abgekackt ??", Raf sah mich eindringlich an. Ich wusste erstmal nicht wirklich was ich ihm darauf antworten sollte, beschloss jedoch ihm dann doch die Wahrheit zu sagen.

Oh Gott, kaum trifft Meghan wieder in mein Leben ein, mutiere ich zum Mädchen und unterhalte mich über meine Gefühle.

Ich sah meinen Kumpel beschämt an. Er blickte nur auf eine Antwort wartend zurück. ,,Ich musste an Meghan denken ...", ich blickte zur Seite. Ich wollte mir nicht seine Reaktion ansehen. Doch anstatt einer Anstandspauke, wie dumm ich sei ein Rennen wegen einem Mädchen zu versausen, sagte er: ,,Sie hat es dir ziemlich angetan was?".

Ich schaute ihn überrascht an und schüttelte leicht den Kopf. ,,Ich weiß es nicht. Sie bringt mich total durcheinander. Sie darf nicht wieder ein Bestandteil meines Lebens werden". Ich blickte an Raf vorbei. Mir war es sichtlich unangenehm über meine Gefühle und Gedanken zu sprechen. Verständlich, so als Junge oder?

Mein Freund lächelte mich an. Ich wusste, dass er sich gerade etwas anderes dachte als er aussprach. Ich habe ihn beretis vor langer Zeit von meiner Vergangenheit mit Meghan in Kenntnis gesetzt.

,,Wenn du meinst ... Schließlich sind es zwei verschiedene paar Schuhe, dass sie es nicht darf oder nicht wieder wird ...". Ich antwortete nicht darauf. Ich sollte versuchen diesem Thema und ihr selbst aus dem Weg zu gehen.

Ich kann mir in meinem jeztigen Leben nicht nochmal so ein Chaos wie damals erlauben. Sowohl beruflich als auch Privat.

Raf wechselte das Thema:,, Was ist mit Maddison los?". Wir beide blickten zu ihr rüber, sie schmiss sich gerade an Teddy ran. Doch der war wohl gar nicht davon erfreut, seinem entsetzen Gesichtsausdruck zufolge.

Ich lachte und sagte:,, Naja, sie steht anscheinend nur auf Gewinner. Soll Teddy ruhig seinen Spaß mit ihr haben". Raf lachte ebenfalls und wir beide liefen zu meinem Auto.

,,Mit wem bist du hier? Ich seh deinen Wagen nicht". Mein Freund stotterte: ,, Eh ... Ja .. Mein Wagen ... ist in der Werkstatt. Ein Kumpel hat mich rausgelassen". Erst Javier, jetzt Rafael. Ich fand es schon komisch, dass sich meine Freunde so seltsam benahmen. Doch wie bei Javier ging ich nicht einfach drauf weiter ein. Wenn meine Jungs der Meinung sind, mir von ihren Geheimnissen zu erzählen, werden sie es schon tun.

,,Achso. Soll ich dich danach mitnehmen?"

,,Ja wäre cool".

Ich sah bereits das Auto, und verengte meine Augen. Stand da mein Auto daneben? Auch Rafaels Blick folgte dem meinen. Er wurde ebenfalls stutzig.

,,Hey man. Ich warte lieber hier. Geh du und wickel den Deal ab". Ich beachtete Rafael gar nicht mehr, sondern fokussierte meinen Blick auf mein Auto und auf den Typen der daneben stand. Ich lief geradewegs auf ihn zu.

,,Hallo. Du musst Alejandro sein. Ich bin Julio". Ich musterte den Mann vor mir. Er war bereits etwas älter, dass verrieten mir seine viele Falten im Gesicht und sein vergrautes Haar, von dem sowieso nicht viel übrig war. Seine Größe ließ zu wünschen übrig, ich musste meinen Blick nach unten richten.

Viele der Kunden sahen zwar nicht aus wie gepflegte und gestriegelte Geschäftsmänner, doch dieser machte mir einen komischen Ausdruck.

Besonders deswegen, weil er eben so wie gerade beschrieben aussah. Er war zwar ein kleiner Mann, dennoch einer mit sehr viel Einfluss. Das erkannte ich anhand seiner Ausstrahlung.

Wir gaben uns die Hand. Seine Hand war nass und kalt, dennoch umklammerte sie meine fest. Das Gesicht dieses Mannes kam mir jedoch irgendwo her bekannt vor, doch ich wusste nicht woher.

,,Ja, ich bin Alejandro", erwiederte ich Kühl. Julio lächelte nur. ,,Die Ware ist im Kofferraum des Wagens". Er begutachtete mich einmal von Kopf bis Fuß, bis er sich zum Kofferraum begab. Er öffnete die Haube, und nahm ein Päckchen in die Hand.

Auch dieses untersuchte er oberflächlich. Er ließ es zwei mal auf und wieder ab hüpfen. ,,Beinahe hätte ich bei den Garcia's gekauft. Aber dann habe ich mich an den guten Ruf von euch erinnert",sagte er und zeigte dabei in meinen Richtung. Ich blieb weiterhin still. Bei diesen Geschäften war es sowieso nicht üblich viel Small Talk zu halten.

Julio merkte, dass mir nicht gerade nach großen Gesprächen zumute war. Ich stand ganze zeit ihm einen Meter mit verschränkten Armen gegenüber.

,,Also gut Junge. Hier ist das Geld". Er griff in die innen Tasche seines Jackets und holte einen dicken dunkelbraunen Briefumschlag heraus. ,,Das sind 640.000 Dollar". Ich schritt auf Julio langsam zu und griff nach dem Briefumschlag.

Ich konnte zwar nicht viel erkennen, dennoch warf ich einen Blick hinein. Ich blickte wieder zu ihm auf und er hielt mir meine Autoschlüssel vor. Ich sah ihn mit fragenden Blick an und entnahm ihm die Schlüssel.

,,Diego hat gesagt, es wäre am einfachsten, wenn wir die Autos tauschen würden".

Der Mann vor mir strahlte die Ruhe in Person aus. Doch ich, ich fing an zu Kochen vor Wut. Ich fragte mich, wie Diego auf die Idee kam, mein Baby einfach einem Wildfremden anzuvertrauen?!

Anscheinend sah man mir das an, weshalb er sagte:,, Beruhig dich kleiner. Ich hab deinen Wagen nicht angefasst".

Wie ist er dann hergekommen? Das war wohl eine Frage, die wohl unbeantwortet bleiben würde. Denn bevor ich etwas erwidern konnte, ergriff er wieder das Wort.

,,Schlüssel steckt drin", gab er von sich, um mir zu signaliesieren, dass ich meinen Teil und er seinen erledigt haben.

,,Es ist immer wieder schön mit euch Geschäfte zu machen", sagte er. Er stieg ein und fuhr direkt los, Richtung High Way.

Ich lief auf Rafael zu. Er hatte das ganze Spektakel ganze Zeit beobachtet.

,,Was war das denn für'n komischer Typ?". Ich blickte zurück in die Richtung, in der er verschwand.

,,Ich habe keine Ahnung".

Second Chance -pausiert-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt