Wie vereinbart war ich pünktlich fertig gewesen und wartete nun auf Alec.
Ich hatte mir eine einfache schwarze Ripped Jeans mit einem weißem T-Shirt und meinen Turnschuhen angezogen. Ich war schon immer eher der bequemere Typ gewesen, als irgendwo Topgestylt in High Heels aufzutauchen.
Meiner Mom hatte ich von dem Treffen mit Alec erzählt. Jede Lüge, so gut sie auch gewesen wäre, hätte nichts gebracht. Schließlich ist sie meine Mom und sie hätte es eh durchschaut. So ersparte ich mir außerdem das ausdenken einer Ausrede. Und zugegebenermaßen, tat es gut, nur ein Elternteil anlügen zu müssen, was meine freizeitlichen Aktivitäten anging.
Dad war zwar ebenfalls zuhause gewesen, doch er hatte zu meinem Glück tief und fest geschlafen, so dass er keine Fragen stellen konnte. Ein kleiner Schnarcher war zwischen durch auch zu hören. Ich band mir gerade meine Schnürsenkel zu, als ich noch einen letzten Blick auf Dad warf. Er sah so friedlich aus, wie er seine Brust gleichmäßig auf- und ab hob. Umso mehr brachte es mir das Herz, ihn so zu hintergehen. Ich war eigentlich immer ein ehrliches Kind gewesen.
Naja.
Es sei denn, Alec war involviert. Wenn man mit ihm zusammen war, waren dumme Ideen und nicht ganz ungefährliche Abendteuer vorprogrammiert.
,,Hier zieh mal auch dran - siehst du, genau so wie ich". Ich blickte Alec nur skeptisch an. Das sollte so toll sein? Es würde doch ein Grund geben, warum uns die Erwachsenen das Rauchen verbieten. Allein dieser Gestank. Doch Alec zog nur genüsslich an dem weißen Stiel mit dem Braunen Anfang. Während er zog, glühte das Ende vorne jedes mal neu auf, und verwandelte sich in Asche.
,,Alec, das riecht total widerlich! Wie kannst du das Zeug nur zu dir nehmen?"
,,Glaub mir Meg, so schlimm ist das doch gar nicht. Sonst würde doch nicht 95 % der Weltbevölkerung rauchen. Außerdem tust du so, als ob das Drogen wären."
Also seinen Fakt von 95 % vertraute ich ja nicht wirklich so ganz. Aber beließen wir es einfach dabei. ,,Doch. Um genau zu sein gehören Zigaretten auch zu den Rauschmitteln die einen süchtig machen. Somit sind sie richtig gesehen auch Drogen!".
Er sah mich nur genervt an. ,,Sei bitte nicht mehr so ein Klugscheißer, und zieh dran. Du verpasst was".
Ich weigerte mich zwar weiterhin, doch irgendwann steckte Alec mir dieses Ding einfach in den Mund presste meine Wangen zusammen, womit mir im Endeffekt nichts anderes üblich blieb, außer an dieser Zigarette zu ziehen. Und was passierte danach? Genau.
Ich hatte einen Hustanfall des Verderbens.
,,Oh mein Gott Alec! Das ist ja total eklig!". Ich streckte meine Zunge heraus, und versuchte mir dämmlicherweise den ,,Geschmack abzuwischen" mit mein bloßen Händen.
Alec lachte mich nur weiter aus, und nahm den letzten Zug der Zigarette bevor er sie auf dem Boden mit seinem Schuh ausdrückte.
Ich erinnerte mich an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen. Wohlbemerkt, dass ich damals erst 11 Jahre alt war. Wie bereits erwähnt, fand ich diese Erfahrung einfach nur schrecklich, nicht nur wegen des Geschmacks., sondern weil ich auch das Gefühl hatte, dass jede Faser meines Körpers nach diesem ekligen Rauch gerochen hatte. Als 11 Jährige war es natürlich ein Weltuntergang meinen Eltern gegenüber zu stehen, mit dem Wissen, dass ich an meiner ersten Zigarette gezogen hatte. Auch wenn es gezwungenermaßen war. Und ich es im Prinzip nicht ,,selbst" getan hatte.
Ich weiß noch, wie nervös ich Dad gegenüber war. Als er mich fragte, was denn mit mir los sei, hatte ich so getan, als hätte ich totalen Durchfall von Mom's Essen, und er ihr bloß bitte nichts sagen soll, da ich Angst hatte sie sonst zu verletzen. Die Lüge hatte es zu mindestens getan. Da Dad mir jedes mal diese Lüge abgekauft hatte, war es also immer die selbe Ausrede, da sie einfach jedes mal funktioniert hatte.
Ja, ich hatte danach noch ein paar mal geraucht. Aber das war bei mir so ein Gelegenheits-Ich-bin-total-gestresst-Ding. Alec hingehen war total darauf hängen geblieben. Von ihm hatte ich ja dann auch immer Zigaretten gehabt.
Aber kommen wir zurück zum Thema. Es brach mir das Herz Dad so anzulügen, doch ich musste meiner Freundschaft zu Alec einfach eine Chance geben. Ich würde mich sonst immer fragen ,,Was wäre gewesen, wenn?" und damit komme ich nicht klar. Ich hoffte nur, dass sich bald die Dinge zwischen unseren Familien klären würden. Obwohl ich nicht einmal genau weiß, was genau vorgefallen war.
Ich deckte Dad noch einmal richtig zu und gab ihm einen Kuss auf die Stirn als Art Entschuldigung nach dem Motto ,,Sorry Dad, aber ich treffe mich jetzt mit dem Jungen den du aus welchem Grund auch immer nicht ausstehen kannst".
So stand ich nun hier draußen hinterm Haus, und aus unerklärlichen Gründen klopfte mein Herz wie verrückt.
Reiß dich zusammen Meghan! Es ist Alec! Dein bester Freund!
,,Dein bester Freund, dem du einst dein Herz geschenkt hattest", sprach meine innere Stimme zu mir, die ich jedoch geflissentlich ignorierte. Zu diesem Teil der Geschichte kommen wir nämlich später noch.
Ich checkte noch einmal mein Handy und die Uhrzeit, und wartete auf Alec.
Ich wartete.
Wartete.
Und wartete.
Doch er tauchte nicht auf.
Geschlagene 97 Minuten stand ich an Ort und Stelle, und bewegte mich nicht vom Fleck. Er hatte weder angerufen, noch eine Nachricht hinterlassen. Ich wusste nicht, ob ich sauer sein oder mir Sorgen machen sollte. Das war nicht Alec's Art. Im ersten Moment überwog die Sorge, weshalb ich beschloss, ihm eine Nachricht zu schreiben.
,,Wo bist du?"
Noch mehr wunderte es mich, dass er die Nachricht noch in der selben Minute las. Also verschollen im Wald ohne Netz war er also nicht gewesen. Ich starrte auf mein dunkles Display, das bereits im Stromsparmodus versetzt war, den ich hatte in der letzten Stunde alle fünf Minuten mein Handy gecheckt. Es dauerte einen Moment, bis er anfing zu schreiben.
,,Sorry, ist was dazwischen gekommen. Meld' mich später".
Und in der selben Sekunde übermannte mich die Wut. Ist das sein Ernst?! Und dann kann man sich nicht einmal zwischendurch melden? Oder schlicht und einfach absagen?! Ich machte auf dem Absatz kehrt und begab mich wieder Richtung Haustür. Bevor ich die Tür öffnete, beschlosss ich, ihm zu antworten.
,,Da du es ja nicht für nötig gehalten hast, dich in den letzten 98 Minuten bei mir zu melden, brauchst du das jetzt auch nicht mehr tun".
Glaubt mir, ich weiß ganz genau wie kindisch sich das angehört hatte, doch ich musste meiner Wut im Moment einfach freien Lauf lassen.
Mom und Dad hatten sich wohl oben ins Schlafzimmer gelegt, da ich ihn nicht mehr auf der Couch hatte liegen sehen. Schließlich war es ja auch schon kurz nach halb zehn. Ich nahm also zur Entspannung ein heißes Bad, zog mir meinen Disney Pyjama an und wollte gerade runter in die Küche gehen, um mir eine Schüssel Popcorn zu machen. Mein Film ,,Drei Meter über dem Himmel" wartete schon auf mich", als ich eine SMS bekam.
,,Mach die Tür auf"
Ich rang wirklich mit mir, diese Nachricht einfach zu ignorieren, doch ich verlor diesen Kampf. Immerhin konnte ich so meine restliche Wut an ihm rauslassen.
So machte ich mich also Wutgeladen die Treppen hinunter während ich mir im Kopf schon meine schimpfenden Wörter zurecht legte.
Ich öffnete die Tür ,, Du bist so ein mieser Mistkerl, du-" und sah einen verprügelten Alec vor mir stehen.
,,Hast du einen Verbandskasten da? Meiner Drüben ist bereits leer".
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Second Chance -pausiert-
RomanceErlaubt mir, euch vorzustellen: Alejandro Sanchez, besser bekannt als Alec - ein Unruhestifter, ein gefallener Held und der unbestrittene König der Rennstrecken in dieser Stadt. Und dann ist da Meghan Parker. Sie ist das lebendige Gegenteil: aufrich...