30. guilt feelings

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P.O.V. Hope

Der nächste Tag ist angebrochen und ich sitze immer noch auf dem Boden.

Vor längerer Zeit habe ich noch mit Jenna telefoniert, was mich einwenig beruhigt hat.

Bevor sie aufgelegt hat, hat sie mir noch gesagt, dass es gut für mich wäre an die frische Luft zu gehen. Schon die ganze Zeit denke ich darüber nach, jedoch habe ich Angst davor, dass mich jemand erkennen könnte.

Ich wollte noch nichts von der Trennung preisgeben. Das ist mir noch zu früh. Ich muss erst darauf klarkommen, einen Menschen den ich echt gern habe verloren zu haben.

Aber frische Luft hilft mir einen klaren Kopf zu kriegen. Ich bin müde aber ich konnte nicht schlafen, auch wenn Jenna es mir ständig empfohlen hat.
Es ist 7am und auch wenn ich müde bin, möchte und kann ich nicht schlafen. Ich kann nicht mit einem Gewissen einschalfen jemanden zu tiefst verletzt zu haben.

Aber ich kann doch nichts dafür! Ich habe doch versucht ihm die Liebe zu geben die er möchte aber mein Herz will nur Corbyn!

Und hier gebe ich zum ersten mal meiner inneren Stimme recht. Im Prinzip kann ich nichts dafür wen ich liebe, denn es passiert einfach und ich kann nichts daran ändern. Aber trotzdem habe ich Nate ausgenutzt, um Corbyn zu vergessen. Um über ihn hinweg zu kommen, was sich als überaus dumme Idee herausgestellt hat.
Manchmal ist mein Verstand auch einfach nur dumm.

Auf wackeligen Beinen stehe ich auf und laufe langsam in mein Zimmer. Sofort schnürt sich alles in mir zusammen und Tränen blitzen in meinen Augen auf.

Ich muss hier raus! Sofort!

Schnell ziehe ich mir einen riesen Hoodie über, nehme meine Schlüssel und Kamera. Ich zögere ob ich mein Handy mitnehmen soll. Schließlich entscheide ich mich dafür es nicht zu nehmen und verlasse meine Wohnung.

Mit langsamen Schritten gehe ich den Park entlang. Mein Kopf ist gesenkt und meine Haare fallen links und rechts, meines Gesichts, raus. Ich kicke Steine, die auf dem Boden liegen, mit meinem Fuß weg und wenige Tränen laufen meine Wangen hinunter. Aggressiv wische ich sie mir weg, da ich eigentlich nicht weinen wollte.

Das gute ist, dass keiner von den Jungs mir hier eventuell über den Weg laufen könnte, da sie alle bei ihren Familien sind.

Und zum ersten mal versetzt es mir ein Stich ins Herz, bei dem Gedanken keine wirklich Familie gehabt zu haben.

Meine Mom war immer, egal was ich gemacht habe, sie war immer enttäuscht von mir. Bekam ich ein A- war sie enttäuscht darüber, dass ich keine glattes A bekam.

Hatte ich mal Streit mit einer Freundin, war sie enttäuscht darüber, wie ich mich verhielt.

War mal Besuch da und ich habe nicht viel mit geredet, war sie enttäuscht darüber, dass ich nicht offen genug war und ich zu verklemmt sei!

Aber was sie am meisten enttäuscht hat, war meine Berufswahl! Das ich Fotografen geworden bin hat sie nicht nur enttäuscht, es hat sie wahnsinnig gemacht. Sie fand, dass die Fotografie kein angemessener Beruf sei. Anwältin, Ärztin oder Architektin sei besser! Ihr ist es bis heute scheiß egal wie es mir geht. Und ich glaube sogar, dass sie an dem Tag als ich gegangen bin sogar gefühlt eine Party gefeiert hat!

Und von meinem Vater möchte ich nicht sprechen! Er! Er hat mein Leben zur Hölle gemacht! Für ihn war ich genau so eine Enttäuschung wie für meine Mutter. Jedes mal wenn er mich sah, machte er mich mit tausend Wörtern fertig! Und ein Satz geht mir einfach nicht aus dem Kopf! Denn der hat mich am meisten verletzt.

Lieber hätte ich einen Sohn gehabt, der mich stolz macht als eine Tochter wie dich, die mich einfach nur enttäuscht!

Und immer, wirklich immer fing ich darauf an zu weinen. Doch das war nicht alles, denn ab 11 fing er an mich zu schlagen! Ich hatte einfach Angst vor ihm!

Und jetzt! Jetzt müsste ich ein schönes Leben führen, da ich diese Last endlich los bin aber nein! So ist das nicht.

Ich möchte auch eine Familie haben, die mich so liebt wie ich bin. Die mich bei allem und jeden unterstützt. Eine Mutter haben, der ich alles erzählen kann und einen Vater, der immer mein Vorbild ist. Aber sowas habe ich nicht und ich sehne mich so sehr danach.

Warum kann mein Leben nicht einfach normal und unkompliziert sein!?

Und jetzt fängt es plötzlich an zu regnen. Aber um ehrlich zu sein, finde ich es schön. Der Himmel hat sich bereit erklärt mit mir zu weinen.
Ein Schauer läuft meinen ganzen Körper hinab und jetzt spüre ich die Kälte die mich umgibt. Es war ein sehr dummer Fehler keine Jacke angezogen zu haben! Sofort werden meine Haare, die aus meiner Kapuze fallen, nass.
So langsam kann ich meine Tränen auch nicht aushalten und die Dämme brechen. Ich machs dem Himmel einfach nach. Ich lehne mich an einen Baum und weine stumm vor mich hin während ich die vorbeigehenden Menschen beobachte.

Nach längerer Zeit senke ich meinen Kopf. Ich will das einfach nicht mehr. Ich wische mir meine Tränen vom Gesicht und sehe weiterhin bedrückt zu Boden.

,,Ehm... Hey? Bist du nicht Hope?" Fragt mich eine unbekannt Stimme. Ich sehe auf und sehe einen Jungen, mit blonden Haaren und blau-grauen Augen.
Stumm nicke ich, da ich total verwirrt bin.

Er kommt mir merkwürdig bekannt vor, weswegen ich mein Gehirn  durchsuche, um rauszufinden warum. Jedoch brauche ich dies nicht mehr als er mir schon alles erzählt.

,,Ich bin..."

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Hello.
Hatte heute meinen letzten Praktikumstag im Altersheim.
Und ich meine nicht das richtige Praktikum sondern auf unserer Schule gibt es ein sogenanntes sozial Praktikum. Naja wie dem auch sei.
Wir sind als Nikoläuse durch das Heim gelaufen haben gesungen und Geschenke verteilt.
Hat schon Spaß gemacht.
Und was habt ihr so gemacht?

Und nun zum Kapitel.

Was glaubt ihr? Wer ist der Typ, dem Hope begegnet ist?

Hoffe euch gefällt das Kapitel:)

~H

~♡~

𝔽𝕚𝕣𝕤𝕥 𝕝𝕠𝕧𝕖 | ℂ.𝔹.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt