5. Singapur: Sebastian🇩🇪 & Lewis🇬🇧

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Was für eine Nacht...,dachte sich der 32. Jährige ausgelaugt und betrat mit einer Mischung aus Müdigkeit und leichten Kopfschmerzen das Restaurant des Fahrerhotels, in dem sich alle Fahrer nach und nach zum Frühstück versammeln konnten.
Sebastian blieb für einen Moment im Türrahmen des gemütlich wirkenden Restaurans stehen und sah sich so bewusst einen Augenblick in dem an sich sehr kleinen Raum um.
Ganz rechts an der Fensterfront des Raumes entdeckte er die beiden McLaren Spaßvögel,die an einem der vielen zweier Tische saßen und sich sichtlich angeregt über irgendwas unterhielten.
Augenscheinlich hatten Beide ausnahmsweise mal schon am frühen Morgen gute Laune und Lando versuchte sichtlich seinem älteren Freund von irgendwas zu überzeugen oder seine Meinung hinsichtlich etwas zu erklären,denn der Jüngere gestikulierte mit seinem Händen immer wieder betonend in der Luft herum.

Drei leere Tische weiter saß der immer noch von der Degradierung geknickte Toro Rosso Fahrer Pierre mit den Beiden Leclerc Brüdern zusammen an einem Tisch und so frühstückten die ~Best Friends~ mal wieder zusammen. Der Jüngere der Leclerc Brüder saß dichter zu Charles als zu Pierre heran,voraus Sebastian schloss,dass der Formel 2 Fahrer einfach einen dritten Stuhl an den eigentlichen zweier Tisch heran gezogen hatte und so waren die Drei ebenfalls sichtlich guter Laune.

Der Ferrari Pilot wandte seinen Blick von dem 'Youngstars' ab,ließ ihm weiter durch den Raum huschen und stoppte schließlich an den englischen Mercedes Fahrer,der ziemlich am Ende des Raumes alleine an einem Tisch saß und scheinbar schon fertig mit frühstücken war. Lewis ließ seine Finger fast schon gedankenverloren über das Display seines Handys gleiten und als würde er spüren,dass Sebastian zu ihn schaute,erhob Lewis seinen Kopf und so trafen sich ihre Blicke für einen Moment.
Na super...,die Startnummer 5 seufzte unauffällig,setzte sich wieder in Bewegung und ging gezielt auf seinen silbernen Konkurrenten zu.

"Morgen...",murmelte er kaum hörbar,zog den freien Stuhl vom Tisch ab und ließ sich darauf nieder.
Ohne ein weiteres Wort nahm er sich die silberne Kaffeekanne vom freien Nachbartisch und stellte sie auf ihre Tischplatte ab.

"Guten Morgen...",meinte der Mercedes Pilot gut gelaunt,aber auch ein wenig überrascht über das Erscheinungsbild seines Rennkollegen,musterte Diesen einen Moment prüfend und zog dann seine Augenbraue irriert nach oben:"Wie siehst du denn aus?",fragte er schließlich fast schon besorgt nach.
Wenn er es nicht besser wüsste,würde er ja sagen,dass der Deutsche eine ziemlich kurze und durchlebte Nacht hatte.
Doch er wusste es ja Gott sei Dank besser,denn zwischen kurz nach 21 Uhr und Jetzt lagen fast 11 Stunden-also hatte Seb rein rechnisch genug Zeit zum Schlafen gehabt.
Also welche Laus ist oder war ihm denn jetzt schon wieder über die Leber gelaufen

Seb drehte die umgedrehte Kaffeetasse richtig herum,goss sich dann den frischen Kaffee in die Tasse ein und verdrehte über Lewis' Worte die Augen:"Als wenn du daran nicht Schuld wärst...",sagte er fast schon sarkastisch,stellte die Kaffeekanne zurück auf den Nebentisch und nahm sich eins der Brötchen aus dem halbleeren Brotkorb heraus:"Ich habe die Nacht kaum ein Auge zubekommen."
Als der McLaren Weltmeister gestern Abend gegangen war,löste sich auch nach und nach die angenehme Stimmung,die quasi in dem Hotelzimmer stand und verschwand dann irgenwann merklich komplett.
Nachdem der Heppenheimer wenig später frisch geduscht in seinem Bett lag,ließ er den erlösenden Abend gedanklich Revue passieren und schmunzelte in sich hinein.
Doch umso länger er über Lewis und ihre gemeinsame erstmalige Aktion dieser Saison nach dachte,desto mehr machte sich gleichzeitig auch das schlechte Gewissen in ihm breit.
Auch wenn er in den Stunden mit Lewis mehr als glücklich war und auch irgendwie unbeschreibliche Sehnsucht nach Diesem empfunden hatte, kam er dann schmerzlich auf den Boden der Tatsachen zurück.
Im Gedanken konnte er immer noch Lewis' Lippen auf seinen fühlen,er spürte noch die weiche Haut des Engländers an seiner und doch sah er immer wieder das Gesicht seiner Frau hinter seinen Augenlidern aufschimmern.
Dementsprechend lag der Ferrari Pilot fast schon hibbelig in seinem Bett, bekam Dank dem Gedanken-und Gefühlskarussel kaum ein Augen zu und lag noch lang wach. Irgendwann,vielleicht kurz nach Mitternacht,verfiel der Heppenheimer dem Halbschlaf,wachte aber immer wieder unruhig und schweratmend auf,bis um sieben dann der Wecker klingelte und ihm unsanft aus den eh schon wenigen Schlaf holte.

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