Kapitel 22

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Sezuna begann sich Sorgen zu machen, ging jedoch Richtung Bibliothek.

Belynia hob erstaunt den Kopf, als Sezuna in eintrat. „Was ist los?", fragte die Prinzessin, als sie sah, dass die Rothaarige sorgenvoll aussah.

Diese lief ein wenig auf und ab, was den Eindruck von Belynia nur noch verstärkte.

Ein wenig widerwillig begann sie von dem zu erzählen, was vorgefallen war.

Die Schwarzhaarige klappte ihr Buch zu. „Hast du denn eine Ahnung, wer es war?", fragte sie Sezuna und stand auf, um auf sie zuzukommen. Auch sie begann sich Sorgen zu machen, allerdings eher darum, dass Haru in der Stadt explodieren würde.

Die Rothaarige schüttelte den Kopf. "Es könnte so sein, dass es wirklich drei verschiedene Leute waren, oder eine einzelne."

„Ich frage mich, was sie damit bezwecken wollten", überlegte Belynia. „Ich sollte sie mir vorknöpfen. Dieses Benehmen wird nicht geduldet", fuhr sie fort und es war das erste Mal für Sezuna, dass sie die Prinzessin streng und auch ein wenig verärgert hörte.

„Was ist mit Haru?", fragte sie dann. Ob man ihm helfen konnte?

"Wenn es wirklich drei Dienstmädchen waren, waren sie vielleicht nicht informiert, dass ein anderes vor ihnen da war. Aber ich denke eher es ist diejenige, die auch behauptet hat, dass Keira krank wäre", murmelte Sezuna nachdenklich und legte so ihre Gedankengänge ein wenig offen.

„Dann hätte wenigstens eine von ihnen entweder etwas geantwortet und wäre nicht weggerannt", behauptete Belynia. Das passte nicht zu den Dienstmädchen außer der Blonden, auf die Sezuna hinwies.

"Vielleicht waren sie wegen Harus Reaktion so verstört?", schlug Sezuna nachdenklich vor.

„Das ist gut möglich. Haru kann sehr angsteinflössend sein. Trotzdem hätten sie antworten müssen. Wenn eine Frage gestellt wird, sollte sie auch beantwortet werden", beharrte Belynia. Ärger schwang in ihrer Stimme mit, da die Dienstmädchen den Anweisungen nicht Folge geleistet hatten. „Meinst du, Haru kommt bald zurück?"

"Ich hoffe, dass ihn ein wenig Sport gut tut", seufzte Sezuna besorgt. Sie vermisste ihn schon jetzt, aber er brauchte seine Zeit, um seine schlechte Laune los zu werden.

„Passiert das öfter?", fragte Belynia vorsichtig. Sie wollte ihn nicht beleidigen oder Ähnliches. Doch es interessierte sie, damit sie den blonden Magier ein wenig nachvollziehen konnte.

"Nicht mehr so selten, aber wir wurden unterbrochen. Das mag er gar nicht", gestand sie und wurde ein wenig rot.

„Unterbrochen?", begann sie zu fragen, hielt sich dann jedoch zurück, als sie die leichte Röte auf Sezunas Wangen sah. Belynia konnte sich vorstellen, was sie meinte und lächelte aufmunternd.

„Dann lass uns solange hier warten, bis er zurückkommt und sich hoffentlich beruhigt hat", schlug sie ihr stattdessen aufmunternd zu und nickte zur Couch.

Sezuna nickte und ließ sich auf den Sessel fallen. Jedoch wurde sie nicht ruhiger. Ihre Beine wippten weiter ungeduldig auf und ab.

Die Prinzessin versuchte, Sezuna in der Zeit abzulenken. Nur war das nicht so einfach, deshalb entschied sie, einfach für sie da zu sein.

Sezuna gab sich Mühe damit sich abzulenken, doch nicht einmal das Lesen schien sie zu beruhigen.

Nach mehreren Stunden, in denen Sezuna ungeduldig gewartet hatte, ging die Tür zur Bibliothek auf. Haru stand völlig durchnässt am Rahmen gelehnt und schwer keuchend da. Schweiß lief ihm vom Gesicht herab. Seine Socken, als auch seine restliche Kleidung zeigten keinen Spuren von Trockenheit mehr auf.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt