Kapitel 71

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Sezuna schien den beiden helfen zu können und befreite sie. Was sehr gut war, denn dann waren sie aus der Gefahrenzone.

Der letzte Mann, der Haru angriff, wurde von dem blonden Magier einfach gepackt und gegen die Wand geschleudert. Das sah so aus, als ob er ein Wäschestück von sich schleuderte. Dass Haru nicht einmal Magie dafür benutzte, merkte Berucas gar nicht, da der Blonde von seiner Macht eingenommen war.

Haru war zwar wütend, aber noch unter Kontrolle.

Blutüberspritzt wandte sich der Blonde an den Magier, der vor ihm stand. „Rennst du genauso weg wie damals?", lautete seine Frage an Berucas.

Berucas lachte und hob seine unverletzte Hand. Mit dieser schnipste er, was dafür sorgte, dass plötzlich zwei riesige Spinnen von der dunklen Decke fielen.

Diese hatten mit ihren Füßen kaum den Boden berührt, als sie Haru auch schon mit ihren Spinnenfäden einwoben, so dass der Blonde nichts mehr sehen konnte.

Kurz darauf erklang ein Schreien seitens Sezuna, die so auf die Kriegerinnen konzentriert gewesen war, dass sie die Spinnen gar nicht bemerkt hatte. Doch auch sie wurde Opfer der Sinnenseide, bevor sie wie in einem Kokon an die Decke gehoben wurde, so dass nur noch ihr Kopf herausschaute.

„Immer auf die unschuldigen, oder?", fragte Haru, der sich nichts anmerken ließ, obwohl er innerlich bebte. Sie hätte eigentlich gar nicht betroffen sein, aber er vermutete, dass sie die gesamte Magie von ihm schon verbraucht hatte. Hätte er bloß ein ein extra Schutzschild um sie gelegt!

Er kaute an der Unterlippe und überlegte. „Ihr Armen, werdet von einem Nichtsnutz für so etwas benutzt", schüttelte er den Kopf.

"Na", warnte der Magier, der mit dem Finger auf Sezuna zeigte, die erneut aufschrie. Sie hatte versucht die Spinnenseide zu lösen und sich zu befreien, doch scheinbar war es so, wie bei Riina und Aino.

„Kein Wunder, warum ausgerechnet du nie eine Frau abbekommen hast. So wie du mit ihnen umgehst", meinte Haru schulterzuckend. Es tat ihm in der Seele weh, dass Sezuna schmerzen erlitt. Aber bei Berucas war es besser, genauso gleichgültig wie er zu sein.

Ein Vorteil hatte die Verbindung zu Sezuna Steinen: wenn Haru spürte, dass es dem Kind schadete, wurde die Kraft der Drachensschuppen in ihrem Ring und der Kette verstärkt. Sie konnten Feuer auslösen, welches den Träger nicht verletzte. Dadurch, dass Haru immer so besorgt war, hatte er einige Dinge in die Schmuckstücke gearbeitet.

Er wischte sich die Spinnenseide aus dem Gesicht und schnellte mit einem riesigen Sprung nach oben an die Decke, wo er genau wie die Spinnen kleben blieb.

Berucas lachte. "Ich habe genug Frauen, die mir dienen", sagte er abwertend. "Eigentlich hatte ich vor die beiden Kriegerinnen zu behalten, aber vielleicht nehme ich mir auch noch diese kleine, rothaarige Hexe. Mit Magiern macht es doch am meisten Spaß", lachte er und schien sich von Haru nicht einschüchtern zu lassen.

„Vergiss es, sie ist vergeben", murrte Haru und ließ seine Magie in die Spinnenfäden fließen, um Kontakt mit dem Zauber aufzunehmen.

„Sezuna, versuche dich zu befreien. Es wird dir nichts passieren", versprach er ruhig. Er leitete alle Schmerzen, die ihr dabei zugefügt werden konnten, auf sich um. Deshalb brauchte er den Kontakt mit den Fäden an der Decke und die Nähe von Sezuna.

Der Magier mit der schwarzen Robe lachte lediglich, bevor er die Hand hob und die Decke samt Haru einfach zu Boden stürzte. "Du glaubst doch nicht, dass ich dich machen lasse, oder?", fragte er belustigt und schien seinen Plan durchschaut zu haben.

Es sah aus, als wäre Haru unter den Felsen begraben, denn er rührte sich nicht mehr. Nicht einmal seine Magie war mehr zu spüren. Auch nicht für Sezuna.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt