Kapitel 67

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Für einen Moment überlegte Sezuna, ob sie Haru das Messer in die Hand drücken sollte, entschied sich dann aber dagegen und kümmerte sich selbst darum, die Wunde zu öffnen.

Es reichte ein kleiner Schnitt, um das Blut zum Fließen zu bringen. Haru zuckte nicht einmal mit der Wimper dabei.

„Sehr gut, Sezuna. Nun stelle den Kontakt wieder her und heile sie", bat der Arzt die Rothaarige.

Diese ließ sich nicht zwei Mal bitten und verbissen betrachtete sie die Wunde, bevor sie eine Verbindung herstellte und tat, was der Arzt von ihr verlangte.

Der blonde Magier spürte sofort, dass das Summen und auch die Kopfschmerzen nachließen. Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus, als würde er entspannt werden. Dankbar sah er das Mädchen an und lächelte leicht.

Diese war noch immer auf ihre Arbeit konzentriert und seufzte schließlich erleichtert, als sie fertig war und einen Schritt zurück trat, bevor sie Haru musterte, um zu sehen, ob es ihm gut ging.

"Sehr gut gemacht, Sezuna", lobte Haruto sie und sah sich noch einmal den Kratzer, der gerade eben noch sichtbar gewesen war, an.

Die Rothaarige, die ein wenig blass war, schmiegte sich an Harus Brust und seufzte. Sie spürte, dass der Trank nachließ und sie eine Pause brauchte. Vielleicht konnten sie jetzt auch eine machen, wo sie Akira endlich gefunden hatten.

"Willst du nun mit der einen sprechen, bevor sie keine Gelegenheit mehr dafür haben?", fragte der Blonde sie leise, nachdem er seine Arme um sie gelegt hatte und ihr einen dankbaren Kuss auf die Stirn gedrückt hatte.

"Ja", murmelte Sezuna, denn sie wollte ein wenig mehr über die Leute hier erfahren und hoffte, dass sie es schaffen konnte, auch wenn sie so müde war. "Machst du mir noch einen Trank?", fragte sie, da sie hoffte so wach zu bleiben.

Haru nickte und begann erneut, den Trank zuzubereiten, nachdem er die eine Magierin wieder zum sprechen gebracht hatte. "Lass dir Zeit", lächelte er sie an.

Akira, seine Frau und Myron standen im Hintergrund und wussten gar nicht, was ihnen geschah. Alles ging so schnell, dass es ihnen nicht ganz möglich war, zu folgen.

Das war im Grunde auch nicht wichtig, solange sie wieder in Sicherheit waren.

Der Prinz kam langsam auf Haru zu. "Was passiert hier?", fragte er leise, weil er seine Frau, die mittlerweile am Boden saß. nicht noch mehr aufregen wollte.

"Ein paar unerwartete Kämpfe. Iridan, Falamir und Emiras sind weitergegangen. Die zwei Hexen hier haben sich als Riina und Aino ausgegeben", meinte er mit einem Kopfnicken zu den Frauen, die am Boden lagen. Das war allerdings nur eine kurze Zusammenfassung.

Die kleine Regenwolke gab genügend Wasser in die Tasse ab und Haruto sah ihm dabei zu. Der Arzt war stolz, dass Haru anscheinend mit Leichtigkeit solche Dinge beherrschte. Warum hatte er den Kratzer aber nicht gespürt? Und was war genau geschehen?

Sezuna sprach leise mit der jungen Frau, die wieder sprachen konnte. Allerdings hörte man kaum, was die Rothaarige fragte. Lediglich das Fluchen und Meckern konnte man vernehmen, das sie als Antwort bekam. Und nicht selten die Schreie, weil die Antwort nicht zufriedenstellend war. Auch wenn Sezuna extra dafür gesorgt hatte, dass man es nicht ganz so laut hörte. Sie wollte Belynia nicht noch mehr verstören.

Deshalb waren auch Haru und Akira relativ leise. Der Prinz konnte die längere Version ein andermal hören, aber so lange seine Frau dabei war, hielt er das für keine gute Idee. Allerdings sah der Blonde ab und an zu Sezuna und musste lächeln. Er war sich sicher, dass sie mit ihrer richtigen Fragentechnik alles aus der Hexe herausbekam, was sie wissen wollte.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt