Kapitel 54

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Ein Lächeln erschien auf seinen Lippen, die Besorgnis und Nervosität zeigten. „Auf dich kann man sich verlassen", sagte er leise und nahm dankbar das Geschenk an. Sie würden sicherlich nützlich sein, wenn er etwas für Sezuna machte. Noch einmal streichelte er die Schnauze des Tieres und drehte sich dann zu dem Mädchen um. Haru nahm die Kette ab und überreichte sie ihr.

„Wir sollten zurück, ich hoffe, die anderen sind in Ordnung", sagte der Junge mit den grauen Augen zu ihr. Seine Stimme war ruhiger, als hätte der Drache ihn ein wenig beruhigt.

Haru streckte seine Hand nach Sezuna aus, wandte seinen Kopf noch einmal zu dem Tier. „Wir kommen wieder", versprach er.

Der Drache schlug ein klein wenig mit seinem Schwanz und verengte die Augen, bevor er seinen Schweif hob und damit auf die Schuppen deutete und dann auf Haru, als wolle er ihm etwas sagen.

Fragend sah der Junge zu Sezuna, dann zu dem Drache. „Was will er?", wollte er erstaunt wissen. Die Schuppen hatte er bereits teilweise in seine Manteltasche gesteckt, damit sie von den neugierigen Blicken der Forscher geschützt waren.

Wollte er etwa nicht, dass er die Schuppen nahm?

"Ich glaube", begann Sezuna kichernd. "Sie möchte, dass du du Schuppen behältst", sagte sie noch immer lachend.

„Ich habe sie doch genommen", erwiderte er verwirrt. Also war der Drache wirklich eine sie. Kein Wunder, wenn Sezuna mit ihr zurechtkam. Trotzdem konnte Haru nicht ganz verstehen, was der Drache genau wollte. Sein Schweif bewegte sich ein wenig, sodass es immer wieder auf die Schuppen in seiner Hand und auf ihn selbst zeigte.

"Sie will, dass du sie auch behältst, damit wir nicht immer die Ketten tauschen müssen, wenn sie mit dir reden möchte", erklärte Sezuna und kicherte immer noch.

Ein verstehendes Lächeln erschien auf seinem Gesicht. „Was nur funktionieren wird, wenn ich die anderen nicht für etwas bestimmtes brauche", lächelte der Magier leicht. Vielleicht reichte es auch, die besonderen Schuppen einfach bei sich zu tragen.

Der Drache verengte die Augen und plötzlich pustete er Haru einen Schwall Rauch entgegen, als wäre er ein wenig verärgert.

Sezuna lachte weiter. "Wahrscheinlich hofft sie, dass sie noch Schuppen übrig hat, bis du dich entscheidest endlich welche zu behalten."

„Schon gut!", rief Haru abwehrend und hustete stark. „Erstens wachsen die Schuppen wieder nach und zweitens werde ich wohl keine Kette anfertigen, wenn es reichen sollte, sie einfach bei sich zu tragen", versprach der Magier. Da würde er wenigstens keine verschwenden. Das war typisch Frauen, dass sie so reagierten. Der Drache und Sezuna passten perfekt zusammen, doch das sprach er nicht aus, da er einfach froh war, dass Sezuna nichts passiert war und der Drache ihm nochmal Schuppen gegeben hatte.

Nun gab sie ein Schnurren von sich, das an eine Katze erinnerte, bevor ihr riesiges Maul sehr nahm an Haru heran kam. Mit einer Bewegung hatte sie ihn plötzlich abgeleckt und wirkte zufrieden.

Er war nicht einmal zurückgewichen, als das riesige Maul auf ihn zukam. Umso erstaunter war de Magier, dass er nun abgeschleckt war. Seine Haut fühlte sich nass, aber warm an und er lächelte.

Noch einmal legte er seine Hand auf die Schnauze des rot-orangenen Tieres und streichelte es.

„Wir müssen etwas erledigen, hörst du? Wenn wir hier leben, bist du jederzeit willkommen", flüsterte er ihr zu.

Das sorgte für ein Geräusch, das man nur als erfreut bezeichnen konnte, bevor der Schweif erneut auf den Boden aufschlug und sie nun auch Sezuna mit der Schnauzte sanft berührte.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt