Kapitel 85

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Sobald alle von dem Tier herunter gekommen waren, drehte sich Haru ebenfalls zu der Dame und nickte ihr für einen Augenblick zu, drehte sich aber sofort wieder um, als die Forscher näher kommen wollten. "Verschwindet!", brüllte er die beiden an.

Diese zogen den Kopf ein und Akira hob die Augenbraue. "Was ist los?", wollte er wissen und klang besorgt. Er hoffte wirklich, dass diese nicht dumm genug gewesen waren, einen Drachen zu verärgern.

"Sie können die Finger von ihr nicht lassen", sagte Haru erbost. "Ich hätte sie doch in den Abgrund werfen sollen", bedauerte der Junge dann mit einem wütendem Blick auf die beiden.

Kurz darauf rutschte Sezuna in seine Arme und hielt sich Haltsuchend fest. Es war ein seltsames Gefühl wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.

Akira blickte die beiden böse an, entschied sich aber nichts zu sagen. Sie hatte einige lange Tage hinter sich und brauchten alle Ruhe.

Haru hielt das Mädchen fest in den Armen und fragte Akira, wo Haruto sei. Es war besser, wenn der richtige Heiler sich um sie kümmerte.

Die Forscher schwiegen betreten, wollten aber auch nicht weg. Und solange die nicht gingen und der Drache in Sicherheit war, würde der Blonde keinen Schritt von hier weggehen. Denen traute er alles zu, vor allem jetzt.

Die Drachendame stupste Haru noch einmal dankbar in den Nacken und breitete dann die Flügel aus. Es war nur ein sanfter Wind zu spüren, als sie in den Himmel abhob.

Ein kleines Zucken ging über seine Lippen, als er das gespürt hatte und fast sah es so aus, als würde er lächeln. Wenigstens hatte sie verstanden, dass sie schnellstmöglich gehen muss, bevor sie noch auf dumme Gedanken kamen. Haru sah in den Himmel und bemerkte, wie der Drache unsichtbar wurde, bevor sie die Richtung wechselte. Wenigstens war sie schlau genug gewesen.

Generell war sie sehr schlau. Wahrscheinlich sogar schlauer, als einige Anwesenden hier.

"Mir ist kalt", bemerkte Sezuna, deren Körpertemperatur plötzlich rapide abnahm und die immer wackeliger auf den Beinen wurde. Dazu kam ein Schwindelgefühl, was dafür sorgte, dass ihr schlecht wurde.

"Akira, sag Haruto Bescheid, dass er kommen soll", sagte der Blonde ruhig zu ihm, wobei er Sezuna auf den Arm nahm und durch den Schnee zurück zum Schloss trug.

Der Prinz, der sofort sah, dass es Sezuna nicht gut ging, nickte. "Er wird gerade noch bei Aino sein", sagte er und gab sofort einem Diener den Auftrag, dass dieser Haruto bescheid geben sollte. "Bringst du sie in euer Zimmer?"

Er nickte und verschwand mit Sezuna im Schloss. Auch er spürte, dass es ihr nicht gut ging und das war nie ein gutes Zeichen. Alles war für sie zu viel gewesen, das wusste er.

So schnell er konnte, brachte er sie in ihr Schlafzimmer, wo er ihr den Mantel abnahm und sie sofort ins Bett packte, wobei er sie unter einigen dicken Decken vergrub. Dann setzte er sich an ihre Seite und fragte sie, ob er wollte, dass sie ihn untersuchte.

Sie nickte schwach und wirkte müde. Allerdings nicht, als wäre es etwas gefährliches. "Und Essen", murmelte sie leise, weil sie Hunger hatte. Seit dem Kampf hatte sie kaum etwas gegessen.

Er nickte erneut und stand auf. Glücklicherweise waren immer Dienstmädchen unterwegs, die er anhielt und ihnen sagte, sie sollten was zu essen bringen.

"Sehr wohl, Mylord", entgegnete das Dienstmädchen, verneigte sich und eilte von dannen, nur um wenig später mit einem Wagen voller Essen zurückzukommen. Da der Prinz wieder da war, hatte man einige ausgefallene Gerichte gekocht. Darunter eine Meeresfrüchtesuppe, die Sezuna sehr gern aß.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt