Kapitel 53

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Da sie seine Magie im sich trug, spürte er auch, dass sie sich weiter entfernte. Dann fiel ihm ein, dass sich der Drache doch außerhalb des Waldes niedergelassen hatte. „Haruto, pass auf die anderen auf! Bitte! Ich muss ihr hinterher!", bat er den Arzt eindringlich.

Dieser wirkte irritiert, als er aufsah, da er sich gerade mit Belynia unterhalten hatte.

"Was ist los?", fragte er überrascht und auch die Prinzessin sowie ihr Mann warfen ihm Blicke zu.

„Sezuna entfernt sich zu weit von uns. Sie wollte nur kurz in den Wald", fluchte Haru leise. Seine Magie umhüllte ihn, da er unter immensen Stress stand und womöglich explodieren würde, wenn er die Rothaarige nicht fand.

Da er aber auch keine Zeit für eine Diskussion hatte, presste er hervor, dass sie, außer Diana und die Forscher, zusammen gehen würden.

Sezuna spürte davon nichts. Sie war wie gefangen, während sie dem Drängen folgte und so langsam den Wald verließ.

„Kommt endlich!", fuhr Haru Akira und seine Frau, aber auch Myron und Haruto, sowie Kentaro und Riku an. Ungeduldig wechselte er von einem Bein auf das andere. „Wenn ihr jetzt nicht kommt, geh ich alleine!", drohte er ihnen.

Akira erhob sich, da er ebenfalls mit wollte, doch er konnte seine Frau nicht allein lassen und auch nicht mitnehmen. Sie wirkte einfach viel zu erschöpft. "Wir warten hier", bemerkte Haruto schließlich, auch wenn es ihm nicht sonderlich gefiel.

Haru setzte zu einem Sprint durch den Wald an, wobei er Sezunas Spur folgte. Durch seinen Stress wollte seine Magie mit Sezuna eine Verbindung herstellen, sodass sie ihn durch das Dickicht führte. Ohne zu stürzen rannte er die dunklen Waldwege entlang, gehetzt von der Angst um die Rothaarige.

Diese trat aus dem Wald heraus und sah sich im Zwielicht um. Ihr Herz klopfte heftig, als sie dem Drängen weiter folgte und schließlich einen Platz nahe den Bergen erreichte, an dem sich ein riesiges Tier niedergelassen hatte.

Eigentlich müsste man es schon von weiten sehen, da es ein fast schon leuchtendes Rot als Schuppenkleid trug, dennoch war es so, als würde der Drache mit dem Berg verschmelzen und unsichtbar werden.

Äste und Steine flogen zur Seite, als Haru den unebenen Weg entlang rannte. Seine Magie war hier zu spüren, also war sie hier vorbei gekommen. Wie kam es, dass sie sich nicht verletzt hatte? Normalerweise hatte sie mit solchen Wegen immer Probleme. „Sezuna ...!", sagte er immer wieder, wobei es sich jedes Mal verzweifelter anhörte. Schreien konnte er nicht, da der Wald wohl nur aufschrecken würde. Das leichte Licht, was durch die Baumkronen fiel, halfen nicht wirklich, den Weg zu beleuchten.

Endlich erreichte Haru das Ende des Waldes, wo ihn Sezuna vermutlich verlassen hatte und sah sich hektisch um.

Erst übersah er sie, weil es irgendwie verschwommen war, doch dann bemerkte er die Rothaarige, die vor einer Felswand stand und hinauf blickte. Hoch zu einem riesigen, roten Drachen, der seinen Kopf zu ihr hinabgelegt hatte.

Sie waren fast auf Augenhöhe und die Rothaarige hatte die Hand gehoben.

Sein Herz klopfte wie wild, doch er stieß einen erleichterten Seufzer aus. „Sezuna!", rief er nun leise, aber so, dass sie ihn hören konnte.

Sie reagierte jedoch nicht, sondern legte ihre Hand an die Nüstern des Drachen und streichelte ihn. Dabei schien sie ein wenig weggetreten zu sein. Als würde sie ihre Umgebung gar nicht mehr wahrnehmen.

Da sie nicht reagierte, näherte er sich ihr, bis er nur noch wenige Meter entfernt von ihr stand. „Sezuna!", sagte er nun eindringlicher.

Diese zuckte plötzlich zusammen, als hätte sie ihn nicht bemerkt, sprang ein Stück zurück und drehte sich zu ihm um. Ihr Herz klopfte heftig, während ihr Atem schneller ging und ihre Augen geweitet waren. "Haru", bemerkte sie und klang überrascht, bevor sie sich umsah. "Was?", brachte sie irritiert hervor. "Wo bin ich?"

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt