Kapitel 14

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"Ich habe nur gehört, dass sie unheilbar krank ist. Deshalb möchte sie die restliche Zeit mit ihrer Familie verbringen", erklärte das blondhaarige Mädchen und räumte die Kannen mit den Getränken auf den oberen Teil des Wagens.

Sezuna blickte skeptisch zu Haru. Sie würden Akira fragen gehen, denn das konnte sie sich kaum vorstellen. Allerdings fragte sie nicht weiter und widmete sich stattdessen dem Frühstück.

Das verstand die Blonde als Zeichen, dass sie entlassen war. Nachdem sich die Tür hinter ihr schloss, sah Haru sie genauso skeptisch an. "Was war das denn?", fragte er ungläubig.

Obwohl er so gut wie nie mit Keira gesprochen hatte, wünschte er sie zurück. Die Neue war jetzt schon anstrengend genug.

"Keine Ahnung, auf alle Fälle sollten wir aufpassen, was wir in ihrer Gegenwart sagen", murmelte Sezuna und man hörte ihr an, dass sie sich Sorgen um Keira machte. "Ob Belynia oder Akira wissen, was mit Keira ist?"

"Bestimmt. Sie sind ja diejenigen, die für die Angestellten zuständig sind", sagte Haru stirnrunzelnd und stieg aus dem Bett. Er schenkte ihr eine Tasse Tee ein, welche sie kurz darauf in die Hand gedrückt bekam. "Ich ziehe mich schnell an. Dann können wir essen", schlug er ihr lächelnd vor.

Sezuna nickte und betrachtete den Tee in der Tasse und seufzte, bevor sie einen Schluck nahm.

In wenigen Minuten war er angezogen und setzte sich zu ihr ans Bett. "Auf was hast du Lust?", fragte er sie neugierig, wobei er für sich selbst ein kleines Stück Brot und Käse nahm. Noch immer hatte er nicht den gleichen Appetit wie davor. Haruto war der Meinung, dass das wohl alles zurückkommen würde, sobald sie von der Reise zurück waren.

Sezuna betrachtete die Sachen und entschied sich für ein wenig Obst. Im Grunde hatte sie im Moment gar keinen Appetit, aber sie wusste, dass sie etwas essen musste.

Schweigend aßen sie zum Frühstück. "Wir sollten Akira heute gleich fragen, wenn wir ihn treffen. Was möchtest du bis zum Nachmittag machen? Momentan ist er ja bei einer Besprechung", sagte Haru und gähnte leicht. Seit sie hier waren hatten sie festgestellt, wie beschäftigt Akira in Wirklichkeit war. Kein Wunder, dass er die kurzen Stunden mit seiner Frau und seinem Vater genoss. Auch wenn es nur mit spielen war. Das war etwas für den Prinzen, wo er sich ablenken und entfalten konnte.

Dabei war es egal, ob sie Schach, Karten oder andere seltsame Dinge spielten. In diesen Momenten waren sie wie ausgelassene Kinder, die einfach nur ihr Leben genossen.

"Ich weiß nicht genau", murmelte Sezuna und gähnte noch einmal. "Was würdest du denn gerne machen?"

"Dich vernaschen", kam es wie aus der Pistole geschossen. Sein süffisantes Grinsen sagte dabei alles aus. "Eine Nachspeise nach dem Frühstück wäre auf jeden Fall empfehlenswert."

Sezuna lächelte ebenfalls und schenkte ihm ein süffisantes Grinsen. "Ach so? Dafür haben wir Zeit?"

"Nicht genau für das, was ich mir eigentlich überlegt habe. Aber ich bin auch zufrieden damit, wenn ich noch einige Anhänger fertig bekomme", lachte Haru amüsiert auf. Es war immer ein Spaß, so etwas anzudeuten. Es war nicht mehr unheimlich schwer für ihn, sich den lieblichen Neckereien herzugeben.

Sezuna hob die Hand an ihre Brust und wirkte empört. "Du ersetzt mich durch Anhänger? Also nein", entrüstete sie sich mit einem Lächeln.

"Warum auch nicht? Sie sind gehorsam, machen, was ich will ... Nur schmecken sie leider nicht so gut wie du", gab er fies grinsend zu.

Sezuna lachte und tätschelte ihn. "Wenn ich gehorsam wäre und machen würde, was du willst, wäre es doch langweilig", behauptete sie.

"Wie wahr", seufzte er gespielt und sah ihr tief in die Augen. "Du bringst frischen Wind mit deiner Ungehorsamkeit", behauptete Haru fest. Sein liebevolles Lächeln sprach Bände, denn er mochte Sezuna so, wie sie war.

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt