Kapitel 23

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Der Magier seufzte und stand auf, um in die Wanne zu steigen. Seine Befürchtungen wurden wahr, denn obwohl das Wasser nicht sehr heiss war, verließ eine Druckwelle ohne sein Zutun einfach seinen Körper. Wie eine kleine Explosion, welche das Wasser aus der Wanne in alle Richtungen schleuderte und das gesamte Badezimmer unter Wasser setzte.

Harus Magie sah selbst das leicht erwärmte Wasser als eine Gefahr und schützte ihn damit, indem es die Gefahrenquelle einfach von ihm fern hielt. Das lag nur daran, weil seine eiskalte Haut sogar bei leicht erwärmten Wasser verbrennen konnte.

Erstarrt blieb Haru in seiner Bewegung inne und verfluchte seine Magie mit unschönen Worten.

Sezuna, die durch diese Sache pitschnass geworden war, starrte ihn mit großen Augen an. "Na gut, dass ich dich nicht umarmt habe, sonst hätte es mich auch noch als Gefahr angesehen", grummelte sie und nahm sich ein Handtuch, um sich abzutrocknen. Auch Haru reichte sie eines, bevor sie vorschlug vielleicht lieber an den Kamin zu gehen.

„Du trägst meine Magie in dir. Das hätte dich geschützt", widersprach der Magier ihr und schlang sich das Handtuch um den Körper. Bevor sie zurück ins Schlafzimmer gingen, ließ er das Wasser verschwinden und trocknete alles, damit es keine Schäden nehmen konnte. „Außerdem hast du mich schon berührt. Gezogen und gestreichelt. Dann hätte sie schon reagiert."

Sezuna gab einen nachdenklichen Laut von sich. "Dann muss ich dich vielleicht wärmen", schlug sie mit einem zweideutigen Lächeln vor.

Er brachte ein Lächeln zu Stande und ließ sich vor dem Kamin in einiger Entfernung nieder. Selbst von dort konnte er die Wärme spüren und hoffte, dass sie nicht schädlich war. „Du solltest dich umziehen und zu mir kommen", schlug er ihr vor, damit sie aus der nassen Kleidung kam.

Sofort flogen ihre nassen Kleider ins Bad und sie holte sich ein neues Handtuch, bevor sie sich zu Haru setzte und sich an ihn lehnte. Noch ein wenig vorsichtig, weil er noch immer kalt war.

Hier reagiere seine Magie überhaupt nicht. Der Magier zog sie an sich, so konnten sie sich zusammen aufwärmen. „Weißt du jetzt, warum ich nicht begeistert war, ein Bad zu nehmen?", fragte er sie leise. „Ich wusste, dass meine Magie irgendwas dagegen hat."

"Das hättest du sagen können", murmelte Sezuna, die selbst ein wenig zitterte, weil Haru so kalt war.

„Du hast darauf bestanden und keine Widerrede geduldet", zuckte er leicht mit den Schultern und streckte vorsichtig seine langen Beine aus. Das erinnerte ihn an die eine Situation in der Schule, als er nicht auf sie gehört und ihr seinen Willen aufgezwungen hatte. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen und Haru drehte seinen Kopf zu ihr, um ihr rotes Haar vorsichtig zu küssen.

„Hattest du eine schöne Zeit mit Belynia?", fragte er die Rothaarige liebevoll. Haru war wieder beruhigt, als wäre nichts geschehen.

Auch Sezuna schien sich an die Zeit zu erinnern und wurde ein wenig rot. "Ich schätze jetzt sind wir quitt", murmelte sie und lächelte schief. "Ich war zu nervös, um eine schöne Zeit zu haben", gestand sie. "Ich hab mir Sorgen gemacht."

„Ich weiß. Es tut mir leid", entschuldigte er sich bei ihr. „Nur war das wohl das Einzige, was geholfen hat."

Harus kalte Finger lagen entspannt an ihrer Hüfte und streichelte sie über dem Handtuch. Es war schön, einfach so mit ihr dazusitzen und in das Feuer zu sehen. Die herrliche Wärme war gerade in der Winterzeit etwas, was der Magier nicht missen wollte. Wenn sie hier auf Kalnai bleiben würden, musste er mit Sicherheit einen großen Kamin bauen.

Seine Gedanken schweiften langsam in eine andere Richtung ab. „Meinst du ... meine Eltern suchen noch nach mir?", fragte er sie leise mit einem Anflug aus Panik. Sicherlich würden sie alle Hebel in Verbindung setzen, damit sie ihn unter Kontrolle hatten. Oder waren sie letztendlich sogar froh, die Verantwortung für ihn verloren zu haben?

Galdur - Aljan Kaynta (Band 7)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt