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Nachdem Niro fast das ganze junge, Blut leere Reh aufgegessen hat, will Aldon mit mir zum Fluss um das Wasser beherrschen zu trainieren.

"Willst du mitkommen?", frage ich Niro. Ich möchte nicht dass er ganz alleine in der Höhle sitzt.

"Klar", sagt er und lächelt schief. Ich mag dieses lächeln von ihm. Es lässt mich ebenfalls lächeln. Er sieht viel besser, gesünder aus seit er Wach ist.

"Ich trage dich huckepack, geht schneller als mit Menschentempo gehen", schlage ich vor. Niro nickt und springt auf meinen Rücken. Ich merke sein Gewicht kaum. Aldon und ich rennen zum Fluss, dort lasse ich Niro wieder herunter.

"Ich möchte dass du etwas Wasser vor die schweben lässt, es zu einem Eiszapfen gefrierst und diesen in einen der Bäume wirfst. Genau wie beim Feuer", sagt Aldon. Ich nicke, halte meine Hände über den Fluss und schließe die Augen. Wieder kann ich das Wasser fühlen, ich fühle wie kleine Fische in den sanften Wellen des Flusses schwimmen, dieses Gefühl lässt mich lächeln. Ich drehe meine Hände im Kreis und lasse etwas Wasser aufsteigen bis es auf Augenhöhe schwebt. Mit einer kurzen instinktiven Bewegung meiner Dinger, friert das Wasser zu einem Eiszapfen. Eine weitere schnelle Bewegung und der Zapfen fliegt in einen großen Baum. Da ich zielen schon mit Feuer geübt habe, treffe ich direkt. Aldon lässt mich trotzdem noch üben bis es dunkel wird, damit ich mit Wasser besser vertraut werde. Bevor wir zur Höhle zurück laufen, füllt er eine Wasserflasche mit Wasser.

"Es gibt nicht überall Flüsse", sagt er und gibt mir die Flasche. Ich nehme sie. Niro springt wieder auf meinen Rücken und wir laufen zurück zur Höhle. Dort angekommen brate ich für Niro den Rest des Rehs als Abendessen.

Ich sitze Niro gegenüber und sehe ihm beim Essen zu. Aldon ist auf der Jagt, er braucht mehr Blut als ich. Als Niro fertig ist frage ich:" Warum hast du mich aus der Kirche geholt, obwohl du wusstest was Iduna dann tun würde, obwohl du es warst, der mich dort eingesperrt hat?" Er schaut mir in die Augen und schweigt. Ich erwidere den Blick in seine eisblauen Augen. Nach einer Weile sagt er:" Ich weiß es nicht. Ich wollte dich nicht mehr leiden sehen. Als ich dich gefangen nahm, war ich nicht ich selbst, ich glaube Iduna hatte mich unter ihrer Kontrolle" Ich nicke, weil ich nicht weiß was ich dazu sagen soll. Er hat sein Leben riskiert um mich von Leid zu befreien. Nach einer Weile sage ich:" Du musst aufpassen was du über Aldon denkst, er kann Gedanken lesen" Jetzt nickt er.

"Wieso hast du keine Schuhe an?", fragt er und deutet auf meine blassen Füße. Ich lächle.

"So kann ich die Erde besser kontrollieren", erkläre ich ihm. Er gähnt.

"Ich glaube du solltest etwas schlafen",schlage ich vor. Er gähnt erneut und legt sich auf das Moos. Ich frage mich was genau Iduna ihm angetan hat. Er schläft schnell ein. Sein leises Schnarchen lässt mich lächeln.

Der Kampf der ÜbernatürlichenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt