Der Tribut (Percy Jackson / Tribute von Panem crossover)

Showtime

Die Fahrt vom Gerichtgebäude zum Bahnhof dauerte nicht lange, war aber ziemlich cool. Percy hatte noch nie in einem Auto gesessen, und er hätte wetten können, dass das auch auf Katniss zutraf. Wenn man im Saum irgendwohin musste, ging man zu Fuß.

Während der Fahrt beschloss er den glücklichen, zuversichtlichen Persassy zu spielen. Er würde es rocken. Als sie am Bahnhof ankamen, waren dort bereits überall Reporter mit ihren komischen, insektenähnlichen Kameras, alle auf ihn und Katniss gerichtet. Er lächelte und winkte, als ob ihm die Welt egal wäre, als ob er sich keine Sorgen machte. Das traf teilweise zu, immerhin wusste er bereits, wie die Spiele enden würden.

Er schaute zu Katniss hinüber, und freute sich zu sehen, dass sie beinahe gelangweilt wirkte. Er grinste sie fröhlich an, aber sie blickte nur kalt in die andere Richtung. Er zuckte mit den Schultern. Es war wahrscheinlich besser so, wenn sie ihm nicht vertraute. Dann wäre sie vielleicht nicht traumatisiert, wenn er starb.

Inder Zwischenzeit winkte und grinste Percy, als ob es kein Morgen gäbe, schüttelte sogar ein paar Hände, während sie zum Zug gingen. Als sie eingestiegen waren, schaute Katniss ihn verachtend an. Er ließ seine Fassade fallen und schaute sie emotionslos an, bis sie sich abwandte und wegging. Er schloss die Augen und holte tief Luft. Er wusste, dass es das wert war, aber es tat immer noch weh. Sobald man also in die Arena geworfen wurde, mit dem Auftrag, den anderen zu töten, konnte man nicht mehr befreundet sein? Was zur Hölle.

Der Zug nahm kurz darauf Fahrt auf. Schnell. Natürlich waren Percy und Katniss noch nie mit einem Zug gefahren, man durfte nicht zwischen den Distrikten reisen, wenn es nicht im Auftrag des Kapitols geschah.

Percy ging in sein Zimmer und Katniss verschwand in ihres. Als er es betrat, musste er die Luft anhalten. Der Zug war sogar noch besser ausgestattet, als der Raum im Gerichtsgebäude. Besser gesagt, war es nicht nur ein Raum, sondern mehrere Räume, die zusammenhingen. Percy hatte ein Schlafzimmer, einen Umkleideraum mit begehbarem Kleiderschrank und sein eigenes Badezimmer. Er fragte sich sofort, ob er irgendwas davon mit zurück nach Distrikt 12 schmuggeln könnte, ohne dass es jemand bemerkte. Er zog seinen Anzug aus und beschloss duschen zu gehen. Mit warmem Wasser, wenn er schon die Chance dazu hatte; in Distrikt 12 gab es kein warmes Wasser, außer man machte es selber warm. Effie hatte ihm und Katniss gesagt, dass sie machen konnten, was auch immer sie wollten, tragen was auch immer sie wollten, Hauptsache, sie tauchten rechtzeitig zum Essen auf. Nachdem er geduscht hatte, zog er sich ein blaugrünes Shirt und enganliegende schwarze Jeans an, die er mit schwarzen Springerstiefeln kombinierte. Er versuchte noch nicht einmal, seine Haare zu bändigen, bevor er zum Essen ging. Er war als erstes dort, und beschäftigte sich damit, ein Messer zwischen den Fingern herumzuwirbeln. Das Geschirr sah extrem zerbrechlich aus, und die Wände des Raumes waren mit poliertem Holz verkleidet. Er war entschlossen, irgendwas kaputt zu machen, bevor Effie da war. Er hatte alle seine Messertricks fehlerfrei ausgeführt und hörte ihre Absätze bereits im Gang klackern; ihm lief die Zeit davon. Schnell stieß er einen der Teller vom Tisch und verwurstelte das Tischtuch.

Effie Trinket kreischte auf, als sie den Raum betrat und den Teller zersplittert auf dem Boden liegen sah, zusammen mit Percy der lässig in einem der Sessel saß und ein Messer in der Hand herumwirbelte. Katniss versuchte ihr Grinsen hinter ihrer Hand zu verstecken. Percy schaute sie unschuldig an.

„Was?", fragte, als ob er nicht derjenige gewesen war, der den Teller zerbrochen hatte. „Oh nein! Schaut euch das nur an, der Teller ist zerbrochen!", rief er in gespielter Überraschung aus.

Effies Kopf sah so aus, als ob er gleich anfangen würde zu rauchen, und Katniss versuchte nicht zu laut loszulachen. Effie atmete tief durch, bevor sie sich zu einem Lächeln abrang. Es hatte eher etwas von einer Grimasse, fast schon gruselig. „Wo ist Haymitch?", fragte sie so höflich wie es durch zusammengebissene Zähne möglich war.