Das Blutbad

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Die Metallplatte drückte Percy durch die Röhre nach oben, und er war für etwa fünfzehn Sekunden in kompletter Dunkelheit, bevor er vom grellen Sonnenlicht geblendet wurde. Fast ließ er einen seiner Cookies fallen, und erkannte plötzlich, dass es wahrscheinlich doch keine gute Idee gewesen war, diese mitzunehmen. Wenn auch nur einer von ihnen herunterfiel, würde er in Fetzen gesprengt werden. Das wars wert.

Er setzte sich auf seine Plattform und aß weiterhin seine Cookies, woraufhin ihm die anderen Tribute sehr interessante Blicke zuwarfen. Er ignorierte sie, den Timer, und den Buzzer während er seine Cookies verschlang. Dann stand er auf und schlenderte in Richtung des Füllhorns, während er traurig dabei zuschaute, wie die Kinder aus den niederen Distrikten abgeschlachtet wurden, die dummerweise versucht hatten, eine Waffe zu bekommen. Er zuckte zusammen, als er sah, wie Clove über den Körper eines toten Tributs hinweg ein Messer auf Katniss warf, entspannte sich aber wieder, als Katniss ihren Rucksack nach oben zog, damit das Messer fing und verschwand.

„Netter Versuch!", rief er. „Vielleicht beim nächsten Mal, Clove!"

Sie wirbelte wütend zu ihm herum, aber er grinste nur. Sie sprintete auf ihn zu, und er blieb stehen, anscheinend sorglos. Als sie nah genug war, warf sie eines ihrer Messer auf seine Brust. Percy hatte sie beobachtet, sie verfehlte ihr Ziel nie. Er lehnte sich innerhalb eines Sekundenbruchteils zur Seite und fing das Messer am Griff, als es vorbeischoss.

Sie erstarrte vor Angst, als er eine Andeutung machte es auf sie zurückzuwerfen, aber dann hielt er inne, steckte es ein und zwinkerte ihr zu. Ihr Blick verfinsterte sich und sie wurde rot, während sie davonrannte, wahrscheinlich um noch mehr zu erbeuten oder um noch einen glücklosen Tribut zu ermorden. Percy aß weiterhin seine Cookies, während er näher an das Füllhorn heranging.

Cato sprang ihn beinahe mit einer Machete und einem mörderischen Ausdruck im Gesicht an, hielt dann aber inne als Clove ihn am Arm zurückhielt und ihm etwas ins Ohr flüsterte. Percy sollte es wahrscheinlich nicht hören, aber was soll man denn machen, wenn man Supergehör hat?

„Cato, du weißt, dass er eine zwölf bekommen hat. Er hat buchstäblich eins meiner Messer aus der Luft gefangen und könnte dich damit jede Sekunde abwerfen sobald du nah genug bist.", sagte sie. Ha! Nah genug? Percy könnte ihn von seinem jetzigen Standort aus mit Leichtigkeit den Kopf spalten.

Cato hielt inne, ein unsicherer Ausdruck huschte über sein Gesicht, bevor er Percy einen Todesblick zuwarf und davonging. Percy zuckte mit den Schultern und grinste ihm zu, woraufhin sich sein Gesicht verdunkelte, aber er hatte immer noch genug Selbstbeherrschung um seinen Rückzug fortzuführen. Percy folgte ihm weiterhin.

Cato und Clove fingen wieder an zu rennen, Waffen zu sammeln und Tribute abzuschlachten. Einer der Karriere-Tribute, der Junge aus Distrikt 4, war im Kampf gestorben, was Percy ein bisschen überraschte. Normalerweise überlebten alle Karrieros das Blutbad. Percy schaute traurig zu, während er seine langsame Reise ins Zentrum fortsetzte. Er wünschte, er könnte sie alle retten, aber er wusste, dass nur einer überleben konnte. Alle anderen Tribute mussten sterben, damit Katniss gewinnen konnte. Das bedeutete aber nicht, dass er darüber glücklich war.

Zu der Zeit, als er in der Mitte des Feldes ankam, war der Kampf vorbei. Die verblieben Karrieros standen vor ihm, die Waffen gezückt. Percy steckte die Hände in die Hosentaschen und schenkte ihnen sein entwaffnendstes Grinsen.

„Wenn einer von euch Rue gekillt hat, töte ich euch alle.", sagte er. Percys nicht vorhandene Angst verunsicherte sie anscheinend, einige traten unruhig von einem Bein aufs anderen, ihre Blicke standen niemals still.

Einer nach dem anderen schüttelte den Kopf. „Soweit ich weiß, ist sie noch am Leben.", sagte Cato, der der Anführer der Gruppe zu sein schien. Percy nickte.

Der Tribut (Percy Jackson / Tribute von Panem crossover)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt