Wo war sie? Wo war seine Amalie? Oder zumindest hoffte er das er sie sein nennen durfte. Er wartete nun seid geraumer Zeit in den Garten anlagen des Anwesens. Er hatte gehofft, dass sie sich nach dem essen auf dem Weg zu ihm machen würde und dann seine Nachricht fände, welche sie zu ihm führen würde. Als er am Abend zuvor den Brief geschrieben hatte, war sein Herz voller Liebe gewesen. Und beim Schreiben wurde ihm erst so recht klar, wie viel sie ihm doch bedeutete. Langsam aber stetig stieg die Unsicherheit in ihm hoch. Was war wenn das zu viel für sie war? Hatte er sie womöglich verschreckt? Ein seufzen entkam seinen Lippen.
Fast hätte er es nicht bemerkt, denn die Berührung war leicht wie ein Windhauch. Ruckartig drehte er sich um. Vor ihm stand eine, etwas zerzauste, Amalie. Ihre Wangen, welche er so oft schon berühren wollte, waren von der kühlen Luft und dem ansteigenden Weg hier her gerötet. Vorsichtig strich er ihr ein Haar aus der Stirn. Augenblicklich verfärbten sich ihre Wangen eine Nuance dunkler. Er lächelte glücklich. Sie war hier!
Leicht drehte sie den Kopf zur Seite. Er sollte nicht sehen wie sehr sie ihm angetan war. Lächeln nahm er ihr Kin in seine Hand und drehte ihr Gesicht wieder zu sich. "Das.." Er streifte mit seinen Lippen sanft ihre Wangen. "Ist wunderschön." Seine Stimme wurde leiser, sodass es schwer wahr in zu verstehen. "Du bist wunderschön." Ihre ohnehin schon geröteten Wangen, wurden nun noch rötlicher. Ihre süßen Wangen waren nun wahrlich mit einem reifen Apfel zu vergleichen. Bei diesem Gedanken lächelte Konstantin. Doch langsam verblasste es. "Amalie." Wie als würde er sich versuchen Mut ein zu reden, atmete er ein. Jeder Zug ließ ihn sich aufrichten. Jedes Aufrichten ließ ihn ernster wirken. "Ich muss dir eine menge erklären." Auch ihr Blick wurde Ernster. Das musste er.
"Ich sollte am Anfang anfangen.. mein Onkel.." Sein blick richtete sich fest auf Amalie.
"Ich wollte nicht her kommen. Wollte nicht... ich wollte dir nicht treu sein als dein versprochener Ehemann."
Verletzt wich sie vor ihm zurück. Seine, nach ihr ausgestreckten Hand, schenkte sie keinerlei Beachtung. "Amalie, bitte! Hör mich an bevor du urteilst." Flehend sah er sie an. Wenn sie jetzt gehen würde, wüsste er nicht ob das Leben für ihn noch einen Sinn mit sich brachte. "Ich werde dir alles erzählen. Bitte." Wieder hob er seine Hand. Verunsichert und Zweifelnd legte sie ihre Hand in seine. Erleichterung machte sich in Konstantin breit.
"Als ich dich sah, wusste ich das ich das nicht konnte. Du warst so schön. Hast mich bezauberd. Und jeden weiteren Tag den ich mit dir verbringen durfte, brachte meine Gedanken mehr zu dir. Ich konnte gar nicht anders als an dich zu denken. Schon längst vergaß ich, all die bittren Worte.
All mein schreckliches Vorhaben." Voller Verunsicherung sah er auf sie hinab. Noch nie hatte sie ihn so gesehen. So zerbrechlich.
Doch so schnell dieser Ausdruck auch kam, so schnell ging er. Denn seine Miene veränderte sich. Sein blick wurde hart. "Ich habe erfahren, dass mein Onkel und Izabelle alles geplant haben! Sie war aufgebracht. So kamen sie zu einander. Er sagte ihr, dass er alles regeln würde, wenn sie sich nur an mich schmeißen würde, wenn du kämest." Wütend presste er seine Lippen auf einander. "Er wusste, dass du dann mich nicht mehr wollen würdest. Wenn du dann erfahren hättest, dass wir einander versprochen sind, hättest du sicher einen weg gefunden mich trotz allem ab zu weisen. Dann wäre dein Vater müde von allem und hätte dich mit jemand anderem geeigneten vermählen wollen. Und dann wäre er gekommen." aufgebracht unterbrach sie ihn. "Mein Vater würde das niemals tun, Konstantin."
"Das weiß ich, wir beide wissen das! Aber mein Onkel nun mal nicht. Er würde durch dieser Position, viel an Geld und Macht gewinnen." Klar und ruhig ruhten ihre Augen auf seinen. "Denn mit meinem Einundzwanzigsten Lebensjahr würde er all das verlieren, war er bis jeher als sein betrachtete." Leise fand die Verunsicherung wieder einen platz in ihrem Gesicht.
"Aber du liebst mich nicht. Du hast es gesagt."
Langsam bildeten sich tränen in ihren Augen. Warum? Warum sprach er schon wieder solch schöne und ehrliche Worte, wenn er sie doch nicht Liebte! "Ich konnte es einfach nicht sagen." Stumm blickte sie ihn an. Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. "Du warst noch nicht bereit."
In ihren Augen fing es an gefährlich zu funkeln. "Wie kannst du es wagen, so etwas zu sagen. Du hast doch keine Ahnung was du angerichtet hast! Aber was rege ich mich auf. Für dich bin ich doch sowieso voller Unbedeutung. Was soll ich hier wenn du mich doch nicht liebst wie ich es tue!"
"Du Liebst mich, Amalie? Immer noch?"
"Oh natürlich tu ich das. Aber ich will jetzt gehen, ich kann dir nicht so gegenüberstehen. Ich bin so voller Schmach und leid. Ich mag dich nimmer wieder sehen!"
Amalie eilte mit fliegenden Röcken davon. Er würde sie nicht einholen. Und so schrie er in den Himmel empor.
"Amalie. Ich liebe dich. Soll es jeder hören. Jeder wissen. Ich will es in die Welt hinaus schreien. Denn ein jeder soll wissen das du mein bist. Das du das erste bist an das ich denke, wenn ich über die Liebe sinniere. Das du die bist, der ich alles erzählen will und die mit der ich alles teilen und Leben will. Ich liebe dich ganz und gar. Ich liebe dich absolut und ausnahmslos. Wenn ich nicht wüsste das ich liebestrunken bin, würd ich behaupten das niemals jemand so gefühlt hat!"
Zaghafte blickte sie sich um. "Warum hast du es nicht gesagt?" Beide gingen auf einander zu. Amalie vorsichtig und bedächtig. Konstantin schnell und kraftvoll. Leise sprach er.
„Ich hatte Zweifel, an der Wahrhaftigkeit deiner Gefühle und Angst davor verletzt zu werden. Und um nicht mit dir darüber zu reden zu müssen, ging ich. Ich hatte Angst vor der Gewalt meiner Gefühle. Davor das ich in dem tiefen Strudel meiner Liebe zu dir unter gehen würde und mich verliere. Um ehrlich zu sein war ich derjenige welcher noch nicht bereit war."
Sanft nahm sie sein Kinn in ihre zarten Hände. Bevor sie allerdings ansetzen konnte etwas zu sagen, holte er Zaghaft eine kleine Samtige Schatulle hervor, in welcher sich ein sagenhaft schöner Ring befand.
Er viele vor ihr auf die Knie. „Allerdings bin ich es nun. Denn ich bin viele, wenn nicht alle Wege dieser Welt gegangen und habe Dinge gesehen und erlebt, von deren Existenz ich nicht einmal zu glauben wagte. Und doch ist das alles nichts wert gegen den Gedanken den Rest meines Lebens an deiner Seite zu verbringen."Leise seufzten fügte er hinzu.
"Es tut mir alles so unglaublich leid. Bitte verzeih mir."Sie strahlte ihn an, wie es wohl nur tausend Sonne neben ihr konnten. Leicht beugte sie ihren Kopf und nickte. Sogleich erschien ein Strahlen auf seinen Lippen, welches ihr kleines Herz dazu brachte schneller zu schlagen.
Ein größeres Glück auf dieser Welt, konnten weder er, noch sie sich vorstellen.
ENDE.

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Amalie
Ficción históricaEr blickte sie an, doch Amalie erwiderte nichts. Sie versuchte sich mit versteinerter Miene auf die Ansprache, die ihr Vater gerade hielt, zu konzentrieren. Er beugte sich etwas zu ihr nach vorne, so dass sie einen zarten Duft von Zedernholz wahrnah...