Kapitel 16

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Tief atmete er ein. Er würde es jetzt klären und mit ihr reden. Als Vorwand nahm er sich den Ausbruch seines Onkels. Aber es war so offensichtlich, dass er dachte, dass sie es auch so wissen müsste, was er eigentlich von ihr wollte.
Aber war sie nicht schon immer etwas unwissend in diesem Thema?

Es klopfte an der Tür, so dass Amalie ihre Malsachen wegräumte und zur Tür ging.
Nach diesem Ausbruch ihrerseits, hatte sie sich wieder beruhigen müssen. Bei dem Gedanken an Graf Paschow, spürte sie wieder diese Hitze in ihren Wangen aufsteigen. Angespannt öffnetet sie die Tür. Vor sich fand sie einen wirklich sehr angespannten Konstantin. Aufgebracht stieß sie die Luft aus. Wenn er sie jetzt darauf hinweisen wollte, dass eine Dame sich anders zu verhalten hatte, musste er sich hinten anstellen. Sogar ihr Vater hatte es schon erfahren und sie zur Rede gestellt. Es war ihr äußerst unangenehm gewesen, doch tief im Inneren hatte er ihr zu verstehen gegeben, dass er sehr stolz auf sie ist. Es hatte sie gefreut, denn nach dem Tod ihrer Mutter hatte er sie nicht oft gelobt. Er war auch nicht grob gewesen, nein keinesfalls, er war immer liebenswürdig gewesen, aber es war auch nicht einfach für ihn Veränderung zu loben, weil er dann wieder daran erinnert wird, was seine geliebte Frau nicht mit erleben konnte. Das war ihr nämlich immer am wichtigsten gewesen. Jeden einzelnen Schritt ihrer beiden Töchter mitzuerleben.

Und da stand sie nun in ihrem dünnen Nachthemd und den verwuschelten Haaren. Es war ihr in ihrer Wut wahrscheinlich nicht mal bewusst, aber gerade in solchen Momenten übte sie eine noch größere Anziehungskraft auf ihn aus. Sein Blick wanderte von ihren nackten Knöcheln über ihre sinnlichen Rundungen, hin zu ihren nicht bedeckten Schultern. Das Nachtmäntelchen, was eigentlich ihren süßen Anblick überdecken sollte, verbarg rein gar nichts. Sein Herz machte einen Setzer. Was wenn jetzt jemand vorbeikommen würde? Niemand durfte sie so sehen. Er packte sie an der Hüfte und drückte sie in ihr Zimmer.
Mit einer flinken Bewegung schloss er die Tür und drehte sich wieder zu ihr um. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihre wunderschöne Brust hob und senkte sich schnell. Sein Blick fiel zu seinem Arm, der immer noch an ihren Hüften lag. Sein Kopf war wie leer gefegt, er wusste nur eins, er wollte sie. Mehr als alles andere. Vorsichtig ließ er seinen Daumen an ihrer Taille kreisen. Die Reaktion ihrerseits ließ auch nicht lange auf sich warten. Ihre Finger krallten sich in seinen Arm ob bewusst oder unbewusst, es war ihm egal! Er verringerte den letzten bisschen Abstand zwischen ihnen und ließ seine Lippen über ihren Hals gleiten. Sie schmiegte sich an ihn und bot ihm mehr von ihrem Hals an. Ihr Atem ging, genau wie seiner, schnell und unkontrolliert. Er konnte es nicht fassen. Wahrscheinlich würde sie es im Nachhinein bereuen, aber sie brauchten diese Nähe jetzt. Durch den dünnen Stoff der Kleidung, sah er ihre ganze Pracht und konnte sich nur mit Mühe ein Stöhnen unterdrücken. Sein Blick glitt zu ihren schönen vollen Lippen. Und bevor sie es sich doch überlegen konnte sich zu lösen, legte er seine Lippen vorsichtig auf ihre.
Wie zu erwarten war sie als erstes etwas zurückhalten und schüchtern, doch auch das legte sich mit der Zeit.

Es fühlte sich gut, aber auch so falsch an. Ihre Augenlieder begannen zu flattern und sie ging einen Schritt zurück. Das konnte sie so nicht. Sie war kein Mädchen für gewisse Zeiten. Ihr Körper protestierte, doch sie ging direkt noch einen Schritt zurück, um klarer denken zu können. Ihre Gedanken wirbelten durcheinander. Sie wusste doch gar nicht, was sie da tat oder wie sie es zu tun hatte. „Ich.. Konstantin, das bin nicht ich!" Ihre Augen waren fast flehend in seinen verankert, so dass es sich direkt wieder anfühlte, als würde die Zeit nur zäh weiterlaufen. Sie räusperte sich, blickte aber wieder auf den Boden. Plötzlich fühlte sich sich nackt und ungewohnt unsicher. Sie hatte keine Ahnung wie sie sich zu verhalten hatte.„Ich bin nicht so!"
„Versuchst du gerade das mir zu sagen oder versuchst du es dir einzureden?", amüsiert hob er eine Augenbraue. Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen. Bevor sie irgendetwas sagen konnte, was wahrscheinlich nicht mal Sinn machen würde, hob er an. „Ich mag das, was wir tun und ich mag dich!" Sie sah ihn eine lange Zeit an bevor sie fortfuhr. „Ich mag das auch, Konstantin, aber das hier.. reicht mir einfach nicht. Ich möchte mehr und nicht nur benutzt werden, wenn etwas in dir danach verlangt." Ihr Blick lag immer noch traurig auf dem Boden.

In diesem Moment wollte Konstantin nichts sehnlicher, als sie in den Armen zu halten und ihr immer und immer wieder sagen, was passieren würde. Doch jetzt konnte er es ihr noch nicht sagen. Er hatte Angst, dass sie dann sich gezwungen fühlen würde. Er wusste, was er wollte, doch er wollte plötzlich, dass sie es genau so wie er alleine herausfand.
Er atmete einmal tief ein und fing an zu sprechen. „Amalie,

AmalieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt