Weihnachten

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Hannah:

Hannah war immer wieder kurz davor ihrem Mann ihren Seitensprung zu beichten, aber sie wusste, dass es das Ende ihrer Ehe wäre. Ganz langsam kamen sie sich wieder ein wenig näher.

Es war Weihnachten und nach der Kindermette feierten sie zu Hause Bescherung. Hannahs Eltern waren zu Besuch. „Spätzchen, mach doch dein Geschenk mal auf," sagte Gudula, ihre Mutter. Hannah öffnete lächelnd den Umschlag. Als sie den Inhalt sah, musste sie sich dazu zwingen, ihr Lächeln im Gesicht zu behalten. „Vielen Dank Mama." Sie hatte eine Karte für ein Michael Patrick Kelly Konzert geschenkt bekommen. Hannahs Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte auf keinen Fall zum Konzert gehen. Sie würde sich irgendetwas einfallen lassen, damit sie nicht hinkonnte. Zur Not würde sie krank spielen.

Hannah konzentrierte sich auf ihre Töchter, die fieberhaft Geschenke aufrissen. Sie war dankbar für die Ablenkung. Leni strahlte über die neuen Puppenkleider und Emma war selig vor Freude über das Playmobil-Haus, das sie bekommen hatte. Hannah sah sich im Wohnzimmer um. Hier saßen alle ihre Lieben zusammen, aber irgendwie fühlte es sich nicht ganz richtig an. In ihr Leben hatte sich ein Misston eingeschlichen, den sie einfach nicht loswerden konnte.

Hannah ging in die Küche und beschäftigte sich mit den Vorbereitungen für das Abendessen. Sie brauchte einen Moment für sich.

Wie Paddy wohl Weihnachten feierte? Nicht an ihn denken. Nur nicht an ihn denken. In vier Wochen ist das Konzert. Nein, das geht nicht.



Paddy:

Ein paar Tage im Kloster zur Einstimmung auf Weihnachten. Er in seinem geliebten Kloster in den Bergen und Joelle in einem Frauenkloster in Belgien, dass sie sehr liebte.

Paddy suchte das Gespräch mit seinem Beichtvater. Er beichtete ihm, was passiert war und dass er Joelle nicht verletzen wollte, in dem er ihr sagte, was er getan hatte. Wie schwach er gewesen war. „Ich liebe Joelle wirklich und ich möchte sie nicht verlieren. Ich kann mir ein Leben ohne sie nicht vorstellen." Bruder Jakob hörte ihm zu und Paddy konnte sich sein ganzes schlechtes Gewissen, die Angst um die Zukunft seiner Ehe und das schlechte Gewissen, weil sich die Erinnerung an die Nacht mit Hannah immer wieder aufdrängte, von der Seele reden. Auch wenn er keine Lösung für seine Probleme bekam, so fühlte er sich doch viel besser nach den Tagen im Kloster.

Positiv gestimmt und voller Zuversicht fuhr Paddy nach Belgien, um Weihnachten mit Joelle und ihrer Familie zu feiern. Es waren sehr schöne, besinnliche Feiertage und Joelle freute sich sehr über die Reise auf die Malediven, die er ihr schenkte. „Du bist ja wahnsinnig!" Freudestrahlend fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn. „Früher hat man Blumen geschenkt, wenn man ein schlechtes Gewissen hatte," sagte Patrick, Joelles Vater, augenzwinkernd. Erschrocken richtete sich Paddy auf und sah seinen Schwiegervater an. „Naja, weil du immer so viel unterwegs bist und meine Kleine so viel alleine lässt." „Ja, deswegen habe ich wirklich ein schlechtes Gewissen." Paddys Knie waren ganz weich geworden. Er musste darum kämpfen, seine Fassung nicht zu verlieren. Er zog sich einen kleinen Moment zurück.

„Alles in Ordnung?" Paddy drehte sich zu Joelle herum und lächelte sie an. „Ja, mir ist nur viel zu warm. Was hältst du von einem Spaziergang?" „Sehr gerne. Das ist eine gute Idee. Lass uns spazieren gehen vor der Christmette." Hand in Hand gingen sie spazieren und Paddy flehte innerlich Gott an, es ihm leichter zu machen.

Ein einziger FehlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt