Paddy:
Endlich wieder zu Hause. Joelle begrüßte ihn mit einem Strahlen und Paddys schlechtes Gewissen schlug wieder zu.
„Du, wir sind morgen Abend bei Steffi und Max zum Grillen eingeladen, das ist dir doch recht, oder? Aber wir können uns hier ja auch nicht immer nur verstecken." „Klar ist das in Ordnung." Paddy versuchte sich zu erinnern war Steffi und Max waren. Als ihm einfiel, dass sie Hannahs Schwester war, wurde ihm ganz heiß. Dann würde Hannah ja auch auf jeden Fall da sein. Er musste ihr unbedingt aus dem Weg gehen.
Hannah:
Hannah war extra mit Emma und Leni früher zu ihrer Schwester gegangen, um ihr bei den Vorbereitungen zu helfen. „Vielen Dank für die Nachspeise." Steffi nahm Hannah die Schüssel mit der Himbeercreme ab und stellte sie in den Kühlschrank.
Hannah half dabei den Tisch zu decken, rührte Saucen an und schnibbelte Gemüse.
Die ersten Gäste trafen ein und sie kümmerte sich um die Getränke, damit ihre Schwester entlastet war. Obwohl sie wusste, dass Paddy und Marie auch kamen, erstarrte sie doch, als sie ihn aus seinem Auto steigen sah. Bis die beiden zu ihr gegangen waren, hatte sie sich wieder gefangen.
Marie umarmte Hannah und Hannah sah über ihre Schulter hinweg Paddy an. Er wich ihrem Blick aus und begrüßte sie, ohne sie anzusehen. „Was darf ich euch denn zu trinken anbieten?" fragte sie betont fröhlich. „Ich hätte gerne etwas von der Bowle, die sieht so lecker aus." „Ich nehme gerne eine Cola, ich fahre," sagte Paddy. Hannah reichte den beiden die Getränke und atmete einmal aus, als die beiden weiter gegangen waren.
Der Abend fühlte sich an wie Spießrutenlauf. Hannah versuchte den Kontakt zu Paddy und Marie zu meiden, aber es gelang ihr nicht. „Komm, setz dich doch zu uns," sagte Marie irgendwann und klopfte auf den freien Stuhl neben sich. Es blieb ihr also nichts übrig und sie setzte sich neben Marie. Sie unterhielten sich über alles Mögliche und es fiel Hannah schwer, sich auf das zu konzentrieren was Marie sagte, da sie die Nähe zu Paddy sehr nervös machte. Wenn sie aus Versehen doch seinem Blick begegnete, dann brachte sie das komplett aus dem Konzept. Es machte sie so nervös, dass sie sich irgendwann unter einem Vorwand entschuldige und ins Haus ging. Hannah brauchte einen Moment für sich. Sie ertrug die Nähe zu Paddy einfach nicht mehr. Sie hielt es nicht aus, ihm so nahe zu sein, ihn aber nicht berühren zu dürfen.
Aber sie durfte so nicht denken. Er war Maries Mann. Du sollst nicht begehren einer anderen Frau Mann, so ähnlich stand es doch in der Bibel. Sie hatte schon eine sehr schwere Sünde begangen, in dem sie mit ihm geschlafen hatte und .... Das half jetzt auch nicht weiter. Nun hatte Hannah auf einmal die ganzen Bilder der Nacht im Kopf. Sie lehnte sich an die Wand im Flur und schloss die Augen. Tief ein und ausatmen und das Kopfkino irgendwie abschalten.
Paddy:
Paddy fühlte sich wie der mieseste Verräter überhaupt. Er war hier mit seiner Frau, aber das einzige, woran er die ganze Zeit denken konnte, war, Hannah zu berühren. Und dann hatte Joelle sie auch noch gebeten, sich zu ihnen zu setzen. Er hatte kein Wort von dem gehört, was die zwei Frauen besprochen hatten. Die ganze Zeit hatte er auf Hannahs rote Lippen geschaut. Er hatte zugesehen, wie sie sich bewegt hatten und dabei hatte er die ganze Zeit das Gefühl gehabt, diese Lippen auf den seinen zu spüren.
Als Hannah gegangen war, war er erleichtert und gleichzeitig irgendwie auch enttäuscht. Das war doch krank. Paddy hielt es mit einem Mal nicht mehr neben Joelle aus. Er fühlte sich so schlecht. Er hatte so ein unendlich schlechtes Gewissen. Wie konnte er neben seiner Frau sitzen und sich nichts sehnlicher wünschen, als eine andere Frau zu küssen? Wie konnte er nur.
Paddy ging unter dem Vorwand ins Haus, auf die Toilette zu müssen. Er brauchte einen Moment für sich. Er musste sich sammeln. Er musste kurz beten. Er brauchte Hilfe dabei, diese sündigen Gedanken loszuwerden.
Paddy betrat das Haus und suchte einen ruhigen Ort, um seine aufgewühlten Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
Da sah er Hannah an eine Wand gelehnt stehen. Sie hatte die Augen geschlossen und schien ganz weit weg zu sein. Er blieb einfach stehen und sah sie an. Sie war so hübsch, sie war so ....
Hannah:
Hannah riss erschrocken die Augen auf, als jemand sie packte und heftig küsste. Es war Paddy. Er öffnete die Tür neben ihnen und schob Hannah mit sich in das Zimmer. Er drückte sie gegen die Tür und küsste sie leidenschaftlich. Hannah bekam kaum noch Luft. Die Intensität seiner Berührungen ließ die Gefühle, die sie versucht hatte zu unterdrücken, in voller Wucht auflodern. Sie erwiderte seinen Kuss und zog ihn enger zu sich heran. Sie musste ihn spüren, sie hielt es nicht mehr aus.
Hannah genoss Paddy Berührungen. Er strich ihr über den Körper. Er liebkoste sie durch die Kleidung hindurch. Auf einmal schob er ihr Kleid hoch und packte sie am Hintern. Beinahe hätte sie aufgeschrien vor lauter Erregung. Sie biss ihm in die Lippe und drückte sich gegen ihn. Sie wollte ihn spüren. Sie musste ihn spüren.
Mit einem Mal ließ er sie los und drehte sich um. Paddy fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Hannah zog sich ihr Kleid herunter. Sie fühlte sich seltsam schmutzig. Hastig verließ sie den Raum und schloss sich im Bad ihrer Schwester ein.
Hannah kämpfte verzweifelt gegen die Tränen und verlor. Sie hatte sich ihm an den Hals geworfen. Sie hätte mit ihm geschlafen, obwohl Marie draußen saß. Oh mein Gott.
Hannah fühlte sich schäbig, schmutzig, elend. Was war nur los mit ihr.
Paddy:
Es dauerte, bis Paddy sich wieder im Griff hatte und bis er sich wieder in der Lage fühlte, zurück zu Joelle zu gehen. Er wollte nur noch kurz ins Bad. Er brauchte einen Spiegel.
Das Bad war besetzt, also wartete er davor. Die Tür öffnete sich und Hannah stand vor ihm.
Paddy hatte das Gefühl als wäre eine Sicherung durchgebrannt. Ein Kurzschluss im Kopf. So musste sich das Anfühlen.
Er konnte nicht anders. Sein Körper steuerte ihn. Er schob Hannah zurück ins Bad. Er küsste sie. Er musste sie überall gleichzeitig berühren.
Da schob sie ihn weg. „Wir dürfen das nicht!" Hastig verließ sie das Bad.
Paddy stützte beide Hände auf dem Waschbecken auf und sah sich im Spiegel in die Augen. Er erkannte sich selbst nicht wieder. Das war doch nicht er, der so die Kontrolle über sich verlor. Der zweimal hintereinander Hannah beinahe das Kleid vom Leib gerissen hätte.
Allein bei dem Gedanken daran wurde ihm wieder ganz heiß.
Sobald sie in seiner Nähe war, verlor er die Beherrschung. Er konnte nicht mehr klar denken. Er vergaß alles um sich herum. Das einzige woran er denken konnte, war wie ...
Er schüttelte über sich selbst den Kopf und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht.
Ganz langsam ging er zurück zu Joelle. „Macht es dir etwas aus, wenn wir gehen? Ich fühle mich nicht so gut." „Oh, was ist denn los? Natürlich. Ich verabschiede mich nur schnell von Steffi und Max. Du kannst auch gerne schon zum Auto vorgehen."
Das tat er auch. Die Angst Hannah zu begegnen war zu groß.

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Ein einziger Fehler
FanfictionEin Fehler. Eine Nacht. Michael Patrick Kelly hat Joelle betrogen. Hannah hat ihren Mann hintergangen. Damit müssen sie nun beide leben.