Entscheidung

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Paddy:

Paddy entführte Joelle in ein schickes kleines Wellnesshotel. Nur sie zwei. „Es ist so schön hier mit dir! Eine ganz tolle Idee!" Joelle kuschelte sich an Paddy und streichelte ihm über die Brust. Er beugte sich über sie und küsste sie.

Seine Frau. Seine Joelle. Seine Zukunft.



Hannah:

Paddy im Radio. Hannah zuckte zusammen. Seine neue Single wurde ständig im Radio gespielt und jedes Mal erwischte es sie eiskalt.

Hannah wusste von Marie, dass seine Tour gut lief. Dass sie Paddy gesehen hatte, war schon etliche Wochen her, aber er war in ihren Gedanken ständig präsent.

Hannahs Verstand wusste, dass sie aufhören musste, an ihn zu denken, von ihm zu träumen, sich nach ihm zu sehnen. Aber das war so schwer. Er schlich sich einfach immer wieder zur Hintertür hinein. Er ließ sie einfach nicht los.



Paddy:

Die Tour machte so viel Spaß. Es war zwar auch anstrengend, aber es machte so viel Spaß.

„So gefällst du viel besser." Pino schlug Paddy auf die Schulter. „Ich mir auch." „Alles wieder okay?" „Ja!" Paddy nickte heftig mit dem Kopf. Ja, es war alles okay. Er wusste, wo er hingehörte. Dass sich Hannah doch manchmal noch in seine Gedanken stahl, das war so, aber er hatte sich bewusst für seine Frau entschieden! Und das war richtig so. Er hatte einen Fehler gemacht und mit diesem Fehler musste er sein Leben lang leben. Aber er hatte sich für Joelle entschieden. Er würde seine Ehe nicht für Sex riskieren. Diese Entscheidung hatte Paddy in etlichen schlaflosen Nächten durchdacht. In Frage gestellt, mit sich selbst diskutiert und im Zwiegespräch mit Gott versucht zu klären.

Eine Kopfentscheidung ja, aber auch eine Entscheidung des Herzens.

Paddy hatte sich auf ein Blatt Papier gemalt. Auf seine linke Seite Joelle. Auf die Rechte Hannah. Er hatte versucht für sich zu klären, was ihn zu jeder Frau zog. Bei Joelle waren ihm so viele Dinge eingefallen. So schwer es ihm auch fiel es zuzugeben, aber bei Hannah war es der Sex gewesen. Extrem guter Sex, aber doch nur Sex. Und auf Sex konnte man keine Zukunft aufbauen. Bestimmt war Hannah auch ein toller Mensch, aber er kannte sie nicht wirklich.

Aber er kannte und liebte Joelle. Ihr gehörte seine Zukunft, seine Liebe und sie hatte es verdient, dass sich tausendprozentig für sie entschied. Und er musste die Gedanken an Hannah endgültig aus seinem Kopf verbannen.



Hannah:

Hannah kämpfte gegen sich selbst. Sie wusste, dass es falsch war, an Paddy anders zu denken, als an ihn als Ehemann von Marie, Joelle, wie auch immer.

Aber egal wie sehr Hannah wusste, dass es falsch war, sie träumte immer wieder von ihm. Nachts, aber auch tagsüber. Ohne, dass sie es wollte, schlich sich immer wieder der Wunschgedanke ein, dass die Situation eine andere wäre. Dass es doch eine Chance gab, dass Paddy für sie frei sein konnte.

Es half Hannahs ohnehin schlechtem Gewissen nicht wirklich, dass Marie immer wieder spontan vorbei kam, oder versuchte sich mit ihr zu verabreden. Dass sie sie auch bei Steffi traf. Dass sie sich öfter mit Martin traf, um mit ihm an irgendeinem Artikel oder so zu arbeiten.

Es war falsch, das wusste der Kopf, aber die Schmetterlinge in ihrem Bauch, die jedes Mal anfingen zu randalieren, sobald irgendetwas sie an Paddy erinnerte, die wussten das nicht.

Hannah war fast erleichtert, als Marie sich eine Zeitlang nicht mehr meldete. Es tat ihr leid, denn sie hatte sie wirklich gern, aber diese verzwickte Situation machte ihr sehr zu schaffen.

Ein einziger FehlerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt