❄️Kapitel 2: In Gefangenschaft❄️

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POV ?

Langsam kam ich wieder zu Bewusstsein. Oder besser gesagt, wurde unangenehm geweckt von jemandem, der mir direkt ins Ohr brüllte. „He, wie lange willst du noch hier pennen?! Wach gefälligst auf!" Ich öffnete meine Augen jedoch nicht. Zwar tat mir der Kopf ordentlich weh, doch ich versuchte mit meinen restlichen Sinnen so viele Informationen über die Umgebung zu sammeln wie möglich.
Direkt vor mir stand oder hockte jemand, der Stimme nach zu urteilen ein Mann. Um mich herum hörte ich mehrere Leute reden etwa 8 oder 9 und dem stechenden Schmerz an der Wange nach zu urteilen lag ich gerade auf Kies oder ähnlichem. Ich spürte die Sonne auf der Haut und hörte Vogelzwitschern, also befand ich mich vermutlich gerade auf einem offenen Platz, jedoch wahrscheinlich mit Bäumen oder Gebäuden in der Nähe. Mit Ensetzen bemerkte ich, dass der übliche Druck meiner beiden Katanas an der Hüfte fehlte und dass zusätzlich noch meine Hände zusammengebunden waren.
Ich war also fast vollkommen waffenlos, aber zumindest könnte ich laufen...
Dem Typ, der mich die ganze Zeit angeschrien hatte, wurde es jetzt anscheinend zu bunt, so schlug er mir einfach ins Gesicht. Ein brennender Schmerz breitete sich auf meiner Wange aus.
Als ich seinen Atem wahrnahm, bereitete ich mich vor und schlug dann mit dem Kopf und so viel Kraft wie möglich in die Richtung wo sich das Gesicht des Mannes befinden musste. Bingo, getroffen! Während der Typ vor Überraschung etwas zurückwich, sprang ich auf und verschaffte mir einen schnellen Überblick. Einige Meter vor mir standen mehrere Leute, die mich gerade alle mit leichtem Schock und Überraschung bedachten. Mir war klar, dass ich in dem Zustand nicht gegen sie kämpfen konnte, die Flucht war die einzige Chance.
Blitzschnell preschte ich nach links, denn dort war ein Wald in dem ich mich verstecken könnte. Als ich an einem kleineren Baum vorbeigerannt war, spürte ich plötzlich wie mich etwas im Rücken traf sodass ich das Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel. Meine Wange schürfte schmerzhaft über den Kiesboden.
‚War da einer im Baum. Warum zur Hölle.!', dachte ich und keuchte auf unter dem Gewicht auf meinem Rücken.
„Tz, dieses Weib macht jetzt schon Ärger, warum habt ihr sie verdammt nochmal mitgeschleppt?!", fragte derjenige, der mich aufgehalten hatte, während er mich mit einem Fuß im Rücken am Boden hielt und so am Aufstehen hinderte. Angestrengt versuchte ich mich herauszuwinden, jedoch war es aussichtslos, vorallem als der Typ mir einen Ellenbogen in den Rücken rammte und die Luft abdrückte.
„So lautete unser Befehl!", ertönte eine Stimme, die mir sehr bekannt vorkam. Es war dieselbe, die der Frau gehörte, die auch im Wald gegen mich gekämpft hatte. ‚Ist der andere auch hier. Darauf habe ich gar nicht geachtet...', dachte ich. Ich schaffte es zumindest den Kopf zu den anderen zu drehen und sie genauer in Augenschein zu nehmen als vorhin.

Es waren insgesamt, wie ich vermutet hatte, neun Demon Slayer, den der mich auf den Boden drückte mit einbezogen.
Zwei von ihnen waren Frauen, eine mit rosa Haaren und in den Spitzen einen Verlauf ins Grüne und hellgrünen Augen, die mich mit einem seltsamen Blick ansahen. Die Andere kannte ich bereits aus dem Wald, mit schwarzen Haaren und lila Spitzen und lila Augen. Leicht gruslig war ihr immerwährendes Lächeln, das war mir ebenfalls schon aufgefallen. Neben ihnen standen zwei Typen, einer mit orangeroten Haaren und einem ebenfalls grusligen Grinsen auf den Lippen und einer mit silbernen Haaren und sehr, sehr vielen Narben. Hinter ihnen war noch ein kleinerer Junge mit schwarzen Haaren und einem leeren Blick, der von zwei wahrlichen Giganten flankiert wurde. Einer hatte weiße Haare und seltsame Zeichen im Gesicht, welches von einigen herabhängenden Ketten mit verschiedenem Schmuck eingerahmt wurde. Der andere hatte seine Hände wie zu einem Gebet zusammengefaltet und ihm flossen ohne ersichtlichen Grund durchgehend Tränen aus den weißen Augen. Auch der Begleiter der schwarzhaarigen Frau war da, er stand etwas abseits mit dem Rücken zu uns und schien sich nicht für das Geschehen oder die anderen zu interessieren. Er hatte etwas längere schwarze Haare, die in einem Zopf zusammengebunden waren und einen zweifarbigen Haori.
‚Was ist das denn hier für ein Zirkus. Tch.'

Angestrengt bemühte ich mich flach zu atmen obwohl mein gesamter Körper schon nach Sauerstoff förmlich schrie. „Obanai, locker deinen Griff ein wenig, die erstickt uns sonst noch!", sagte jemand und glücklicherweise lockerte dieser Obanai seinen Griff. Nun versuchte ich wieder mich etwas umzuschauen. Mein Blick fiel auf ein Haus mit einer Art überdachten Terrasse vor ihnen, wo gerade zwei junge Mädchen mit einem alten Mann an ihren Seiten ankamen. „Meister Oyakata ist angekommen.", sagten diese unisono, womit sie wohl den Mann in ihrer Mitte meinten. Eine Hälfte seines Gesichtes war von einem seltsamen Gewebe überdeckt, sah nicht wirklich gesund aus, und schien blind zu sein, denn er stützte sich die ganze Zeit bei den zwei Mädchen ab.
Sofort knieten sich die Anderen hin und senkten ehrfürchtig den Kopf. ‚Tch, was soll das denn.', dachte ich. Für den jetzigen Moment konnte ich nicht fliehen, das sah ich ein, weshalb ich mich fürs Erste meinem Schicksal ergab. Als mich der Typ, der mich festgehalten hatte, plötzlich hochhob und nach vorne in den Dreck schubste, was ich mit einem geschickten Tritt gegen sein Schienbein quittierte, lenkte ich meine Aufmerksamkeit zu der Person vor mir.
Stolz richtete ich mich wieder auf und sah mit starrem Blick nach oben. ‚Was willst du jetzt von mir.', dachte ich noch als plötzlich mein Kopf jedoch wieder nach unten auf den Kies geknallt wurde. Angeekelt schmeckte ich einen metallischen Geschmack in meinem Mund.
„Zeig gefälligst Respekt, du verzogene Göre.", zischte mir dieser Obanai zu während er langsam wieder meinen Kopf losließ. ‚Respekt! Ich kenne diesen Kauz überhaupt nicht und soll ihm Respekt zeigen! Tch, können die vergessen.' Vorsichtig richtete ich mich wieder auf, allerdings in einer unterwürfigeren Position als vorher auch wenn mir das komplett gegen den Strich ging.
Angeekelt spuckte ich zur Seite aus und hustete. Erst jetzt bemerkte ich wie trocken und rau meine Kehle war. ‚Wie lange war ich bewusstlos.', dachte ich als von der Seite die Schwarzhaarige, gegen die ich im Wald gekämpft hatte, kam und mir eine Kürbisflaschen mit Wasser an die Lippen hielt. „Trink das erst mal.", sagte sie ruhig. Nachdem ich, wenn auch widerwillig und misstrauisch getrunken hatte fühlte ich mich etwas besser und sie entfernte sich wieder. Nun begann der Alte zu sprechen. „Dir ist bewusst weshalb du hier bist, hoffe ich doch zumindest. Du bist an unzähligen Morden und Verletzungen von Menschen schuld. Bevor wir weitermachen, gibt es dafür einen Grund?"
Ich schwieg, nicht gewillt zu antworten bis dieser Iguro mir einen heftigen Schlag gegen den Hinterkopf versetzte. „Antworte gefälligst.", blaffte er. Diesmal behielt ich meinen Kopf unten und antwortete widerwillig: „Das ist die Regel, sie waren in meinem Territorium." Erfragte glücklicherweise nicht nach und redete weiter: „Sicherlich fragst du dich warum du hier bist. Nun ja, eigentlich solltest du der Regierung ausgeliefert und für deine Taten zum Tode verurteilt werden, jedoch... habe ich von deinen überragenden Fähigkeiten gehört und möchte dir nun ein Angebot machen. Wenn du die Demon Slayer im Kampf gegen diese Kreaturen unterstützt, könnte das deine Strafe sehr vermindern oder sogar fallen lassen. Die Frage ist nur, nimmst du dieses Angebot an?"
‚Also dass es so einfach wird... ich stimme dem zu sonst bin ich tot. Und bei der ersten Gelegenheit verschwinde ich einfach.', dachte ich und blickte entschlossen wieder nach oben. „Ich nehme an.", antwortete ich kühl. Zufrieden nickte dieser Typ. ‚Warte nur, bis du merkst, dass du die falsche Entscheidung getroffen hast, bin ich schon längst weg.'
„Bindet sie los." Ich bemerkte, dass dies niemandem der hinter mir stand passte, jedoch schienen alle unglaublichen Respekt vor diesem Mann zu haben. Wahrscheinlich wollten die meisten mich für das was ich tat eher tot sehen als mich als Mitstreiterin zu akzeptieren, aber das war mir egal, ich war schließlich nicht hier um Verbündete zu finden, das würde ich so oder so nie tun. Als meine Handgelenke losgebunden waren, hielt er mir die Hand hin. In einer schnellen Bewegung drehte ich mein Handgelenk, sodass mein vergiftetes Messer aus dem Ärmel flog. Hinter mir hörte ich mehrere scharf einatmen. ‚Sehr gut, ich verschaffe mir hoffentlich ein wenig Respekt und wiege sie vielleicht sogar etwas in Sicherheit, wenn sie denken, dass sie meine Tricks kennen... wie sehr ihr euch da irrt.', dachte ich während ich ihm die Hand gab. „Wie ist dein Name?" Etwas überrascht von der Frage antwortete ich: „Lucinda."

Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt