Kapitel 17: Kampf gegen Rashok

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POV Giyuu

Teils angsterfüllt standen wir, wie zu Eis erstarrt, inmitten der Höhle, unsere Blicke auf den Teufel gerichtet, der aus dem hintersten Ende hervorgekommen war.
Es war ein männlicher Teufel mit dunkelgraubrauner Haut und stechenden grünen Augen, die uns hungrig fixierten. Sein Körper war zu großen Teilen von Gestein bedeckt in dem glühende Edelsteine steckten, die das schwache Licht erzeugten. In seinem linken Auge sah man allerdings deutlich die Zahl 12, also war er wirklich wie vermutet einer der zwölf Teufelsmonde.
„Wie nett, dass mein Abendessen zu mir kommt. Und dann auch noch so zahlreich, heute ist wohl mein Glückstag.", säuselte der Teufel und grinste begierig. „Tch, betitelst du jeden der dich umbringt als dein Abendessen.", konterte Lucinda und der Teufel lachte höhnisch auf. „Du gefällst mir Kleine, zu schade nur, dass ich dich töten muss.", sagte er. „Wir werden dich umlegen, bevor du auch nur irgendeinen von meinen Freunden tötest, kapiert?! Hals über Kooopf!!", brüllte Inosuke und griff den Teufel an. Seine Hitzköpfigkeit würde ihm wirklich irgendwann zum Verhängnis werden... wobei sie das eigentlich schon tat. Der Teufel wich ohne große Mühe den Angriffen aus und traf ihn mit seinem gesteinsbestückten Arm, sodass der Junge quer durch die Höhle flog. Wieder lachte die Kreatur irre. „Oh, ich sehe schon das wird ein Spaß!", rief sie und griff nun auch selbst an. Plötzlich rief Lucinda von hinten: „Benutzt auf keinen Fall eine Atmungsform, die zu starke Erschütterungen hervorrufen könnte, sonst bricht die Höhle ein! Sternenatmung, 5. Form: Pfad der Sterne!" Blitzschnell schoss sie um den Teufel herum, doch ihre Schläge prallten wirkungslos an dem Panzer aus Stein ab. Gerade noch so wich sie einem Hieb aus und landete elegant auf dem Höhlenboden.
Während die Kreatur uns den Rücken zugewandt hatte, warfen Tanjiro und ich uns einen kurzen Blick zu und stürmten gemeinsam auf den Teufel zu. „Wasseratmung, 2. Form: Wasserrad!", sagten wir gleichzeitig und trafen gleichzeitig mit unseren Schwertern den Panzer in dem sich ein Riss bildete. ‚Er bricht!', dachte ich. Doch nur wenige Sekunden später hatte der Riss sich wieder geschlossen und ich sah ungläubig auf das feste Gestein. Der Teufel lachte und hieb blitzschnell nach uns. Ich konnte noch rechtzeitig ausweichen, doch Tanjiro wurde getroffen und knallte geradewegs gegen die Höhlenwand an der er bewusstlos zu Boden rutschte. „Denkt ihr wirklich es wäre so einfach mich zu besiegen? Mich, Rashok, den zwölften Teufelsmond?", lachte er höhnisch. Von hinten erklang nur ein Wimmern. Zenitsu.
Warum war dieser Schwachkopf überhaupt mitgekommen?
„HA!", hallte es laut durch die Höhle und ich blickte wieder zu dem Teufel. Gerade stürzten sich Inosuke und Lucinda gleichzeitig mit einem Kampfschrei auf den gerade ungeschützten Hals des Teufels. Laut krachte es, doch sie schafften es nicht durch den Hals zu schlagen. Eines von Lucindas Schwertern steckte nur ein paar Zentimeter darin, welches sie gezwungenermaßen loslassen musste um nicht getroffen zu werden. Mich wunderte ein wenig, dass der Teufel keine blutige Teufelskunst einsetzte. Entweder konnte er sie nicht oder er spielte nur mit uns...
Ich griff weiterhin nicht an, bis wir seinen Schwachpunkt gefunden hatten, würden unsere Attacken sowieso nichts bringen.
Verdammt, denk nach, Giyuu, denk nach!
Ich hörte ein Klappern und Rascheln. Als ich nach hinten sah, bemerkte ich, dass Nezuko sich irgendwie aus der Kiste befreit hatte und den bewusstlosen Tanjiro so weit weg wie möglich vom Kampfplatz zog.
‚Warte, was ist wenn er seine Haut nur verhärten kann, wenn er die Angriffe kommen sieht?', dachte ich und beobachtete den Teufel, der immer noch gegen Inosuke und Lucinda kämpfte.
Ich rannte auf den Teufel zu, der mich nur mit einem breiten Grinsen ansah. „Na endlich bewegst du dich auch mal, ich hatte schon die Befürchtung du wärst durch die Kälte eingefroren!", rief er höhnisch als ich zu einem Angriff ansetzte. ‚Wenn ich ihn an einer Stelle treffe die er nicht erwartet?...'
Ich tat als würde ich mit meiner Attacke auf seinen Hals abzielen, riss im letzten Moment das Schwert herum und traf ihn etwa auf Kniehöhe zwischen seinen Panzerplatten. Und tatsächlich, das Schwert glitt mühelos durch!
Empört heulte der Teufel auf und schwankte bis ihn ein kräftiger Tritt von Inosuke komplett aus dem Gleichgewicht brachte. Krachend fiel er auf den Höhlenboden und ließ alles gefährlich beben. „Allzu oft können wir das nicht machen, wir müssen ihn am Boden halten!", rief ich den anderen beiden zu.
Kurzerhand rammte Lucinda ihr verbliebenes Schwert an eine ungeschützte Stelle am Arm und trieb die Klinge so tief hinein, dass er letztendlich seinen Arm nicht mehr herausziehen konnte. Dasselbe tat auch Inosuke mit dem anderen Arm. Ohne Erfolg versuchte die Schwarzhaarige währenddessen ihr zweites Schwert aus dem Hals des Teufels zu kriegen. Da ihre Waffen fehlten, zischte ich ihr zu: „Sieh nach Tanjiro, wir erledigen das hier!" Sie nickte und lief zum Höhleneingang während ich verzweifelt nachdachte, wie wir den Teufel töten konnten. Inosuke griff derweil trotz der verhärtenden Schicht unermüdlich die ungeschützten Stellen an. ‚Aber ewig wird er das nie durchhalten, wir müssen ihn noch weiter schwächen!', dachte ich und attackierte ebenfalls die Stellen zwischen den Gesteinsplatten.
Nach ein paar Minuten schien der Plan aufzugehen, die Schicht wurde schwächer. Ich befahl Inosuke er solle weiterhin auf die Stellen zielen während ich versuchen würde dem Leben dieses Teufels ein Ende zu setzen. Zornig sah dieser zu mir hoch und ich bemerkte alarmiert, dass er es langsam schaffte die Schwerter an seinen Armen zu lösen. ‚Jetzt oder nie!'

„Blutige Teufelskunst: Steinsplitter!", brüllte der Teufel plötzlich und deutete auf Lucinda, die immer noch am Eingang kniete.
Messerscharfe, gezackte Steinsplitter lösten sich aus dem Boden, hielten in der Luft kurz inne und schossen dann auf die Schwarzhaarige zu.
„LUCINDA!", brüllte ich und schlug auf den Hals des Teufels. Während der abgetrennte Kopf höhnisch grinste, hatten die Splitter sie fast erreicht.

Auf einmal schien alles in Zeitlupe abzulaufen. Ich sah nur noch wie Nezuko aufsprang und im vollen Lauf Lucinda rammte, sodass sie beide zu Boden gingen. Einige Steinsplitter trafen das Teufelsmädchen an ihrem Rücken und ließen sie schmerzerfüllt aufbrüllen. Mit Entsetzen sah ich nur noch wie die beiden über die vereiste Kante des Vorsprungs rutschten und verschwanden.

Ich ließ mein Schwert klirrend auf den Boden fallen und rannte zu der Kante des Vorsprungs. Gebannt sah ich nach unten, doch konnte in der Dunkelheit nichts erkennen. „LUCINDA! NEZUKO!", brüllte ich nach unten, doch der heulende Wind trug meine Worte davon. Angst erfüllte mich. Konnte sie das überlebt haben? Nezuko auf jeden Fall, sie war ein Teufel, aber Lucinda? Verdammt!
Hilflos kniete ich an der Kante und starrte in die unbarmherzige Dunkelheit.
„Bitte... sei am Leben.", flüsterte ich und ging in die Höhle zurück, wissend, dass ich nichts für sie tun konnte...

Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt