Kapitel 26: Gehen oder bleiben?

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POV Lucinda

Die Worte schienen in der Luft hängen zu bleiben. In meinem Kopf spukte nur dieser eine Satz herum.

Geh.

Schien eine Stimme in meinem Kopf zu flüstern. Und oh ja, einen Teufel würde ich tun, jetzt nochmal zurückzukehren! Entschlossen stand ich auf als ich bemerkte, wie sich mir jemand näherte. Ich wirbelte herum und mir stockte der Atem als ich Giyuu direkt gegenüber standen. Er sah mich mit einem seltsamen Blick aus seinen wunderschönen, dunkelblauen Augen an.

Einen Moment lang bewegte sich keiner von uns. „Giyuu...", flüsterte ich und versuchte die aufsteigende Wärme in mir zu unterdrücken.
Ohne ein Wort nahm er mich einfach in den Arm und drückte mich fest an sich. Meine Augen weiteten sich erschrocken. Mein Kopf schrie mir zu, ich solle ihn wegstoßen, nicht so nah an mich rankommen lassen, doch er machte mich schwach.
So schwach...

„Es tut mir leid.", flüsterte ich. „Ich hab alle enttäuscht."
„Nein."
Verwirrt hielt ich inne. Sanft schob er mich ein Stück weg und sah mir direkt in die Augen.
„Mich hast du nicht enttäuscht.", sagte er im Flüsterton.
Ich sah ihn immer noch ungläubig an und er fuhr fort:
„Wegen dir mussten viele Unschuldige ihr Leben nicht lassen. Du hast immer gekämpft, egal ob für den Sieg oder um jemanden von uns zu beschützen. Deine Theorie war genial, da wäre niemals einer von uns darauf gekommen. Auch wenn es nicht geklappt hat, heißt das nicht, dass dein scharfer Verstand nutzlos ist oder nur ins Leere führt."

Sprachlos von seinen vielen Worten konnte ich ihn nur ansehen. Sanft legte er eine Hand unter mein Kinn und schob es hoch. „Ich muss dir etwas gestehen... etwas, das ich jetzt schon sehr lange vor dir verborgen hab...", flüsterte er kaum hörbar und kam meinem Gesicht immer näher bis nur noch wenige Zentimeter uns trennten.
„Ich liebe dich.",
hauchte er und schloss die Lücke zwischen unseren Mündern.

Wärme durchflutete meinen Körper und erfüllte jeden Winkel meines Herzens. Ein unglaubliches Glücksgefühl kam in mir auf und wusch alle negativen Gedanken weg.
Ich legte meine Arme um Giyuus Hals und erwiderte sanft und zugleich unsicher den Kuss. Ich wusste nicht wie lange wir so verharrten, eng umschlungen.
Als wir uns wieder lösten schien etwas Magisches uns zu verbinden. Ein starkes, leuchtendes Band, das uns zusammenhielt.
„Ich liebe dich auch.",
sagte ich nun auch leise und zog ihn wieder heran um ihn nochmals zu küssen.
Ich schwebte, von allem was mich belastete befreit.
Ich hatte mich umentschieden.
Ich wollte nicht gehen.
Zärtlich unterbrach er den Kuss und löste sich von mir.
„Bitte, lass mich noch einmal dein Lächeln sehen.", sagte er und ich konnte mein aufkommendes, strahlendes Lächeln nicht unterdrücken. Voller Liebe sah ich ihn an und schwor mir, immer bei ihm zu bleiben.
Giyuu war alles was ich brauchte, das war mir in dem Moment klar.

Lächelnd nahm er meine Hand und sah mich an. „Lass uns gehen, es wird bald Abend." Tatsächlich färbte sich der Himmel schon orangerot als wir aus dem Wald heraustraten. „Wo gehen wir hin.", sagte ich leise.
Giyuu sah nachdenklich zu mir. Er schien zu verstehen, dass ich den anderen Säulen gerade aus dem Weg gehen wollte. „Die anderen dürften jetzt entweder bald schlafen gehen oder sie sind nicht hier.", meinte er dann zu mir. Zögernd nickte ich. Mit verschränkten Fingern liefen wir Hand in Hand zum Hauptquartier zurück. Dort angekommen schlichen wir so leise wie möglich rein und gingen zu den Zimmern, die für Durchreisende eingerichtet waren. Still betraten wir den hintersten Raum, der nur vom schwachen Mondlicht erhellt wurde. Inmitten des Raums lagen passenderweise zwei Matten mit Decken. Ich zog meinen Umhang aus und legte ihn sorgfältig zusammen. Daneben stellte ich noch meine Schuhe und zu guter Letzt zog ich das lange Shirt aus, das zum Schlafen definitiv zu warm war.
Ich legte mich auf die Matte und deckte mich zu. Kurz darauf spürte ich, wie Giyuu seine Matte direkt an meine schob und sich hinter mich legte.
Zärtlich schlang er seine Arme um mich und zog mich näher an ihn heran während ich mich an ihn ankuschelte. „Schlaf gut Lucinda.", flüsterte er und drückte mir einen kleinen Kuss auf den Nacken. „Gute Nacht.", hauchte ich leise zurück und schloss überglücklich die Augen. „Ich liebe dich...", flüsterte ich kaum hörbar. „Ich dich auch..."

POV Giyuu
Glücklich sah ich zu wie Lucinda langsam einschlief, während sie an mich angekuschelt in meinen Armen lag.
Ich hatte mich eigentlich dazu entschieden andere Menschen nicht mehr an mich heranzulassen, einfach um zu vermeiden, dass ich erneut verletzt wurde. Doch dieses Mädchen hatte meine Welt völlig auf den Kopf gestellt und sich langsam aber sicher in mein Herz geschlichen. Ich hätte stundenlang noch so daliegen können und ihren Duft einatmen können, doch langsam schlossen sich auch meine Augenlider, schwer von Müdigkeit.
Zum ersten Mal seit Jahren schlief ich völlig ohne Alpträume.

Am nächsten Morgen wurde ich von den hereinfallenden Sonnenstrahlen geweckt. Als aufwachte und in die frostblauen Augen von meiner Lucinda blickte, zauberte mir das unwillkürlich ein Lächeln aufs Gesicht. „Guten Morgen.", sagte sie sanft und schläfrig, was sie unglaublich niedlich klingen ließ! Als Antwort zog ich sie noch näher an mich heran und küsste sie zärtlich während ich mit einer Hand über ihre Wange strich.
Nachdem wir eine Weile immer wieder kleine Küsse ausgetauscht hatte, drückte sich die Schwarzhaarige noch näher als ich für möglich gehalten hatte an mich dran. Unwillkürlich musste ich schmunzeln und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als ich sie murmeln hörte: „So will ich jeden Morgen aufwachen." Ich strich ein paar ihrer seidigen Haarsträhnen nach hinten und antwortete ihr: „Und ich verspreche dir, das wirst du." Mit einem strahlenden Lächeln sah sie wieder zu mir auf. Offenbar wusste sie nicht was sie sagen sollte, doch das war nicht weiter schlimm.
Alles war gerade perfekt so wie es war.

„Ich sage das nur unglaublich ungerne, aber wir müssen langsam mal aufstehen.", nuschelte ich in ihre schwarzen Haare hinein. Mit einem unwilligen Murren löste sie sich von mir und stand auf um sich anzuziehen.
‚Keine Sorge, ich werde dir alle Liebe geben, die dir in deinen letzten Jahren gefehlt hat.', dachte ich und stand ebenfalls auf.




Cringe, cringe, cringe.
Anyway the ship has sailed >///<.
Merkt man, dass ich in dieser Phase verliebt war? Gar nich.
I'm sorry, beachtet mich nich, ich Putz hier nur😂💕

Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt