❄️Kapitel 10: Erste Gefühlsregungen?❄️

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POV Lucinda

Nach ein, zwei Stunden war die Versammlung beendet worden. Aufmerksam ließ ich meinen Blick über die anderen gleiten und suchte dabei unterbewusst nach einer bestimmten Person. Verwundert runzelte ich die Stirn als ich bemerkte, dass sich Giyuu nicht hier befand. War er woanders rausgegangen.
Als ich hinter mich blickte, sah ich gerade noch wie er aus dem Ausgang des Anwesens trat und um die Ecke verschwand. Ich sprang vom Dach und hechtete ihm hinterher. Mit schnellen Schritten folgte ich ihm bis ich letztendlich zu ihm aufgeholt hatte.
„Wo gehst du hin.", sagte ich und blickte ihn an. Sein Blick schien noch undurchdringlicher und kühler als sonst als er zu mir sah.
„Ich weiß es noch nicht." - „Kein Auftrag.", stellte ich fest was er mit einem kurzen Nicken beantwortete. Himmel, was war denn da vorgefallen, dass er nicht mehr nur wie ein Eisklotz, sondern gleich wie ein Gletscher wirkte.
Um seine Laune nicht noch weiter runterzuziehen, fragte ich nicht weiter nach und hüllte mich in Schwei- warte mal, seit wann nahm ich denn bitte Rücksicht auf andere.! Tch, das war ja bald nicht mehr zu fassen...
Nach ein paar Stunden dämmerte es schon und wir waren mitten im Nirgendwo im Wald. Immerhin waren die Nächte nicht allzu kalt... hoffte ich zumindest.
Letzten Endes hielten wir an einem Fluss an in dessen Nähe wir fürs erste Rast machen und vielleicht auch etwas schlafen würden. Seit heute Nachmittag hatte keiner mehr was gesagt. Ich hatte mich leicht zurückgelegt, hielt aber dennoch meinen Kopf gesenkt sodass mein seitlicher Pony mein Gesicht größtenteils verdeckte. „Übrigens... wegen dem was Shinobu heute im Wald gesagt hatte... das stimmt nicht.", sagte ich urplötzlich und hätte mich im nächsten Moment ohrfeigen können. Was redete ich denn da.! Also ja es stimmte was ich sagen wollte, aber- „Da liegst du wohl falsch.", gab Giyuu nur kalt zurück. „Nö, finde ich nicht. Wir sind jetzt zwar nicht gerade gut miteinander, aber ich kann dich trotzdem ganz gut leiden.", sagte ich darauf hin sofort. Ich bemerkte seinen überraschten Blick. Ich hob meinen Kopf wieder und sah ihm fest in seine dunkelblauen Augen. Offenbar wusste er nicht was er darauf sagen sollte, denn er wandte nur den Blick ab. „Danke.", kam es einige Sekunden später von ihm. Ich verzog das Gesicht als mir klar wurde, dass ich immer noch nicht wusste was man darauf erwiderte. „Ähm, was sagt man darauf...", sagte ich. „Bitte.", antwortete er kurz angebunden, aber etwas freundlicher als vorhin. „Dann: bitte.", erwiderte ich darauf.
„Du bist aber auch okay.", meinte er und ich traute meinen Ohren kaum. Ich, okay.! Wie konnte das denn sein. Überrascht davon sagte ich etwas stotternd: „Äh, d-danke." - „Bitte."
Wieder umgab uns Schweigen, doch diesmal nicht so angespannt wie davor. Irgendwann begann ich langsam einzuschlafen und lehnte mich gegen den Baumstamm hinter mir.

POV Giyuu

Am nächsten Morgen wachte ich schon bei Sonnenaufgang auf. Nachdem ich mich aufgerichtet hatte, fiel mein Blick auf Lucinda, die immer noch friedlich schlief und beschloss, sie noch nicht zu wecken. Ich stand auf und befreite meinen Haori von dem Dreck, der von dem Waldboden kam. Danach setzte ich mich ans Flussufer und spritzte mir eine Handvoll Wasser ins Gesicht, da dieses auch etwas dreckig war. Unwillkürlich schweifte mein Blick wieder zu Lucinda und betrachtete ihre entspannten Gesichtszüge.
Was war nur in letzter Zeit los? Immer wenn ich sie ansah oder mit ihr redete, löste das ein warmes Gefühl in mir aus... und auch mein Misstrauen ihr gegenüber schwand auf einmal so schnell! Ich war ehrlich froh darüber gewesen, dass sie mir gestern gefolgt war auch wenn ich mir das nicht anmerken lassen hatte.
Seufzend zwang ich meinen Blick von ihr wieder weg und sah wieder hinaus auf den Fluss. Nach ein paar weiteren Minuten hörte ich ein Rascheln hinter mir, anscheinend war sie jetzt ebenfalls wach. Kurz darauf hörte ich Schritte hinter mir und Lucinda setzte sich neben mich ans Ufer. „Guten Morgen.", sagte sie noch etwas schläfrig. Mir fiel auf, dass die sonstige Schärfe in ihren Worten fehlte, lag das etwa daran, dass sie gerade erst aufgestanden war? „Guten Morgen.", gab ich zurück und musterte sie unauffällig von der Seite. 
Als ich sah, dass an ihrer Stirn noch Blut klebte von der Wunde, die ihr der Teufel gestern verpasst hatte, tauchte ich kurz meine Hand in das kühle Wasser und strich ihr damit vorsichtig über die Stirn. Überrascht von dieser Geste zuckte sie zusammen und sah zu mir, machte jedoch keine Anstalten sie zu bewegen. Ich nahm meine Hand wieder weg und ließ sie vom Fluss sauber waschen. „Du hattest da noch Blut kleben.", meinte ich kurz. „Oh... danke.", erwiderte sie. „Kein Problem.", sagte ich und stand auf. Noch immer hatte ich keine Ahnung wo ich überhaupt hinwollte, gestern war ich einfach aufs Geradewohl irgendwohin gelaufen... schließlich entschied ich mich dazu einfach dem Fluss zu folgen.
Nach ein paar weiteren Stunden erwies sich das als eine gute Entscheidung, denn wir kamen an einer kleinen Stadt an. Da ich sowieso noch ein paar Sachen besorgen musste, lief ich zielstrebig darauf zu, Lucinda folgte mir mit ein wenig Zögern. Bevor wir die Stadt betraten, blieb sie stehen und sah mich mit einem undefinierbaren Blick an.
„Giyuu, müssen wir da wirklich hin.", fragte, sagte sie und ich nickte entschlossen.
„Ich muss ein paar Sachen besorgen , da  kommen wir jetzt gerade nicht drumrum." Seufzend ergab sich die Schwarzhaarige ihrem Schicksal und folgte mir in die Stadt hinein. Die vielen Menschen schienen ihr nicht gerade zu behagen, vor allem als wir weiter nach innen gingen. Immer öfters verschwand sie in der Menge, sodass ich nach kurzer Zeit einfach ihre Hand nahm damit wir nicht getrennt wurden. Überrascht bemerkte ich, dass sie keine Anstalten machte sich loszureißen oder zu versteifen, im Gegenteil, die erwiderte den Druck sogar leicht.
Ich konnte ein plötzlich aufkommendes leichtes Lächeln nicht unterdrücken. Was auch immer dieses Mädchen mit mir machte, es fühlte sich schön an auch wenn ich noch nicht sagen konnte ob es gut oder schlecht war.
Nachdem ich alles erledigt hatte und Lucinda allmählich völlig verzweifelt aussah, setzten wir uns in ein kleines, nicht viel besuchtes Lokal etwas am Rand der Stadt um zum Mittag zu essen. Die Schwarzhaarige entspannte sich deutlich während sie die Karte studierte. Ihrem verständnislosen Blick zu urteilen, hatte sie keine Ahnung von alldem was darauf stand, weshalb ich zweimal dasselbe für uns beide bestellte.
Während wir warteten, legte sich wieder ein angenehmes Schweigen zwischen uns und ich nutzte die Zeit um sie unauffällig etwas zu beobachten. Sie spielte gedankenverloren mit einer Haarsträhne, etwas was sie noch nie gezeigt hatte, während sie gedankenverloren nach draußen sah. Wieder fiel mein Blick auf die gezackte Narbe auf ihrer linken Wange. Es interessierte mich sehr wie sie sich eine so prägnante Narbe zugezogen hatte, ich glaubte kaum, dass sie die nur von ihrem Leben aus der Wildnis hatte... allgemein ihre gesamte Vergangenheit war ein Mysterium.
Dann riss die Wolkendecke über der Stadt auf und ein Sonnenstrahl fiel durch das offene Fenster direkt auf ihr Gesicht. Mein Herz setzte plötzlich einen Schlag aus und mir blieb kurz der Atem weg.
Das goldene Sonnenlicht ließ ihre Augen in einem intensiven Blau förmlich leuchten und umspielte ihre zarten Gesichtszüge. Ihr Ausdruck zeigte einen seltenen Hauch von Entspannung und ließ die übliche Kälte aus ihrer Präsenz verschwinden.
Ich hätte sie erschreckenderweise stundenlang so beobachten können...

Dann wurde ich aus meinen Gedanken gerissen als uns unser Essen hingestellt wurde. Während wir aßen sagte, fragte Lucinda: „Ich hoffe ich kann mich dafür revanchieren, dass du mich hier auch noch durchfütterst." Ich musste schmunzeln bei ihrer Wortwahl und meinte nur: „Ist schon okay, mach dir da keinen Kopf." Überrascht und dankbar sah sie mich an. „Ich weiß echt nicht was die anderen haben, du bist bisher die netteste Person die ich kenne.", sagte sie ernst. Mir wurde warm als sie das sagte und ich musste ein wenig lächeln.
„Hee, du hast ja noch andere Mimiken drauf!", sagte sie in einem leicht belustigten Tonfall.
„Tatsächlich, fehlst nur noch du.", gab ich zurück.
„Das werden wir ja sehen."

‚Ich schwöre, dass ich dich einmal lächeln sehen werde, wenn auch nur einmal!'

A/N
Yeeey, ich melde mich auch mal wieder xD
Hi!
Wenn du bis hierhin gelesen hast: Vielen, vielen, vielen Dank💕
Es bedeutet mir schon einiges wenn sich Leute wirklich für den Trash, den ich hier produziere, interessieren xD.
Auch wenn meine Lektorin (Grüße gehen raus an Elina-Chan☺️💕) mir durchgehend sagt, dass diese Geschichte gut ist... naja, ich bin mir da nich so sicher. Als ich die Geschichte geschrieben hab, fand ich sie okay, aber seit ich sie veröffentliche, sehe ich nur noch puren Cringe darin xD. Aber da eh nur meine engsten Freunde wissen wer ich in Wirklichkeit bin, kann ich diese Story mit gutem Gewissen veröffentlichen😂.
(Autor-Chan, du laberst schon wieder zu viel)

Ich möchte einfach nochmal danke sagen, dass du diese Geschichte liest und ab und zu einen Vote dalässt (ich hätte nie gedacht, dass ich bis jetzt schon 500 Reads bekomme!)☺️💕.

Vielen Dank!
Peace and Love, Pia🖤

Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt