❄️Kapitel 3: Neue Bekanntschaften❄️

4K 184 20
                                    

Nach einer gefühlt ewigen Vorstellungsrunde, bei der sich die meisten auch nicht mit ihrem Ärger über mich zurückhielten, wurde ich letztendlich unter die Aufsicht aller gestellt.

Der Typ der mich so unglaublich sanft geweckt hatte, mit den orangeroten Haaren war Kyojuro Rengoku, die Flammensäule. Dieser Obanai, welcher mich auf dem Boden gehalten hatte, sah nicht viel seltsamer aus als die anderen, mit zwei verschiedenfarbigen Augen und einer Art Verband oder Tuch um den unteren Teil des Gesichts und war die Schlangensäule. Die zwei Giganten hießen Gyomei Himejima, die Steinsäule, der immer noch am heulen war, und Tengen Uzui, die Klangsäule. Narbenfresse, mein liebevoll ausgewählter Spitzname, hieß Sanemi Shinazugawa und war die Windsäule. Der Schwarzhaarige mit dem leeren Blick war Muichiro Tokito, die Nebelsäule und der andere Schwarzhaarige, den ich im Wald getroffen hatte, hieß Giyuu Tomioka, die Wassersäule. Dann gab es noch die Liebessäule Mitsuri Kanroji, die mir mit ihrer dauerschwärmerischen Art jetzt schon auf die Nerven ging und die andere Demon Slayerin, die Giyuu begleitet hatte. Diese hieß Shinobu Kocho, die Insektensäule.

‚Ich hab ab jetzt also ständig irgendjemand an mir kleben...', dachte ich während die Liebessäule Mitsuri mir mit einer niemals endenden Begeisterung das Hauptquartier zeigte. Als sie fertig waren, liefen wir zu einer Art Trainingsplatz, da ich hier meine Fähigkeiten zeigen sollte. Ich würde ihnen allerdings garantiert nie meine wertvollsten Kampftricks zeigen, das konnten sie vergessen. Auf dem Weg dorthin schlossen sich uns außerdem noch Shinobu und Giyuu, die beiden, die mich im Wald angegriffen hatten, an.
„Hey Mitsuri, könnte ich kurz etwas von dir wissen.", sagte ich irgendwann mit meiner üblichen monotonen Stimmlage. „Na klar, immer gerne!", erwiderte diese überschwänglich. „Du sagtest ja du seist die Säule der ‚Liebe', was ist das überhaupt.", meinte ich und wurde von allen Seiten mit seltsamen Blicken bedacht während Mitsuri überrascht stehen blieb und sich zu mir drehte. Was hatten die jetzt auf einmal.
„Du- du weißt nicht was Liebe ist? A-aber du weißt doch was Gefühle sind oder? Freude, Wut, das alles!"
Irritiert blickte ich sie nur an, das waren alles mir unbekannte Begriffe. Da es mir zu seltsam wurde, weil ich anscheinend direkt in ein Fettnäpfchen getreten war, sagte ich einfach kurz angebunden: „Okay, vergesst es einfach.", und lief an ihnen vorbei nach draußen zum Trainingsplatz, wo bereits schon einige andere warteten. „Na in dem Punkt scheint sie dir ja zu ähneln, deine verschollene Schwester vielleicht Giyuu?", hörte ich Shinobu stichelnd hinter mir sagen. Tch.
Locker stellte ich mich in die Mitte des Platzes und blickte mich um. „Von mir aus können wir gerne anfangen.", sagte ich gedehnt. „Krieg ich meine Schwerter." „Das hättest du wohl gern. Zeig mal wie stark du jetzt bist ohne deine Waffen.", antwortete Rengoku, die Flammensäule, der ich vorhin eine Kopfnuss verpasst hatte. Der hielt sich wohl für ziemlich überlegen... das würde ich schnell ändern. „Wie ihr wollt.", sagte ich achselzuckend und stellte mich in einer Verteidigungsposition hin. Unbewaffnetes Kämpfen machte mir nichts aus, im Gegenteil ich war gut geübt darin.
‚Aber selber ein Schwert benutzen... wie unhöflich.', dachte ich während ich die Umgebung analysierte. Auch wenn dies nur ein Übungskampf war, würde ich zeigen dass sie mich nicht unterschätzen sollten, schließlich hatte ich keine Lust darauf nur von ihnen herumgeschubst zu werden. Einen gewissen Respekt musste ich mir verschaffen, ich hatte ja auch irgendwo noch meinen Stolz.

Der Boden ist fest und mit einer leichten Staubschicht bedeckt. Um uns herum sind keine weiteren Objekte außer zwei Bäumen am Rand. Keine Waffen auf meiner Seite, ein Schwert auf der Gegnerseite. Schätzungsweise sehr stark.

Nachdem ich die kleine Analyse beendet hatte, stürmte mein Gegner auch schon los, anscheinend wollte er sich für vorhin rächen. Mit einem Sprung zur Seite wich ich dem gekonnt aus.

Bevor ich ihn ohne Waffen angreifen kann, muss ich erstmal sein Schwert loswerden.

Beim nächsten Hieb tauchte ich geschickt unter dem Schwert durch und trat kräftig nach hinten. Wider Erwarten war es völlig wirkungslos, die Flammensäule hatte noch nicht mal den Griff gelockert. „Tja, da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen!", kam es höhnisch von meinem Gegner. ‚Ich muss auf Schnelligkeit setzen!' „Sternenatmung, 3. Form: Sternschnuppe!", sagte ich leise und stieß mich vom Boden ab. In unglaublichen Tempo schoss ich auf meinen Gegner zu und katapultierte mich mit einem kräftigen Sprung hinter ihn. Von dort schlug ich mit viel Präzision gegen den Vitalpunkt am Handgelenk und zwang ihn so sein Sonnenschwert fallen zu lassen. Blitzschnell kickte ich dagegen und außer Sichtweite und begab mich wieder in meine Anfangsposition. „Jetzt ist es gerecht.", flüsterte ich. Plötzlich hörte ich wie von hinten jemand anderes auf mich zurannte.
Kraftvoll drückte ich mich ab und sprang mit einem Rückwärtssalto über meinen zweiten Gegner hinweg. ‚Verlieren können sie anscheinend echt nicht.', dachte ich und landete elegant wieder auf dem Boden.
Als ich aufsah erkannte ich, dass Obanai, der der mich vorhin so brutal festgehalten hatte, sich nun auch in den Kampf eingemischt hatte. Beide attackierten mich jetzt, wenn ich diesen Kampf also gewinnen wollte musste ich ihn nun schnell beenden.
Entschlossen schob ich meine Ärmel hoch und entblößte so zwei Tattoos an meinem Unterarm. Sie stellten die größten Planeten in unserem Sonnensystem dar und waren auf einer Art Pfeil aufgereiht. Ich kniete mich hin und kreuzte meine Arme über dem Kopf. „Sternenatmung, 2. Form: Supernova!"
Die Tattoos leuchteten einmal hell auf und eine Art galaxiefarbener Schild umgab mich. Mit aller Kraft drückte ich meine Arme wieder nach unten um so den Schild aufzulösen und eine Druckwelle aus der gewonnenen Energie entstehen zu lassen. Die Druckwelle schleuderte sowohl meine Angreifer als auch die anderen Demon Slayer, die noch am Rand standen zurück, dennoch hatte mich das ganze sehr angestrengt.
‚Ich muss den Kampf jetzt schnell beenden!', dachte ich und attackierte nun selbst meine Angreifer. Mit schnellen Tritten und Schlägen versuchte ich ihre Deckung zu durchbrechen damit ich sie an einem Punkt treffen konnte, der sie ausknocken würde. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war dass Iguro seiner Position als Schlangensäule auch physisch alle Ehre machte. Geschickt wich er meinen Attacken aus und schaffte es mir, bevor ich reagieren konnte, einen heftigen Schlag mit dem Griff seines Schwertes gegen meinen Kopf zu versetzen. Überrascht sah ich für einen Moment nur helle Flecken und wurde auch schon in der nächsten Sekunde zu Boden gerissen.
Mit schmerzendem Kopf hörte ich ihn sagen: „Gegen zwei von uns kommt diese Göre auf jeden Fall nicht an!"
Tch, wenn ich erst meine Schwerter wiederhätte würde der ein blaues Wunder erleben...
Gerade wollte ich mich aufrichten, da bekam ich auch noch einen kräftigen Tritt in den Bauch verpasst, der mich etwas nach hinten schleuderte. An dem ziehenden Schmerz bemerkte ich, dass eine Wunde, die ich mir vor einigen Tagen zugezogen hatte, sich wieder geöffnet hatte. Mit einem eiskalten Blick fixierten meine Augen Kyojuro, der mich nur höhnisch angrinste. „Revanche für vorhin, Kleine.", sagte er nur und ging.
Elender Idiot! Der landete auch auf der Liste der Leute, mit denen ich noch eine Rechnung offen hatte. Trotz des Schmerzes stand ich auf als wäre nichts und setzte mich an den Rand der überdachten Terrasse. Prüfend ließ ich meinen Blick über meine Klamotten gleiten und betastete die Stellen, doch nirgendwo sickerte Blut durch. Immerhin etwas.

Sie sind sehr stark, eine ganz andere Nummer als diese Schwächlinge bisher. Gegen einen könnte ich waffenlos ankommen, gegen mehr nur mit meinen Schwertern...

Ich merkte wie sich mein bisheriger Wachhund Mitsuri nun neben mich setzte. „Wie lange hast du trainiert bis du so stark geworden bist?", fragte sie halb bewundernd halb misstrauend. „Mein ganzes Leben.", gab ich knapp zurück. „Warum fragst du." - „Nun ja, es kommt nicht oft vor, dass ein Mensch, der nicht zu den Demon Slayern gehört es fast schafft im Alleingang ohne Waffen zwei von uns zu besiegen.", antwortete sie darauf.
„Achso.", sagte ich nur und fasste einen kurzen Entschluss. Um meine Waffen wiederzubekommen und mich hier aus dem Staub zu machen musste ich ihr sogenanntes Vertrauen gewinnen. Wenn ich einen meiner weniger wertvollen Kampftricks verraten würde...
„Ihr nutzt eure Umgebung nicht zu eurem Vorteil.", sagte ich laut und fing mir damit einige fragende Blicke ein. „Wie meinst du das?", fragte die von meiner Offenheit überraschte Mitsuri.

Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt