POV Giyuu
Ich wachte erst sehr spät am nächsten Morgen auf. Mein Blick fiel sofort auf Lucindas leere Matte und ein Tablett, das daneben auf dem Boden stand. Verwundert richtete ich mich auf und zog es etwas näher an mich heran. Darauf standen neben einer Tasse Tee noch ein Teller mit etwas Brot und Reisbällchen.
Daneben lag ein Zettel auf dem, in geschwungener Schrift, geschrieben war:„Trainiere draußen. Wenn du fertig bist, komm raus wir haben einen Auftrag.
~L"Mein Herz machte einen kleinen Satz als ich den Zettel las. Er war zwar knapp formuliert, doch sie hätte auch ohne ein Wort verschwinden können... innerlich freute ich mich darüber.
Nachdem ich also gefrühstückt hatte nahm ich Lucindas Umhang mit, den sie hier vergessen hatte und lief damit nach draußen. Am Waldrand stand Lucinda, mit erhobenen Fäusten und angespanntem Körper, und trainierte eine mir unbekannte Kampftechnik. Leichtfüßig stieß sie sich vom Boden ab und traf mit wirbelnden Tritten den Baumstamm, dessen Rinde schon stark malträtiert war. Die Schwarzhaarige drückte sich ab und landete wieder an der gleichen Stelle wie gerade eben. Diesmal kombinierte sie eine Abfolge an Tritten und Schlägen, die aussahen als wollte man ihnen nicht in den Weg kommen.
Schmunzelnd ging ich auf sie zu und tippte ihr auf die Schulter.
„Jetzt lass doch mal den Baum in Ruhe, der hat dir nichts getan.", sagte ich belustigt. Lucinda drehte sich zu mir um. Sie hatte ein Funkeln in den Augen, das ich bisher noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr linker Mundwinkel zuckte leicht als müsste sie sich ein Grinsen verkneifen. „Aha, hat der Herr etwa einen Clown gefrühstückt. Hmm, seltsam ich habe eigentlich keinen im Reis gesehen.", gab sie sarkastisch zurück und ich musste lachen. „Ich fass es nicht. Hast du etwa grad einen Witz gemacht?", sagte ich, immer noch lachend.
Ich wusste nicht mehr wann ich das letzte Mal so lachen konnte. Viel zu lange war das her...
Lucinda schnaubte nur und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ach halt die Klappe.", murrte sie leise. Lächelnd hielt ich ihr den Umhang hin. „Oh, danke!", sagte sie und streifte ihn sich über.
„Also dann...", seufzte sie, „wir sollen nach Südosten gehen und dort uns mit Muichiro und Mitsuri treffen. Da unten ist einer der Teufelsmonde mit einem Mondstein, der andere gegen den wir gekämpft haben, ist wie vom Erdboden verschluckt." ‚Seltsam... warum ist er einfach verschwunden, wir konnte ihn doch kaum verwunden?!', dachte ich. „Dann müssen wir so schnell wie möglich da runter. Setz dich auf meinen Rücken, ich trag dich huckepack.", ordnete ich an und kniete mich vor ihr hin. Vorsichtig kletterte sie auf meinen Rücken und schlang ihre Arme um meinen Hals. Ich griff nach ihren Beinen und richtete mich auf. „Auf gehts.", meinte sie und ich sprintete los. Sichtlich überrascht von der hohen Geschwindigkeit mit der ich mich bewegte, keuchte sie kurz erschrocken auf und drückte sich noch etwas enger an mich heran. Ihr warmer Atem schlug gegen meinen Nacken und sendete einen angenehmen Schauer meinen Rücken hinunter. „Sag wenns dir zu schnell ist.", neckte ich sie, was sie nur mit einem ‚Tch' beantwortete.
Schnell zog die Landschaft an uns vorbei. Obwohl wir auf dem Weg zu einer gefährlichen Mission waren, fühlte ich mich in dem Moment einfach nur glücklich sie so nah bei mir zu haben.
Dass sie sich gar nicht gewehrt hatte, obwohl sie Körperkontakt hasste, fiel mir erst sehr viel später auf.Gegen Mittag hielten wir an einem Fluss an um kurz Pause zu machen. Nach so vielen Stunden Rennen, war auch ich etwas erschöpft und atmete schwer. Lucinda kniete sich neben mich ans Flussufer und spritze sich selbst etwas Wasser ins Gesicht. Dann schaute sie kritisch zu mir und meinte: „Du bist ja ganz rot, warum machst du nicht früher Pause wenn es so anstrengend ist."
„Ach es geht schon.", wehrte ich ab. Langsam nickte sie.
Urplötzlich packte sie mich im Nacken und tunkte mich mit dem Kopf voran in den Fluss. Das Wasser war erfrischend kühl und ich verschluckte mich vor Schreck daran als ich hustend wieder hochkam. „Was sollte das denn jetzt?!", fragte ich keuchend und rieb mir mit meinem Ärmel das Gesicht trocken. „Du sahst so aus als könntest du ne Abkühlung gebrauchen.", antwortete sie achselzuckend. Ein breites Grinsen trat auf mein Gesicht. „Du siehst aber auch danach aus.", meinte ich und verpasste ihr einen kräftigen Stoß, sodass sie den Halt verlor und kreischend in den Fluss fiel. „Du Idiot!", schrie sie als sie einige Meter flussabwärts klatschnass auftauchte. Ich konnte mich nicht mehr zusammenreißen und fing an lauthals zu lachen. Dabei bemerkte ich nicht wie sie zurückgeschwommen kam und wurde von ihr ins Wasser gezogen. Als wir beide uns triefend gegenüberstanden, begann sie mit einem Mal zu lachen.
Ja, sie lachte! Zum ersten Mal.
Ich konnte nicht anders und musste lächeln als ich sie so sah und hörte. Nach einer Weile beruhigte sie sich ein wenig und sah zu mir. Ein glückliches Lächeln zierte ihr wunderschönes Gesicht und ließ sie fast wie einen Engel wirken.
"Wow... also dieses Glück... ist echt ein tolles Gefühl...", meinte sie leicht zögerlich und ich konnte nur nicken, vollkommen von ihrem strahlenden Lächeln geblendet. Schließlich wateten wir zum Ufer zurück, wir hatten ja eine Mission.
Zwar hatte Lucinda wieder ihr Lächeln abgelegt, doch ich konnte spüren, dass sie glücklich war und es machte mich glücklich, dass ich derjenige war, der sie als erstes zum Lachen gebracht hatte.POV Lucinda
Während wir unserem Ziel immer näher kamen, dachte ich über dieses Gefühl nach, das unten am Fluss in mir hochgekommen war. Ich hatte mich auf einmal so leicht gefühlt und so lebendig! Eigentlich dachte ich bisher, dass ich das Lachen einfach verlernt hatte, doch heute... es war einfach so gekommen.
Und es war schön.
Es war als hätte ich nie wirklich gelebt und würde erst jetzt richtig aufblühen.In diesem einen Punkt hatte mein Lehrmeister unrecht gehabt, doch ich war mir sicher, dass es einen Grund dafür gab. Niemand konnte einfach immer recht haben.
Als das Gefühl langsam in mir abflaute, legte ich wieder meine übliche, gleichgültige Miene an den Tag. Die ganzen Gefühle waren ja schön und gut, aber zeigen würde ich sie nicht. Ich wusste es nicht ganz aber... irgendwie fühlte es sich kostbar an, so sehr, dass ich beschloss diesen kleinen Schatz nur bestimmten Personen zu zeigen.
Und mit einem Krachen und einem funkelnden Feuerwerk, zerbrach das Eis, das ihr Herz umschlossen hatte.
Dieses Kapitel hab ich in ner absoluten Kitsch-Phase geschrieben, Gott möge mir verzeihen :D.
Aber was soll ich sagen, es wird eh noch kitschiger... meh XD
Peace and Love,
Pia🖤
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Frozen Blossom ||•Kimetsu No Yaiba FanFiction•||
Fanfiction🌊Giyuu x OC🌊 Eines Nachts taucht eine geheimnisvolle und gleichzeitig brutale Frau auf, die alles was ihr im Weg steht ohne zu Zögern umbringen würde. Gegen ihren Willen wird sie zur Demon Slayerin gemacht um die Hashiras zu unterstützen. Ihr Ziel...