Bonny I - Championships und Liebe [Remastered WWE FanFiction]

1 - Debutmatch bei SmackDownLive

"Haha, hey!", lachte mich jemand charmant von der Seite an. Bitte nicht... Schlimmes erwartend, schielte ich zur Seite und erkannte meinen Alptraum schlechthin. Ich hatte ihn bereits an seinem einzigartigen Lachen erkannt. Aus dem Augenwinkel konnte ich unauffällig beobachten, wie er seine langen, braunen Haare in einen Manbun band und sich über das verschwitzte Gesicht fuhr. "Nun, Bonny", leitete Vince ein und klopfte auf den Ringrand, "zeig uns doch mal, was du kannst." Der bärtige Brünette, der vor einigen Momenten zu mir in den Ring gestiegen war, musterte mich aufmerksam von oben bis unten. "Bonny, huh?", wiederholte er meinen Namen, den er vom CEO aufgeschnappt hatte. "Yup, the one and only", entgegnete ich. Ich wusste zwar nicht warum, aber ich konnte ihn nicht leiden. Ich konnte ihn schon nicht leiden, da war er gerade durch diese riesige Flügeltür mir gegenüber gekommen. Ich hatte gehofft, er hätte etwas Anderes zu tun, jedoch war er geradewegs auf mich und die drei McMahons zugekommen. Und nun stand er vor mir, mit seinem schwarzen "Kingslayer"-Shirt, der blondierten Strähne in seinem langen Haar und dem breiten Lächeln, mit dem er hoffte, mich zu beeindrucken. Ich wusste nicht, was es war. Was mich dazu brachte, ihn nicht leiden zu können. Doch eines wusste ich. Es war verdammt nochmal stark. "Ich würde gerne den FG sehen", schlug Shane vor, während ich um den Architekten herum lief, um Anlauf in Richtung der Ringecke nehmen zu können. "FG? Hört sich an wie ein Burger. Wurde der Move von McDonald's gesponsert?" Vince zog wegen dem Kommentar den Mundwinkel leicht nach oben. Ich unterdrückte den Drang, mir meine flache Hand an die Stirn zu klatschen und rannte stattdessen in die Ringecke, stieg die einzelnen Ropes wie Treppenstufen empor, überschlug mich rückwärts und flog geradewegs auf Rollins zu, den ich gekonnt mit meinem Ellbogen umrammte. Sicher und geschmeidig, wie eine Katze landete, ich auf beiden Beinen, er dagegen krachte unsanft auf die Matte. "Woah, okay...", murmelte er zu sich selbst und versuchte, sich wieder zu sammeln. "FG steht für Flying Gangster", erklärte ich und sah über meine Schulter zu den McMahons herunter, wobei mir Shane einen Daumen nach oben zeigte. "Was ist mit deinem Aufgabegriff?", erinnerte mich Stephanie, "hast du schon einen Namen dafür?" Kopfschüttelnd erläuterte ich, dass wir ihn "Bonny Lock" nennen könnten. Das wäre zwar unkreativ, aber simpel und einfacher zu merken. Die drei tauschten einige unüberzeugte Blicke untereinander, dann forderten sie mich auf, den Move an Rollins auszuführen. Dieser war gerade wieder auf die Beine gekommen. Um das zu ändern, trat ich ihm in den Bauch, griff in seine Haare, als er sich vor mir krümmte und drückte ihn am Hinterkopf auf den Boden. Dort durfte er für die nächsten dreißig Sekunden gerne bleiben. Ich packte seine Füße und legte sie mir selbst um die Beine, lehnte mich rückwärts über ihn in eine Brücke und griff nach seinem Kinn, das ich nah an meines zog. Ein lautes, schmerzerfülltes Ächzen ließ mich wissen, dass ich meine Sache sehr gut machte. Seth versuchte, meinen Griff zu lösen, indem er meine Finger von seinem Kinn weg bog, doch das brachte nichts. Ich konnte unglaublich verbissen und stur sein, wenn ich nur wollte. Und im Moment hatte ich eine eiserne Kralle. Er klopfte ab. Ich grinste triumphierend, erhob mich genauso leicht aus der Brücke, wie ich mich herunter gebeugt hatte und linste auf ihn herab. Stephanie und Shane waren von meiner Flexibilität beeindruckt, Vince begutachtete jede unserer Bewegungen strengstens. "Ich hab's", kam es mir dann, "Wie wäre es mit Trapped in the Hood?" Die drei McMahons berieten sich kurz. "Ich denke, Bonny Lock sollte reichen."
Rollins setzte sich langsam auf und guckte zu mir hinauf. Ich erwartete ein: "Gute Arbeit" oder ein: "Nicht schlecht", vielleicht ein: "Gut gemacht". Stattdessen aber sagte er: "Deine Haare riechen nach Apfel." "Ja Schnucki, das ist mein Shampoo", entgegnete ich genervt und widmete mich wieder den McMahons. Rollins stand auf und hielt mir seine Hand hin. Mit einer angehobenen Augenbraue beäugte ich ihn. Nach einigen Sekunden ergriff ich seine Hand. Er lächelte freundlich. Was er dabei jedoch nicht bedacht hatte, war meine Hinterhältigkeit. Völlig unerwartet riss ich ihn zu Boden und legte meinen Arm um seine Kehle, um ihm die Luft abzuschnüren. "Unterschätz mich nicht, Süßer." Der Kingslayer keuchte und röchelte, bis ich von ihn abließ und ihn diabolisch angrinste. Ich schwang meine Beine über das oberste Seil, machte es mir darauf bequem und blickte die drei McMahons erwartungsvoll an. "Ich denke, du bist bereit, Bonny!", erkannte Vince McMahon und nickte anerkennend, während Stephanie und Shane miteinander diskutierten. Die Augen verdrehend zischte er den beiden etwas Unverständliches zu und deutete kurz auf mich. Der Architekt stand nun auch auf und lehnte sich zu mir in die Seile, weshalb ich beinahe das Gleichgewicht verlor und von den Ropes hätte fallen können. Meine Nackenhaare stellten sich kerzengerade auf, als ich über den Schmerz am Steißbein nachdachte, den ein Sturz auf den Ringrand verursachen würde. Jetzt hatte ich noch einen Grund, ihn nicht zu mögen. "Ich hätte sie doch lieber bei Raw", Stephanie wirkte etwas zerknirscht über mein Debut bei SmackDown, doch sie hatte selbst vor drei Wochen gesagt, sie könne mich bei sich nicht brauchen und dass ich ruhig bei SmackDown hätte Promos halten können. "Tja, Steph", lachte Shane nun schadenfroh und grinste mich an, "Das Mädchen mit dem blauen Haaren kommt zu der blauen Show, das passt doch sowieso besser." Vince lächelte mich warm an und erkundigte sich, ob ich mich schon auf den heutigen Abend freute. "Da fragen Sie noch? Ich mache mein Debüt bei der besten Show, wie könnte ich mich nicht freuen? Ich bin so aufgeregt, wie schon lange nicht mehr!" "Das ist super!", erfreute sich Shane O-Mac an dem Strahlen, das ich im Gesicht trug, "Ich bin mir sicher, dass du das heute rocken wirst. Außerdem freuen sich The New Day schon, dass du Xavier ersetzen kannst." Ich nickte mild lächelnd, was Stephanie leider nicht erwiderte. Seth schaute verwundert von den drei Machttieren zu mir herauf. "Sie ersetzt Woods in dem Match heute Abend?" Wir vier nickten, Stephanie probierte, mich umzustimmen: "Du bist dir sicher, dass du das wirklich durchziehen willst, Süße? Im falschen Roster?" Ich strich mir eine blaue Haarsträhne hinter mein Ohr und verbesserte sie: "Ich würde nicht sagen, dass ich im falschen Roster bin, nur im anderen. Und bitte nennen Sie mich nicht Süße, ich hab das nicht sehr gern." Sie hob verteidigend die Handflächen und sah ratlos zu ihrem Vater, doch dieser schmunzelte nur stolz. "Du gehst deinen Weg und du schaffst das schon. Hör gar nicht auf die Hater", er zeigte auf seine Tochter und zwinkerte mir zu. Rollins runzelte die Stirn und bohrte nach: "Du möchtest in der Männerdivison kämpfen? Mutig." Ich sah ihm ernst in die braunen Augen. "Ich bin Mut in Person. Ich hab keine Angst vor ein paar blondgefärbten Dumpfbacken, die ihren Brüdern mit Stuhlschlägen in den Rücken fallen."Ich sprang von den Seilen auf den Hallenboden und verabschiedete mich von den drei McMahons. Auf dem Weg zur Tür drehte ich mich nochmal schwungvoll um und winkte Seth zu, der immer noch in die Seile gelehnt im Ring stand und mir hinterher sah. Arschgeige. Wer denkt er eigentlich, dass er ist? Mir war ja klar, dass nicht jeder positiv auf meinen Plan reagieren würde. Aber ein bisschen mehr Vertrauen und Respekt darf ich doch wohl erwarten, huh? Ich ging mich duschen und umziehen und fuhr dann in das Hotel, in dem alle Stars nächtigten, um genug Energie für meinen Auftritt zu haben.