"Hey, mein Mädchen", ich wurde in eine feste Umarmung geschlossen und hörte dann, wie meine Tante Nancy stutzte und mich losließ, um der Person hinter mir ihre Hand zu reichen. "Hallo. Schön, Sie kennenzulernen, Mrs. Everhart", begrüßte die Viper die Afroamerikanerin, der beinahe die Augen herausfielen. "Hallo, Randy... du kannst mich gerne duzen." Sie ließ uns in ihren Waschsalon eintreten, da sie uns in im Türrahmen abgefangen hatte und es in Strömen regnete. Drinnen roch es immer noch nach dem selben Waschmittel. Die Fließen waren über die Zeit hinweg immer weiter ausgeblichen und über den Waschmaschinen hingen immer noch Namensschilder. "Warte, warte, warte", hielt ich meine Tante auf, als ich ein neues Schild mit der Aufschrift "Bobby Jr." entdeckte, "was ist mit Bobby Senior passiert?" Bobby war meine Lieblingsmaschine gewesen. Er war alt und rustikal gewesen und trotzdem war die Wäsche bei ihm strahlend sauber geworden. Nun war er weg und an seinem ehemaligen Platz stand eine neumodische Waschmaschine. "Er ist kaputt gegangen, das passiert eben, Bonny." Ich schmollte und folgte ihr weiter durch den Waschsaal. "Wer ist Bobby?", erkundigte sich Randy leise bei mir und ich erklärte, dass ich damals unter den Waschmaschinen Favoriten hatte. "Schau mich nicht so an, ich weiß, dass ich verrückt bin", mahnte ich und zog meine klitschnasse Lederjacke aus, Randy tat es mir gleich. Nancy führte uns durch einen Flur in ihr Haus und Randy musste einem weißen Traumfänger, der im Türrahmen hing, ausweichen. "Siehst du Viper, du bist mein Traum und der Traumfänger wollte dich aufhalten", lachte ich und zwinkerte ihm frech zu. Der Apex Predator schüttelte nur grinsend den Kopf. Meine Tante nahm uns unsere Jacken ab und hängte sie an die Garderobe. "Randy, möchtest du einen Kaffee?" "Das wäre wirklich sehr lieb, dankeschön." Das Esszimmer sah genauso aus, wie als ich hier ausgezogen war. Nichts hatte sich verändert. Es roch sogar noch genauso wie damals. Sie bot uns Plätze auf der Eckbank an dem Esstisch an und verschwand in der Küche. Ich sah mich um, nachdem ich mich neben Ran gesetzt hatte. Alles war genauso wie damals. Dort hing eine Collage unserer Familie an der Wand und daneben eine Leinwand mit einem Spruch, die ich ihr vor fünf Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte. "Where there's a woman, there's magic", hatte ich im Kalligraphie-Stil darauf geschrieben "Also, meine Große", begann sie und stellte ein Tablett mit einer Tasse Kakao, einer Tasse Kaffe, einem Glas mit Blaubeersaft und einem Teller voller Kekse, auf den Tisch. "Ich bin zuhause", stellte ich nostalgisch fest, grinste dämlich und nahm mir das Glas mit dem Blaubeersaft. "Erzähl' ein bisschen mehr. Du wolltest dir eine Lösung für den Jungen ausdenken." Ich nickte und spürte die Zahnräder in meinem Oberstübchen rattern. "Ja, eigentlich wollte ich mir was ausdenken. Ich weiß auch nicht so wirklich, was wir tun sollen." Randy schlug vor, mit Karen, Titus' Nachbarin, zu reden. "Wenn wir ihr klarmachen, wie schwer das alles für ihn sein muss, vielleicht zeigt sie dann ein bisschen mehr Verständnis." "Daran hab ich auch schon gedacht", ich nahm mir einen Keks vom Teller. "Aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass das nicht viel bringen würde..." "Warum denkst du das?" Ich zuckte die Schultern und mampfte: "Weißt du, wenn sie einsichtig und klug wäre, dann wären wir jetzt gar nicht in der Situation. Dann wäre Titus zwar betrübt, müsste aber nicht für sie einkaufen gehen und das alles." Nancy schloss sich Randy an und versuchte, mich zu überzeugen: "Vielleicht ist diese Karen gar nicht so schlimm, wie wir denken. Ja, vielleicht ist sie ein ganz liebes Ding." Ich hob ungläubig eine Augenbraue und argumentierte: "Titus geht lieber zu sich nachhause, schmeißt dort den Haushalt und kocht für sich, als Zeit bei ihr zu verbringen. Welches Kind würde sich freiwillig um so viele Dinge kümmern, wenn es die Möglichkeit hätte, jemand anderen das alles erledigen zu lassen?" Nun hatte ich Nancy auch zum Grübeln gebracht. "Schien er sehr schüchtern? Es könnte doch auch möglich sein, dass er einfach etwas länger braucht, um sich an die Umstände zu gewöhnen und deshalb möchte er lieber in seinen eigenen vier Wänden wohnen. Ich meine, ich hab dir doch erzählt, wie oft ich in den ersten Monaten, nachdem du ausgezogen bist, noch in dein Zimmer gestürmt bin, um dir irgendetwas zu erzählen und wie sehr ich mir manchmal gewünscht habe, dich nochmal vom Fenstersims zu scheuchen." Ich kicherte leise und trank einen Schluck meines Safts. "Ja, das Gott verdammte Fensterbrett", erinnerte ich mich an die Zeiten, in denen ich mich immer auf den Vorsprung des großen Fensters im Laden gesetzt und Ärger von Nancy bekommen hatte. "Wirklich ausziehen kann man's ja sowieso nicht nennen, der Großteil von meinem Zeug ist ja immer noch da." "Zurück zum Thema", leitete Orton an und machte einen weiteren Vorschlag: "Wir könnten ein bisschen Zeit mit ihm verbringen, um ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er schien in manchen Momenten wirklich traurig zu sein." Ich nickte nachdenklich und aß einen weiteren Cookie. "Es mag komisch klingen, aber ich hoffe, dass er bald anruft. Ich hab ihm zwar gesagt, er soll anrufen, wenn er irgendwas braucht, aber so ein Lebenszeichen von ihm wäre auch etwas Tolles", gestand ich und Randy stimmte mir zu. Er war mindestens genauso besorgt um ihn, wie ich. "Sagen wir, es passiert etwas unerwartetes, etwas das alles umstellt. Eine Art Notfall", stellte sich Nancy vor, "dann weißt du doch, dass ich immer für euch da bin. Wenn etwas Schlimmes passiert, dann kümmere ich mich gerne um ihn." Ich schmunzelte. Ich wusste doch, dass uns Nancy helfen würde. Meine Tante stand auf und trank einen Schluck ihres Kakaos. Als sie die Tasse absetzte, entschuldigte sie sich mit: "Kundin im Salon", und verschwand dann durch die Tür, durch die wir vorhin gekommen waren. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich gegen die Fenster. Stirnrunzelnd überlegte ich: "Als wir gekommen sind, war der Salon leer und die Türklingel hab ich auch nicht gehört. Es kann gar keiner da sei-" Plötzlich bimmelte es. Ich riss die Augen auf. Kurz darauf hörte ich, wie meine Tante jemandem im Laden begrüßte. "Hat sie gerade hervorgesehen, dass jemand kommen wird?" Randy lachte leise in sich hinein und schüttelte den Kopf, dann nahm er einen der Biskuits vom Teller. "Ehrlich, Ran. Woher wusste sie, dass jemand kommt, bevor er da war?" "Es muss eine andere Antwort darauf geben, Bonny. Sowas ist schlichtweg unmöglich." "Oh glaub mir, Orton", wollte ich ihn umstimmen: "Sie hat vorgestern angerufen, weil sie das Gefühl hatte, es würde mir schlecht gehen. Und ich sitz da in meinem Zimmer, mit geprellten Rippen und dem Kopf voller schlechter Lösungen. Sie wusste es einfach." Die Viper schien wenig beeindruckt. "Sie hatte dieses Gefühl schon mal, als ich abends nachhause gekommen bin. Und weißt du wie ich nachhause kam?" Ran legte die Stirn in Falten: "Mit geprellten Rippen und dem Kopf voller schlechter Lösungen?" Ich lachte: "Nein, nicht ganz. Mit zerrissenen Klamotten und blutiger Nase. Ich wurde ziemlich hart aufgemischt." "Und du denkst, sie hat es hervorgesehen?", stellte er nun fest. Ich zuckte die Schultern. "Ich sag's mal so. Sie hatte das selbe Gefühl, bevor drei Typen den Waschsalon demoliert und eine alte Dame ausgeraubt haben." Ran nippte an seinem Kaffee. Von draußen vernahmen wir lauter werdende Schritte. "So, tut mir leid, Kinder. Ich hatte eigentlich gedacht, es wäre heute ruhiger. Wo waren wir stehen geblieben?" Nancy kam zurück an den Tisch und setzte sich mir und Randy gegenüber. "Wir waren dabei, dich zu fragen, woher du wissen kannst, dass jemand in den Salon kommt", flunkerte ich locker und genehmigte mir einen weiteren Keks. Meine Tante machte eine abwinkende Geste und lachte kurz: "Intuition." "Dann war das vorgestern auch Intuition?", hakte ich interessiert nach, doch Nancy ging nicht direkt darauf ein. "Weißt du, mein Mädchen, ich bin alt und weise", begann sie, was mich eine Augenbraue anheben ließ: "Du bist 47. Alles andere als alt, wenn du mich frägst." "Eigentlich war mein Alter gar nicht unser Thema, sondern wie wir dem Jungen helfen können", lenkte Nancy ab und schnappte sich einen Biskuit. "Wie wäre es, wenn ich ihm mit dem Haushalt helfe", fuhr sie fort, woraufhin Ran und ich uns ansahen und zögernd nickten. "Ich könnte alle zwei Tage bei ihm vorbeischauen, mich um die Wäsche und all das kümmern." Ich nickte lächelnd. "Ich wette, das würde schon mal sehr gut weiterhelfe-" Plötzlich wurde ich von dem Klingeln meines Handys unterbrochen. "Wer ist das?", Randy linste mich neugierig an. Aufgeregt zerrte ich mein Smartphone aus meiner Hosentasche. "Das muss er sein", antwortete ich knapp, als ich sah, dass ich die Nummer nicht gespeichert hatte. Ich klickte auf den grünen Button auf dem Display, um den Anruf anzunehmen. "Hallo?" "Bonny?" Es war Titus. Er klang nicht gerade fröhlich. "Hey, Titus! Wie geht's dir?" Ich stellte den Anruf auf Lautsprecher und stützte meinen Ellbogen auf den Tisch. "Ich, uh...", stotterte er und in meinem Magen machte sich ein unwohles Gefühl breit. Dasselbe Unwohlsein, welches ich schon vor dem Hausblock gespürt hatte. "Bonny, du hast doch gesagt, ich soll dich anrufen, wenn ich irgendwas brauchen sollte", sprach er dann langsam, ich bestätigte seine Annahme und hakte nach, ob alles okay sei. "Naja, ich glaube ich könnte gerade schon irgendwie Hilfe gebrauchen", gab er zu. Ich sprang auf und keuchte kurz wegen meinen Rippen, dann schoss es schnell aus mir heraus: "Wo bist du?" "Vor dem Häuserblock, vor dem ihr mich abgesetzt habt." Ich symbolisierte Randy mit einer winkenden Geste, dass er mir folgen sollte. "Wir kommen dich abholen", verkündete ich so entschlossen, als würde ich es in eine Steintafel meißeln wollen. "Wir?", wiederholte er verwirrt, "ist Randy auch da?" Dieser erhob sich nun auch zügig und ich winkte meiner Tante zum Abschied zu. "Ja, Orton ist auch hier." Ich warf ihm seine Jacke zu und nahm meine auch mit. "Wir fahren sofort zu dir, Titus." Dann lief ich mit schnellen Schritten durch den Gang. "Was genau ist passiert?", bohrte ich nach und erreichte den Waschsalon, den ich verließ, während Titus seine Erzählung begann: "Das alles war, denke ich, ein Missverständnis." Es schüttete immer noch aus Badewannen. Der Junge saß gerade draußen im Regen. "Ich wollte eigentlich gerade ins Krankenhaus gehen, da hat Karen laut angefangen zu schreien und hat mich in's Badezimmer gerufen." Karen, dieses verdammte Miststück. Randy und ich suchten den Parkplatz seines Autos auf. "Irgendwas ist mit der Waschmaschine passiert und sie... ach keine Ahnung", seufzte er verzweifelt, ich riss die Beifahrertür auf und ließ mich in den Sitz fallen. "Sie hat mich einfach rausgeworfen." Ich bringe diese Schlampe um; schwor ich mir und sah Ran dabei zu, wie er sich anschnallte. "Sie hat mir ziemlich böse Dinge hinterher gerufen", offenbarte er betroffen. "Ich hab keinen Schlüssel dabei, also kann ich nicht zurück nach drinnen und sie lässt mich nicht mehr wieder rein." Vom anderen Ende der Leitung vernahm ich ein leises Schniefen. "Ich hab's schon versucht, ehrlich." "Ist schon okay, Titus", versicherte ich ihm, "wir biegen das schon wieder hin." Ich lehnte den Kopf an das kalte Fensterglas und schloss die Augen, Randy startete den Motor. "Sollen wir dich in's Krankenhaus fahren?", erkundigte ich mich. "Ja, ich... ja" antwortete er knapp. "Okay, das machen wir. Wir bringen dich hin. Wir sind in ungefähr zehn Minuten da."
Ich tu mal einfach so, als hätte ich euch nicht gerade einen Mini-Cliffhanger serviert, denn ich habe letzte Woche vergessen, dass die großartigste Zeit des Jahres begonnen hat. SPOOKTOBER! Für mich ist das die schönste Saison des Jahres, weil ich endlich alle meine coolen Halloweendekorationen aufhängen kann, ohne blöd angeredet zu werden. Denn "Fledermäuse und Totenköpfe haben im Juli ja nix zu suchen!" Außerdem kommt direkt nach Halloween die Weihnachtszeit und die mag ich auch. Wundervoll. Was ist eure Lieblingszeit im Jahr? Wie ihr wahrscheinlich schon mitbekommen habt, schreibe ich seit dem ersten Upload dieses Buches kaum noch Authors Notes. Ich hab einfach nicht mehr wirklich viel zu erzählen, oder zu fragen. Ich weiß, dass euch die Originalstory recht gut gefallen hat und wirklich viel hat sich im Endeffekt für euch ja doch nicht geändert, deshalb nehme ich einfach an, dass ihr die Story immer noch gerne lest und sie euch einigermaßen gefällt, solange keine widersprechenden Kommentare kommen. Apropos Kommentare: Wenn ihr was zu erzählen oder Witze habt, Feedback oder einfach nur eure Meinung abgeben wollt, freue ich mich darüber, sie in den Kommentaren zu lesen. Meine DMs sind natürlich auch immer für euch alle offen, falls ihr die Autorin hinter diesem Zeug näher kennenlernen oder einfach nur über Gott und die Welt reden wollt.
Wie ich auch schon bei, ersten Upload gesagt habe: Ich wollte einfach bestimmte Aspekte dieser Geschichte ändern. Ich bin mir sicher, dass die neue Geschichte die alte nicht übertreffen wird, das ist auch völlig okay. Es ist mehr so ein persönlicher Wunsch, die alte Story ein bisschen aufzubessern. Damit beende ich dieses Kapitel und hoffe ihr habt einen restlichen, spoopy Spooktober!
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Bonny I - Championships und Liebe [Remastered WWE FanFiction]
FanfictionHeyo! Das blaue Chaos macht ab jetzt die blaue Show unsicher. Was ihr dagegen tun könnt? Nada, mis amigos! Ihr könnt mir zu sehen, wie ich meinen Gegnern zeige, dass ich genauso hart austeilen kann wie sie. Im Ring finde ich schnell neue Freunde und...