Als Rollins nach seiner Ruhepause wieder trainieren gehen konnte, trafen wir uns gemeinsam im Performancecenter. "Na dann, leg mal los", forderte ich und sprang aufgeladen auf der Matte herum. Er schmunzelte, während er sich durch die Ropes zu mir in den Ring begab. "Da freut sich aber jemand sehr, endlich mit mir zu trainieren." Ich verdrehte die Augen und grinste diabolisch, zog ihn am Handgelenk zu mir und er fing sich mein rechtes Knie ein. "Na klar, ich meine, es ist ja nicht so, als ob ich schon zwei Mal gegen dich gewonnen habe." Ich schlug ihm in's Gesicht und schickte ihn mit einem Dropkick an die Brust in die Ecke. "Oh, warte. Doch, genau so ist es!", rief ich aus und kletterte auf das zweite Rope, um ihm einen Ellbogen zu verpassen. Er schubste mich jedoch in der Luft weg, sodass ich mit einer Rückwärtsrolle auf der Matte landete, aber wieder schnell aufsprang, um ihm meine Ferse mit einem Spinning Heel Kick durch sein hübsches Gesicht zu ziehen. Danach folgte eine schnelle Serie aus Tritten und Schlägen, mit dem letzten, dem Tornado Kick, trat ich ihn zwischen den oberen beiden Seilen aus dem Seilgeviert. Ich verschnaufte kurz und beobachtete ihn, wie er sich überrumpelt auf rappelte, dann rannte ich zu der gegenüberliegenden Seite des Rings, nahm Schwung in den Ropes und schoss durch den Ring. Ich streckte beide Arme aus und hechtete durch die beiden oberen Ropes. Es war als würde ich fliegen. Für kurze Zeit. Ich grinste Seth hämisch an, bis ich merkte, dass sich mein Fuß an dem unteren Rope verheddert hatte. Oh damn! Der Ringrand kam immer näher. Näher und näher. Der härteste Teil des ganzes Ringes. Und ich war verdammt dazu, Gesicht voraus Bekanntschaft mit ihm zu schließen. "Fuck!" Ich hielt meine Hände schützend vor mich. Plötzlich spürte ich zwei starke Arme, die sich um meinen Oberkörper schlangen und mich an jemanden drückten. Als ich meine zusammengekniffenen Augen öffnete, erkannte ich, dass es kein anderer als Seth gewesen war, der mich aufgefangen und damit vor ernsthaften Verletzungen gerettet hatte. Doch anstatt ihm zu danken, sah ich ihn nur stumm an, er erwiderte den Blick, starrte mir in meine blauen Augen und sagte kein Wort. Sein Blick aber sagte mehr als tausend Worte, denn er betrachtete mich wie eine saftige Peperonipizza. "Willst du mich noch länger anschmachten, oder lässt du mich heute noch runter?", meckerte ich, immer noch mit beiden Füßen in den Seilen und in einer waagerechten Position in seinen Armen. "Ersteres wäre mir lieber", er wackelte wissend mit den Augenbrauen, was mich die Augen verdrehen und unfreundlich blaffen ließ: "Lass mich runter, Büffelfresse."
Wenige Wochen später rollte ich mich gähnend aus dem Bett und zog mir eine Jeans und ein T-Shirt an. Gott, warum muss ich denn unbedingt aufstehen? Gerade als ich mit meiner gepackten Tasche los zum Frühstücksbuffet des Hotels wollte, entdeckte ich einen Umschlag, den jemand unter meiner Zimmertür hindurch geschoben hatte. Darin verbarg sich ein Brief, ein einzelnes blaues Rosenblatt und 250 Dollar. Scheiße, wo kommt denn die Kohle her? Ich erkannte die Handschrift des Briefes nicht, aber wenn ich mich recht erinnerte, hatte ich noch keine handschriftliche Notiz von irgendwelchen Wrestlern hier bekommen.
"Mission Titanic, huh?", las ich die Überschrift vor, "ich hoffe, hier geht keiner unter..."
Tu genau, was wir dir sagen.
1. Zieh Badesachen unter deine Klamotten.
2. Finde ein bestimmtes Geschäft in der Innenstadt. Der Name setzt sich aus den folgenden Worten zusammen:
Englisch; glitzerndes Plättchen auf Kleidung
Englisch; Plural von etwas, das dich am Leben hält. (Tipp: Nur zwei davon ergeben für uns ein Ganzes)
3. Kaufe ein Kleid und passende Schuhe von dem Geld, das wir dir gegeben haben.
4. Behalte alles gleich an.
5. Stelle dich an der Kasse mit deinem Namen vor, um den nächsten Hinweis zu erhalten.Okay, wer war das? Warum? Was soll das? Ich wendete den Brief immer und immer wieder hin und her, studierte den Umschlag und das Blütenblatt, zählte das Geld. Ich wurde nicht schlau daraus. Warum wollen die, dass ich ein Kleid trage? "Oh!", machte ich dann peinlich berührt und schlug mir mit der flachen Hand an die Stirn. Als ich den Kalender auf meinem Smartphone öffnete, bestätigte sich meine Annahme. "Wie schaffe ich es eigentlich, meinen eigenen Geburtstag zu vergessen?" Mein Kalender erinnerte mich nicht nur an meinen eigenen Geburtstag, sondern auch an Kofi's, den ich sofort anrief. "Hi, Bonny. Alles Gute zum Geburtstag!", lachte er etwas verschlafen, als er den Anruf annahm. "Hey Kofi, happy birthday! Hab ich dich geweckt?" Ein lautes Gähnen war zu hören, dann ein raues: "Yep, ist aber nicht schlimm." "Oh sorry, Kof. Naja, ich wollte dir eigentlich nur alles Gute wünschen und dich warnen. Die anderen haben gesagt, sie wollen unsere Geburtstage zusammen feiern. Ich weiß nicht, wie's bei dir aussieht, aber mir haben sie einen Brief mit einem Rätsel unter der Zimmertür durch geschoben." Ich hörte sein Bett knarzen und laute, trampelnde Schritte, bis er begann leise zu kichern und meine Annahme bestätigte: "Ja, da liegt ein Umschlag auf dem Boden." "Na gut, wenn du bei irgendeinem Rätsel nicht weiterkommst, schreib mir, vielleicht kann ich dir ja helfen. Ich versuche mal, die anderen zu erreichen, aber-" "Nah, lass das mal sein. Die gehen bestimmt sowieso nicht ran. Lass dich einfach davon überraschen, was auf uns zukommt. Aber danke für dein Angebot mit den Rätseln. Bis später!" Wir verabschiedeten uns und legten dann auf. Eigentlich hat er Recht, die gehen doch eh nicht ran, wenn sie so ein Geheimnis aus allem machen. Ich legte mein Handy auf mein Bett und kniete mich dann vor meinen Koffer, um nach meinem Badeanzug zu suchen. "Wenn irgendwas schief geht, bringe ich sie alle um", murmelte ich während ich mein T-Shirt über den schwarzen Badeanzug zog und danach den Hosenstall meiner Jeans schloss. Danach ließ ich mich auf mein Bett fallen und schloss die Augen. Ich las mir das Mini-Rätsel erneut durch. "Glitzernde Plättchen auf Kleidung, das müssen Pailletten sein", erkannte ich und googelte, wie man sie im Englischen nannte. "Sequin. Komisches Wort..." Der Rest des Rätsels brachte mich eher an meine Grenzen. Was hält mich denn am Leben? "Blut... Luft... vielleicht die Lunge? Immerhin gibt es zwei Lungenflügel, die eine ganze Lunge ergeben. Aber wer nennt seinen Laden Sequin Lungs?", überlegte ich und las mir den Brief nochmal durch.
Englisch; Plural von etwas, das dich am Leben hält. (Tipp: Nur zwei davon ergeben für uns ein Ganzes)
Ich entschied mich ein wenig zu schummeln und googelte nach "Sequin Lungs", in der Hoffnung, ich würde so auf den Namen des Ladens stoßen. Überraschenderweise war das der Fall. Nach einer gefühlten Ewigkeit des Scrollens fand ich einen Online Shop namens "Sequin Hearts", der mehrere Fillialen, darunter welche in Tampa, führte. "Hm... dass mich mein Herz am Leben hält, sehe ich ein. Aber zwei Herzen ergeben nicht eins. Zwei Herzen ergeben zwei Herzen, die jemand nebeneinander gelegt hat." Ich stand auf und steckte den Umschlag und mein Handy in meine Hosentasche und machte mich auf den Weg.
Nach einer Banane zum Frühstück und einer knappen Stunde, in der ich zu dem Geschäft gefahren war, stand ich vor den Eingangstüren. Skeptisch sah ich mir die Mannequins an. Abendkleider. Nur Kleider. Ich verdrehte die Augen. Wer auch immer diese Idee hatte... ich werde ihn strangulieren. Als ich durch die gläserne Eingangstür schritt, wurde ich von leiser Instrumentalmusik und einer schwarzen Schaufensterpuppe in einem rosa Tüllkleid begrüßt. Ich will hier raus. Doch ich sah mich in dem Saftladen um. Immerhin sollte ich fündig werden. Warum war hier alles so edel? Warum musste alles aus Tüll und Seide, mit Spitze, Pailetten, Strass und Perlen auf einmal bestickt sein? Rechts funkelte es, links glitzerte etwas, hinter mir hatte ich alles Tütü-Ähnliche gelassen und vor mir berieten sich drei Kundinnen gegenseitig. Ich arbeitete mich bis in das hinterste Eck des Geschäfts vor und entschied mich, wie in einem Labyrinth vorzugehen, indem ich an den Wänden entlang ging und von dort aus Ausschau hielt. Gefühlte Stunden zogen an mir vorbei. Eigentlich waren es nur Minuten gewesen.
Nach einer halben Stunde in diesem Gefängnis fand ich es. Das perfekte Kleid. Nun, als perfekt konnte ich es nicht bezeichnen, immerhin redeten wir von einem Kleid und ich konnte Kleider nun mal bis auf den Tod nicht ausstehen. Doch dieses schien nicht allzu schlecht.
Es war ein schlichtes, marineblaues Sommerkleid in Knielänge mit einem silbernen Gürtel, dessen Verschluss aussah, wie zwei Federn oder Blätter. Am Rücken hatte es ein simples, gekreuztes Cut Out und es war ein wenig an der Hüfte tailliert. Ich suchte mir eines in der richtigen Größe aus und verbrachte dann die nächsten zehn Minuten mit der Suche nach der Umkleide. Als ich sie endlich gefunden hatte, probierte ich das Freizeitkleid an und betrachtete mich im Spiegel. Es saß wie angegossen. Okay, super. Jetzt brauche ich noch Schuhe. Mit meinen Jordans kann ich das Kleid nicht tragen. Nachdem ich mich wieder umgezogenen hatte, suchte ich eine Verkäuferin auf, die ich um Hilfe bitten wollte, da ich überhaupt keine Ahnung von Schuhen hatte. "Eine ausgezeichnete Wahl haben Sie da getroffen. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen exzellent stehen wird, vor allem mit Ihrer Haarfarbe", bewarf mich die Brünette mit Komplimenten, als ich ihr das Kleid gezeigt hatte, zu dem ich jetzt passende Schuhe suchte. Ich nickte nur lächelnd und bedankte mich, beharrte jedoch auf die Suche nach einem Paar stylischer Treter, denn ich wollte hier immer noch so schnell wie möglich raus. "Nun, tragen Sie öfter hohe Schuhe? Oder eher, kommen Sie in hohen Schuhen gut zurecht?" "Oft trage ich sie nicht, aber ich komme recht gut mit hohen Schuhen zurecht. Am besten mit diesen... ich habe leider keinen blassen Schimmer, wie die heißen, aber...", ich starrte an die Decke und überlegte, wie ich die Art von Schuh, die ich meinte, am besten beschreiben sollte. "Naja, die sehen höher aus, als sie sind, weil die innere Sohle höher ist, wissen Sie? Es ist auch angenehmer in denen zu laufen, weil sie eben nicht so hoch sind." Die Brünette mit den blauen Augen wusste anscheinend genau, was ich von ihr wollte: "Plateaus!" Ich nickte: "Ja, ich glaube, so hießen die." "Gut, Plateaus sollen es also sein. Ich könnte Ihnen auch welche mit Keilabsatz empfehlen, die sind ebenfalls etwas bequemer und nicht so wackelig, wie High Heels." Ahnungslos nickte ich und folgte ihr, als sie mich hinter sich her winkte. Nach weiteren fünfzehn Minuten stand ich in schwarzen Plautau-Schuhen und in dem Kleid an der Kasse und plauderte weiter mit der Brünetten. "Ach, Sie sind Bonny, sagen Sie? Ich habe Sie bereits erwartet." Ich hob eine Augenbraue und legte den Kopf schief. "Das klingt irgendwie gruselig", merkte ich an und lugte über den Tresen, um zu sehen, was sie aus der Schublade vor sich herausholte. Sie zog einen Umschlag hervor und hielt ihn mir hin. "Ihre Freunde waren hier und haben mich darum gebeten, Ihnen das hier zugeben", erklärte sie und lächelte mich freundlich an, "Sie meinten, es sei eine Schnitzeljagd." Ich lachte. "Ja, das ist es. Sie haben mich mit einem Rätsel hier her geführt. Ich frage mich, wohin die Reise als nächstes geht und wo sie endet." Die Verkäuferin verabschiedete sich von mir und wünschte mir einen schönen restlichen Tag. Der Weg bis zu meinem Auto ging schon mal ohne Probleme in den Schuhen, was mich nicht nur überraschte, sondern auch freute. Ich warf die Papiertüte aus dem Shop mit meinen Klamotten auf die Rückbank und öffnete den nächsten Umschlag.Hoyaa! Ich bin wieder zurück! Tut mir leid, dass ihr auf dieses Kapitel warten musstet. Ich hoffe natürlich wie immer, dass es euch gefällt und dass ihr euch freut, heute zwei Kapitel (als Entschädigung für die Verspätung) zu bekommen. Scrollt ruhig weiter. :)
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Bonny I - Championships und Liebe [Remastered WWE FanFiction]
FanfictionHeyo! Das blaue Chaos macht ab jetzt die blaue Show unsicher. Was ihr dagegen tun könnt? Nada, mis amigos! Ihr könnt mir zu sehen, wie ich meinen Gegnern zeige, dass ich genauso hart austeilen kann wie sie. Im Ring finde ich schnell neue Freunde und...