"Wow, sieht gemütlich aus", merkte Seth an, als er mein Zimmer inspizierte und lehnte sich an die Tür. Ich schlüpfte aus den schwarzen Heels und stellte sie neben das Bett, danach nahm ich die diamantenförmige Haarspange aus meinem Haar und legte sie auf dem Nachttisch ab. "Wenn du im Türrahmen schlafen willst, hab ich wirklich nichts dagegen", lachte ich und sah ihn erwartungsvoll an, woraufhin er verstehend nickte und auf das Bett zu lief. "Ich hab mal gehört, es braucht ungefähr zehn Shots, um eine durchschnittliche Frau betrunken zu kriegen. Mein Lieber, du bist noch unter Frauenlevel." "Bin ich nicht", protestierte er und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen, "Ich hätte noch weiter machen können. Aber ich wollte noch dazu in der Lage sein, zu laufen und zu sprechen und niemanden anzukotzen." "Natürlich, Sweetheart", spottete ich und strich mir meine Haare aus dem Gesicht.
"Wir bauen eine Mauer aus Kissen." Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Wofür brauchst du denn jetzt eine Mauer?" Stirnrunzelnd starrte er die Decke an. "Damit du deine Griffel bei dir behältst und mich in Ruhe lässt? Ich hab echt keine Lust wieder mit deinem Kopf an meiner Schulter aufzuwachen", stellte ich klar und erntete ein verschmitztes Grinsen. "Du tust immer noch so, als hättest du's bereut." "Weil ich's tu." Er schüttelte entschlossen den Kopf und richtete sich auf, um mich wieder anzusehen. "Tust du nicht. Ich weiß nicht, warum du das alles machst, aber das ist nicht echt." "Sweety, jeder Zentimeter an mir ist echt", entgegnete ich, woraufhin er nur ungläubig lachte. "Natürlich, Blauschopf." "Bis auf die Haarfarbe", gab ich nach. "Du hasst mich gar nicht. Vielleicht kannst du mich nicht leiden, aus welchen Gründen auch immer. Sehr wahrscheinlich Neid, weil ich besser im Ring bin als du." "Ich hab dich zwei Mal besiegt. Das Argument kannst du dir abschminken, Sweetheart. Und das mach ich jetzt auch." Mit diesen Worten verließ ich den Raum und suchte ein Badezimmer oder eine Toilette auf. Mir würde alles reichen, was ein Waschbecken und vorzugsweise einen Spiegel beinhaltete. Auf dem engen Gang im Rumpf kam mir Randy entgegen, der mich freundlich anlächelte. "Hey, alles okay, Trinkprinzessin?", erkundigte er sich und lehnte sich mit einem Arm in einen der zahllosen Türrahmen. "Klar, Viper. Und bei dir? Auch in einer Nacht- und Nebelaktion unterwegs?" Er nickte ertappt und zeigte mir ein schiefes Grinsen. "Ich war für kleine Piraten, wie du sagen würdest", erzählte er und lachte leise, um die anderen nicht zu stören. "Oh, perfekt", erkannte ich und fragte ihn nach dem Weg. Er deutete auf eine schwarz gestrichene Holztür am Ende des Ganges und wuschelte über meinen Scheitel. "Lass dich nicht von den Piranhas beißen, Kleines." Ich schüttelte schmunzelnd den Kopf, dankte ihm für die Auskunft und wünschte ihm erneut eine gute Nacht. In dem viel zu kleinen Badezimmer angekommen, wusch ich mir das Gesicht ab und sah immer wieder in den Spiegel. Ich kann das einfach nicht glauben. Da bin ich einmal nett zu ihm und ich wache neben ihm auf. Dann lässt er sich von der Shotmeisterin höchstpersönlich unter den Tisch trinken und jetzt schläft er in meinem Zimmer. Am liebsten würde ich ihn über Bord werden. Hübsche, braune Augen und süßes Lächeln hin oder her... Ich rieb mir die Augen und starrte das Mischlingsmädchen mit dem verwischten Mascara im Spiegel an. "Na super...", murmelte ich genervt und bließ mir eine Haarsträhne, die mir in's Gesicht hing, aus der Sicht. Nach einigen Minuten, die ich mit Rubbeln verbracht hatte, hatte ich es geschafft, den Großteil des Make Ups zu entfernen. Etwas erfrischt aber immer noch erschöpft vom Tanzen, Singen und Feiern tapste ich den Gang zurück zu dem Raum, in dem Seth mich schon mit einem sehnsüchtigen Blick in seinen braunen Augen erwartete. Er hatte seine Haare aus dem Manbun befreit. "Du kannst mein T-Shirt haben", begann er und erkannte sofort, dass ich keine Ahnung hatte, was ich mit seinem Oberteil anfangen sollte, deshalb fügte er hinzu: "Als Schlafanzug." Ich willigte nickend ein, denn ich hatte keine Lust nur in meinem Badeanzug, den ich noch unter dem Kleid trug, neben ihm zu schlafen. "Okay. Hilf mir mal mit dem Reißverschluss", bat ich, nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte und vor das Bett getreten war. Seth rollte sich schwerfällig aus dem Bett und ich half ihm, auf beiden Beinen stehen zu bleiben. Dann drehte ich mich um und merkte, wie Seth meine Haare von hinten über meine Schulter legte. "Das Kleid steht dir gut", kommentierte er, doch ich ignorierte seine Anmerkung, denn ich war damit beschäftigt, einen Plan auszuklügeln, mit dem ich ihn unbemerkt umbringen könnte, wenn es nötig werden würde. Er strich mir die Schulterteile über die Oberarme und ich spürte, wie er seinen Kopf zu mir herunter senkte. Verwirrt sah ich mit an, wie er seine Arme von hinten um meine Taille legte und mich dadurch näher an sich zog. "Was wird das, wenn du fertig bi-...", ich unterbrach mich selbst, als ich seine Lippen an meinem Nacken fühlte. Fuck. Für einige Sekunden fiel mein Hirn aus. Ich hörte auf, zu atmen. Nur mein Herz raste. Sein warmer Atem strich an meinem Hals vorbei. Ich biss mir fest auf die Unterlippe. Es fühlte sich so schön an. Obwohl es Seth war. Obwohl ich ihn nicht leiden konnte. Obwohl ich das niemals hätte zulassen wollen, war es wundervoll. Als ich mich wieder ein wenig gefangen hatte, mein Hirn wieder in Betrieb und einsatzbereit war, begannen die Gedanken wie wild in meinem Kopf zu kreisen. Fuck. Er muss damit aufhören. Ich muss ihn dazu bringen, aufzuhören. Wir müssen aufhören. Das muss aufhören! "Rollins...", brachte ich geradeso heraus und legte meine Hände auf seine, die immer noch an meinem Bauch lagen. "Schieb's auf den Alkohol", hauchte er leise in mein Ohr. Meine Knie wurden weich. Er verteilte federleichte, kleine Küsse an meinem Hals. Es war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Doch das musste aufhören. Ich hob die Schultern an und zog somit den Hals, wie eine Schildkröte ein. "Das geht nicht", erklärte ich knapp und entfernte seine Hände von meinen Hüften. "Du siehst doch, dass es geht", entgegnete er kühl und wollte mich zu sich umdrehen. "Nein", machte ich ihm klar, wendete mich zu ihm um und nahm das Shirt aus den Händen, "das Einzige, was geht, bist du und zwar in's Bett." Ich deutete auf das Bett hinter ihm und ging darum herum, währenddessen schlüpfte ich in sein schwarzes V-Neck Shirt. Es war noch warm. "Du liegst auf dieser Seite und ich auf der hier", stellte ich fest und setzte mich auf die gegenüberliegende Bettkante. Dann zerrte ich die beiden Kissen von der Kopfseite in die Mitte und bildete eine Barriere mit ihnen. "Wir haben nur eine Decke." Desinteressiert legte ich mich hin und kehrte Seth und der Kissenmauer den Rücken zu. "Mir doch egal. Lieber frier' ich mir den Arsch ab, als mit dir unter einer Decke zu liegen." Ich hörte, dass sich etwas hinter mir bewegte und spürte dann zwei Hände an meiner Hüfte, die mich von hinten zu der Barriere schliffen. "Das bezweifle ich. Wenn du erfrierst, kannst du mir nicht mehr auf den Sack gehen, das würdest du nicht aushalten." Seth breitete die Decke über mir aus und legte seine Hand auf meinen Oberarm. "Wenn du Streicheleinheiten erwartest, bist du bei mir falsch, Büffelgesicht", murmelte ich grummelnd und fegte seine Hand von meinem Arm. "Hey, weißt du, was ich mich schon seit längerer Zeit frage?", hörte ich ihn von hinten. "Mir egal, was du willst. Die Antwort ist immer nein." "Bist du kitzlig?" Mir wurde gar nicht die Zeit gelassen, zu antworten, da brach ich schon in lautem Gelächter aus, weil ich zuerst mit einem Finger in meiner Seite tyrannisiert wurde und dann grob auf den Rücken gedrückt wurde, sodass Seth mich durchkitzeln konnte. "H-Hör auf!", versuchte ich mich aufzubäumen, doch ich kicherte nur weiter und bekam kaum noch Luft. "Stop!", gackerte ich und wollte mich von ihm wegdrehen, doch das musste ich nicht, weil er von selbst aufhörte und mich dümmlich angrinste. "Besser für dich", keuchte ich außer Atem und drohte ihm: "Ich war kurz davor, dich zu treten." "Natürlich", erwiderte er unbeeindruckt und noch immer mit diesem dummen Lächeln auf den Lippen. Er schaute starr in meine Augen, was einerseits eine seltsame, beruhigende Wirkung hatte, mir aber andererseits das Gefühl gab, dass ich in naher Zukunft etwas sehr bereuen würde. Was hat er dieses Mal vor? Seth war komplett still, zwischen uns war immer noch meine Kissenmauer aufgebaut, jedoch hatte Rollins sich etwas aufgerichtet und darüber gelehnt, um besser an mich heran zu kommen." Er strich mit seinem Daumen zärtlich über meine rechte Wange und merkte an: "Du hast da was Schwarzes." Ich nickte nur und wollte abwinken: "Ich hab das Make Up nicht ganz we-" Plötzlich wurde ich erneut von Seth's Lippen unterbrochen, dieses Mal auf meinen eigenen, anstatt an meinem Nacken. Für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich darüber nach, ihn von mir herunter zu schubsen, doch ich entschied mich dagegen und schloss die Augen. Er hatte es endlich geschafft, ich wehrte mich nicht. Ganz im Gegenteil, ich erwiderte den Kuss sogar. Ich schob meine Hand in sein Haar und legte meinen Arm in seinen Nacken. Als Seth sich von mir löste, grinste er mich breit an. Dieses dumme Lächeln. "Gefällt mir", kommentierte er grinsend und streichelte meine Wange. "Ich schieb's auf den Alkohol."
"Guten Morgen, Sweety", hörte ich jemanden sanft raunen. Darauf folgte ein rhythmisches Klopfen neben meinem Ohr. Ein schlagendes Herz. Verschlafen blinzelte ich mich zurecht und hob den Kopf, der zuvor auf Seth's Brust gelegen hatte und guckte ihn mit zusammen gekniffenen Augen an. "Oh Gott, du bist ja immer noch hier", seufzte ich enttäuscht und rollte mich von der Mauer aus Kissen herunter, auf der ich gelegen hatte. "Hättest du was anderes erwartet?" "Nope", antwortete ich und stand auf, "aber gehofft." Ich streckte mich und gähnte laut, dann lief ich um das Bett herum und schlüpfte in das marineblaue Kleid von gestern und in meine Heels. Nachdem ich Seth sein Shirt in's Gesicht geworfen hatte, damit er sich anziehen konnte, fuhr ich mir durch die Haare und setzte mich neben ihm auf das Bett. "Weißt du noch, was gestern passiert ist?" "Süßer, ich war nicht die Jenige, die aufhören musste, zu trinken. Für 'nen Filmriss braucht's bei mir schon mehr als das." Genervt verdrehte er die Augen: "Ich frag ja nur, beruhig dich... Ich dachte, für mich besteht noch die Chance, dass du mir das alles nicht vorhälst." "Falsch gedacht, Officer Hirnlos. Keiner wird jemals von diesem Kuss erfahren." "Wenn du das so sagst, klingt es, als hätten wir einen One Night Stand gehabt und jemanden umgebracht. So schlimm war es doch gar nicht." "Denkst du..."
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Bonny I - Championships und Liebe [Remastered WWE FanFiction]
FanfictionHeyo! Das blaue Chaos macht ab jetzt die blaue Show unsicher. Was ihr dagegen tun könnt? Nada, mis amigos! Ihr könnt mir zu sehen, wie ich meinen Gegnern zeige, dass ich genauso hart austeilen kann wie sie. Im Ring finde ich schnell neue Freunde und...